September 2018

Naturdenkmäler im Wiener Stadtplan

Heute habe ich an der 32. Open Government Data-Plattform der Stadt Wien teilgenommen, die heute zu Gast bei der MA22 – Umweltabteilung war. Mit Open Government Data (OGD) bezeichnet man Datenbestände des öffentlichen Sektors, die im Interesse der Allgemeinheit frei zugänglich gemacht werden. Privatpersonen und Unternehmen können diese Daten weiternutzen. Bei der regelmäßig stattfindenden Plattform werden die jeweils neuen Datensätze vorgestellt, die die Stadt Wien im österreichweiten Datenkatalog data.gv.at veröffentlicht.

Dabei wurde erwähnt, dass die geo-referenzierte Darstellung der Naturdenkmäler die erste webGIS-Anwendung der Stadt Wien war. Der bekannte Stadtplan ging 1999 online und hatte als ersten Zusatzinhalt eben die Naturdenkmäler.

Naturdenkmäler können Bäume, Baumgruppen, Baumzeilen oder ganze Waldflächen sein (besonders interessant im Sinne dieses Blogs) – aber natürlich auch Wiesen, geologische Aufschlüsse, Gewässer und Objekte kulturhistorischer Bedeutung. Eine Übersicht, wieviele Einzel-, Gruppen- oder Flächennaturdenkmäler es in welchem Wiener Gemeindebezirk gibt, und eine Auflistung findet sich auf der Website der MA 22. So kann man zum Beispiel rasch sehen, dass es im Stadtpark eine Kaukasische Flügelnuss (Pterocarya fraxinifolia) und vor dem Franz-Josefs-Bahnhof zwei Pyramidenpappeln (Populus nigra “Italica”) gibt. In Wien gibt es übrigens auch Mammutbäume!

Aber wie sieht man die Naturdenkmäler direkt im Wiener Stadtplan? Man wählt den Karteireiter “Wien Umweltgut” und blendet bei “Karteninhalt” unter der Überschrift “Naturschutz – Schutzgebiete, Schutzobjekte” die Naturdenkmäler ein. Es gibt dazu eine kurze Beschreibung, das Datum der Unterschutzstellung und ggf. historische und aktuelle Aufnahmen.

Einzelbaum und Waldbestand

Ein Beispiel für einen Einzelbaum ist die Morgenländische Platane (platanus orientalis) in der Grinzinger Straße 72. Der Baum ist seit 28. März 1974 geschützt.

Wie durch das amtliche Ermittlungsverfahren festgestellt wurde, handelt es sich um einen schön entwickelten, gesunden Baum von annähernd 150 Jahren, dessen Stammumfang 2,22 m beträgt. Im Hinblick auf die im Wiener Raum äußerst seltene Holzart ist die Unterschutzstellung gerechtfertigt.

Ein Beispiel für ein ganzes Areal ist der Waldbestand am Wolfersberg im Umfeld des Hütteldorfer Friedhofs, der seit 28. Juni 1946 geschützt ist.

Das Gebiet des Wolfersberges war bis ins 20. Jahrhundert weitegehend bewaldet. Die Bebauung beschränkte sich auf wenige größere Gebäude mit zum Teil großen Gärten (z.B. das “Rekonvalescentenheim” [der Barmherzigen Brüder, Anm.], Linzer Str. 466). Im Zuge des 1. Weltkrieges wurde der Wolfersberg allerdings zum Großteil gerodet. Heute ist die Südseite des Wolfersberges durch Wohnbebauung geprägt. Diese besteht einerseits vornehmlich aus Einfamilienhäusern mit Gärten, andererseits aus größeren Wohnanlagen. Der ehemals geschlossene Wienerwald wurde bis auf wenige Reste gerodet. Restlicher Hain- und Rotbuchen-, sowie aus Sommereichen bestehender Wald des ehemals bis ins Wiental reichenden Wienerwaldes.

Übrigens: Der bekannte Baumkataster ist ebenfalls im Stadtplan abrufbar, wird allerdings von der MA 42 – Stadtgärten betreut. Historische Informationen zu einzelnen Straßen und Gegenden findet Ihr auch im WienGeschichteWiki.


Christina Bothwell: Reh in Keramik und Gussglas

“Nature is the main source of inspiration for my work, and helps me to maintain an awareness of the interconnectedness that exists among all of life”. Die US-amerikanische Künstlerin Christina Bothwell studierte Malerei an der Pennsylvania Academy of the Fine Arts und wandte sich dann der Keramik und dem Gussglas zu. In ihrer Arbeit kombiniert sie diese beiden Materialien. Mehr zur Künstlerin auf christinabothwell.com.

Rehe und einzelne Elemente wie Geweihe kommen in ihrem Werk immer wieder vor. Hier ein Beispiel:


 

Wolfgang Jirikowski in Pension

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Jirikowski leitete seit 2006 die Forstliche Ausbildungsstätte (FAST) Ort. Mit der Eröffnung des neuen Forstlichen Forschungs- und Bildungszentrums in Traunkirchen am letzten Wochenende findet seine Karriere einen krönenden Abschluss, er wird mit Ende September in Pension gehen. Auf der Website des Waldverbandes lässt Florian Hader Jirikowskis Leben und Werk Revue passieren.

Mein persönlicher Bezug zu Wolfgang Jirikowski ist u.a. der Forst+Kultur-Lehrgang, den ich in Ort absolviert habe. Der liebe Herr Direktor hat nicht nur diesen Lehrgang an seiner Ausbildungsstätte ermöglicht und begleitet, sondern uns auch in spannenden Vorträgen forstliche Geräte und deren Entwicklung nähergebracht.


Menschen: die Feuerspezies verursacht 84% der Waldbrände

Die Feuerspezies: Welchen Anteil die Menschen an der Zunahme der Wald- und Flurbrände haben und wie wir wieder lernen können, mit Feuer zu leben, darüber sprach Dr. Jennifer K. Balch in ihrem Webinar “We bring fire with us: The role of people in changing modern U.S. fire regimes” (Ankündigung zum Nachlesen). Ich habe den Vortrag sehr interessant gefunden. Hier einige der Dinge, die für mich neu waren:

  • Menschen sind die “Feuerspezies”, unsere Wirtschaft ist von Verbrennung abhängig.
  • 2017 war in den USA die zweitgrößte Fläche betroffen, der größte Schaden entstand.
  • 84 Prozent der Waldbrände in den USA wurden vom Menschen verursacht – 3 Prozent durch Raucher_innen, 25 Prozent durch das Verbrennen von Müll. Die restlichen 16 Prozent entstehen natürlich, und zwar durch Blitze.
  • Durch Blitze entstehen Brände hauptsächlich in den Monaten Juni, Juli und August. Durch Menschen wird der Zeitraum, in denen Waldbrände entstehen können, verdreifacht.
  • Eine besonders hohe Waldbrandgefahr besteht am 4. Juli, dem Unabhängigkeitstag, an dem traditionell viele Feuerwerke stattfinden.
  • Invasive Arten können zum Brandrisiko beitragen. Als Beispiel nannte Balch die Dach-Trespe (Bromus tectorum, cheatgrass), das andere Arten austrocknet und doppelt so gut wie in den USA heimische Grasarten brennt.
  • Feuer in der Natur ist nicht prinzipiell schlecht – die meisten Ökosysteme sind an gelegentliche Brände angepasst.
  • “Building better, burning better” sollte das Motto sein. Balch konstatiert einen Bedarf an “firewise communities”.
  • Balch zufolge sollten sich Sozialwissenschaftler_innen mehr in die Feuerforschung einbringen als bisher, um kulturelle Veränderungen und Verhaltensanpassungen zu untersuchen.
Webinar auf YouTube

Auf YouTube kann man das ganze Webinar über die “Feuerspezies” nachschauen:


Holzboden auf Burg Forchtenstein

Holzboden Burg Forchtenstein
Wie alt mag dieser Holzboden aus der Burg Forchtenstein wohl sein? Die Antwort des Kastellans überrascht: aus den 1980er Jahren! Der Boden ist zwar überdacht, liegt aber im Haupteingangsbereich in die Burg, wo also jährlich zehntausende BesucherInnen drübergehen. Er stammt aber aus demselben Holz – Eichenhirnholz aus dem eigenen Forstbetrieb – wie sein Vorgänger. Auch die Abschlüsse aus Sandstein werden mit dem Stein aus dem eigenen Steinbruch in St. Margarethen ersetzt, wenn sie abgetreten sind.

Das hat mich zum Nachdenken gebracht. Was unterscheidet eigentlich diesen – neuen – Boden von seinem Vorgänger? War der Vorgänger das “Original” oder wieviele Vorgänger hatte er? Was macht den besonderen Reiz eines alten Bodens aus? Wann ist dieser Boden alt? Würden die meisten Gäste den Boden für deutlich älter halten?


Forstgeschichtliche Tagung “European forests – our cultural heritage” in Kärnten

Die internationale forstgeschichtliche Tagung “European forests – our cultural heritage” findet von 4. bis 7. Dezember 2018 in St. Georgen am Längsee (Kärnten) statt. Ziel der Tagung:

The aim of the European Cultural Heritage Year 2018 is to share our common cultural heritage and its potential for identification, participation on and development of European cultural, social, economic and other values. The cultural heritage of the forests and in the forests tackles the multiple interrelationships between forests, forest management and the human society, which have changed in the course of history. It is not only confined to demonstrating historical developments, but contributes also considerably to a better understanding of the present situation of forests and the development of the cultural landscape, and provides valuable input for forest conservation and management policies.

The EU-Action Plan 2006 acknowledged cultural landscapes, traditional practise and other cultural values of forests as some of the ways of achieving local and regional sustainable development. Landscape values are also included in the new Common Agricultural Policy (CAP) and the European Landscape Convention. Cultural landscapes are considered to be a development factor. These potentials have only partly been investigated till now.

However, there is an increasing demand by forest owners related to new markets and additional income beside forestry and an increasing interest of tourisms in the utilization of forest areas and beautiful sceneries. At present numerous initiatives, collections and museums exist; however, they are often not adequately linked. Thus, a new approach for co-operation of forest and woodland history including traditional knowledge and forest and tourist enterprises is aimed and an increasing need to deepen the knowledge related to the forest related cultural heritage should be fulfilled.

Von Lettland bis Spanien

Einige Beiträge, die ich besonders interessant finde (eigentlich könnte ich jeden einzelnen anführen):

  • Mārtiņš Lūkins: Ancient forest mapping and recognition: case study from Latvia
  • Tanya Bakhmetyeva: Seeing the Nation for the Trees: The Cultural Heritage of Białowieża Forest and the Debate on Polish National Identity
  • Triin Kusmin: Presenting and Interpreting Cultural Heritage in the Visitor Management of Estonian State Forest
  • Péter Szabó: Non-timber Forest Uses in Preindustrial Central Europe
  • Elisabeth Johann: The forgotten heritage: Sustainable Forest Management and the Safeguarding of the Forestry-related Tangible and Intangible Cultural Heritage in Austria
  • D. Rus: The relation with the forest in Transylvania reflected in local fairytales and legends
  • Jiří Woitsch: The inventory of memorable trees in the Czech Republic: A potential tool for identification and safeguarding of traditional knowledge and heritage related to trees and forest management
  • Catharina de Pater: Articulation of Spiritual Values in Forest Management Plans
  • Marianne Schreck: Forest in Austria (1930-19947) – from the crisis until the reestablishment of the Federal Department of forest. Visual correspondences between the regimes, forestry institutions and cultural phenomenons
  • Nina Luostarinen: Put yourself in the picture – Art interpretations as a Tool for Deeper Connection to the Forest

Das vollständige Programm und Informationen zur Anmeldung finden Sie auf der Website des Fachausschusses Forstgeschichte im Österreichischen Forstverein.


 

Exkursion: Mittelwald in den Marchauen

Das Storchenhaus in Marchegg bietet immer wieder spannende Exkursionen im Gebiet der Marchauen an, zu denen ich gerne mitfahre. Am 8. September war das Thema “Mittelwald”. Mittelwald – was ist das? Um das zu klären, müssen wir erst einmal Niederwald und Hochwald unterscheiden.

Der Niederwald ist durch Stockausschlag gekennzeichnet – Bäume wie Pappel, Hainbuche und Haselnuss werden regelmäßig abgeschnitten und treiben am Stock wieder aus. Die Umtriebszeit beträgt rund 35 Jahre. Das Holz wird vorrangig zur Brennholzgewinnung verwendet, es entsteht kein Wertholz. Im Hochwald dagegen bilden sich neue Bäume aus Samen und wachsen hoch heran, er verfügt über eine hohe Holzqualität und dient zur Wertholzgewinnung. Die Umtriebszeit liegt bei ca. 80 bis 160 Jahren. Ein Mittelwald hat beide Elemente auf einer Fläche.

Welche Vorteile hat das? Durch den aufgelichteten Baumbestand fällt Licht bis auf den Boden. Dadurch entsteht eine andere Vegetation als in einem dichten Wald. Alte besonnte Bäume, die es sonst nur mehr selten gibt, sind besonders wertvoll für spezialisierte Käfer. Eine mosaikartige Fläche statt einem scharfen Übergang zwischen Wald und Wiese ist überhaupt für viele Insektenarten ein idealer Lebensraum. Auf den offenen Flächen siedeln sich Pionierpflanzen an. Der Mittelwald ist naturschutzfachlich eine der besten Wirtschaftsweisen, sagt uns unser Begleiter, der Förster und Landschaftsplaner Manuel Denner.

Wie ein Mittelwald entsteht

In Marchegg und Umgebung gibt es zwei Methoden: In Marchegg sorgen Konikpferde dafür, dass bestimmte Flächen offenbleiben und nicht verwalden. Die großen Wiederkäuer, die das früher erledigt haben – Auerochsen, Wisente und Wildpferde -, gibt es ja nicht mehr in freier Natur. Die Beweidung ist besser als eine Mahd, da sie nicht auf einmal erfolgt.

In Baumgarten an der March, wo auch die kleine Forstverwaltung des WWF-Naturreservats Marchegg liegt, konnten wir uns die Versuchsflächen in einem normalerweise nicht öffentlich zugänglichen Gebiet anschauen. Hier wird forstlich eingegriffen – auf zwei Flächen wurde vor einem dreiviertel Jahr bzw. eineinhalb Jahren ausgelichtet. Die Bestandsbäume wurden GPS-erfasst und numeriert. Auf der Fläche, auf der der Schlag vor eineinhalb Jahren erfolgte, sind jetzt schon seltenere Vogelarten wie Goldammer und Wendehals zu sehen. Es finden sich seltene Pflanzenarten ebenso wie Gartenflüchtlinge. Da es hier einen hohen Wildschweinbestand gibt und die Hainbuchen sehr stark sind, haben es die langsam wachsenden Eichen schwer, hier aufzukommen. Einige wurden daher versuchsweise mit Reisighaufen umgeben. Das hat gut funktioniert. Außerdem werden seltene Baumarten wie die Wildbirne gefördert.

Nächste Exkursion: Welt der Pilze

Die nächste Exkursion des Storchenhauses widmet sich übrigens dem Thema “Die geheimnisvolle Welt der Pilze” und findet am Sonntag, dem 14. Oktober 2018, statt. Anmeldung bis 12.Oktober 2018 per eMail an marchegger.storchenhaus@gmail.com oder Telephon 0681/81644656.


Sarah Bays: Ruhender Fuchs

“From a small etching press on a tea trolley in the corner of my dining room” kommen die Radierungen, Linolschnitte, Monotypien und Gemälde der britischen Graphikerin Sarah Bays. Mehr über die Künstlerin und ihre Arbeit auf sarahbays.co.uk. Zahlreiche ihrer Werke zeigen Wildtiere – hier zum Beispiel der “resting fox”:


 

Naturdenkmal Fleischesserföhre

Keine Sorge, die Fleischesserföhre heißt nur so – sonst wäre ich vom heutigen Ausflug vielleicht nicht zurückgekehrt… Dieses Naturdenkmal befindet sich im Naturpark Sierningtal-Flatzer Wand im Bezirk Neunkirchen (Niederösterreich). Die große Föhre beeindruckt nicht so sehr durch ihre Höhe, sondern durch den Stammumfang und den bemerkenswerten Kronenschirm.

Angeblich wurde sie von einem verarmten Bauern namens Fleischesser in seinem ehemaligen Wald gepflanzt (Quelle).


 

Blüht die Esche vor der Eiche… Bauernregeln

Wenn sich die Föhrenbockerl öffnen, kommt dann wirklich gutes Wetter? Der britische Showmaster Scott Mills geht in seiner Sendung “Who do you trust?” dieser und anderen Wetterregeln auf den Grund – gemeinsam mit dem Meteorologen Charles Powell vom Metoffice. Übrigens gibt es noch viele weitere Bauernregeln mit Baumbezug…

  • Januar ganz ohne Schnee tut Bäumen, Bergen und Tälern weh.
  • An Fabian und Sebastian fängt Baum und Tag zu wachsen an.
  • Fabian im Nebelhut, der tut den Bäumen gar nicht gut.
  • Der Matthias hat uns lieb, er gibt dem Baum den ersten Trieb.
  • Wenn sich Sankt Walburgis zeigt, der Birkensaft nach oben steigt.
  • Blüht die Esche vor der Eiche, gibt es eine große Bleiche (= trockener Sommer), blüht die Eiche vor der Esche, gibt es eine große Wäsche (= verregneter Sommer). – Eine  Bauernregel mit diesen beiden Bäumen gibt es übrigens auch auf Englisch: Oak before ash, in for a splash / Ash before oak, in for a soak.
  • Im September die Birnen fest am Stiel, bringt der Winter Kälte viel.
  • Viel Eicheln im September, viel Schnee im Dezember.
  • Sankt Kosmas und Sankt Damian fängt das Laub zu färben an.
  • Fallen die Eicheln vor Michael ab, so steigt der Sommer früh in’s Grab.
  • Wenn Bucheckern geraten wohl, Nuss- und Eichbaum hängen voll, so folgt ein harter Winter drauf, und es fällt der Schnee zuhauf.
Mehr zu Bauernregeln

Vierbrüderbaum: Naturdenkmal in Vöstenhof

Der Vierbrüderbaum: ein beeindruckendes Naturdenkmal. Diese Schwarzföhre in Vöstenhof (Bezirk Neunkirchen) wurde laut der Informationstafel im Jahr 980 “als Sämling geboren” und erlebte “durch Wildverbiss in jungen Jahren starke Stammentwicklung mit viertriebigem Aufwuchs”. 1930 wurde der Baum unter Naturschutz gestellt. In den 1950er Jahren wurde der Baum mit Beton und Bitumen ausgegossen, um ihn zu stabilisieren.

1972 entzündete sich der Baum durch einen Blitzschlag, durch eine Sprengung wurde der innere Brandherd bekämpft, dabei wurden über der Höhe von drei Metern zwei verkohlte Stämme abgeworfen. Daher ragen nur mehr zwei Stämme hinauf. 1980 wurde der Baum von der Stadt Wiener Neustadt restauriert, 2010 von zwei Vöstenhofern. Laut Gemeinde-Website hat die zuständige Behörde die Unterschutzstellung im Jahr 2010 wieder aufgehoben, ein Grund ist nicht angegeben.

Wer den Vierbrüderbaum mit eigenen Augen sehen will: Von St. Johann bzw. Sieding (Ternitz) ist es ein schöner Spaziergang. Sonst kann man natürlich auch mit dem Auto nach Vöstenhof fahren. Der Baum ist auf Google Maps eingezeichnet.

Interessante Bilder gibt es auch auf monumentaltrees.com.


Was die Markierungen auf Waldbäumen bedeuten

Striche, Punkte, Pfeile, Zahlen – was aussieht wie eine groß angelegte Schnitzeljagd, sind sichtbare Zeichen der Forstwirtschaft. Sie bilden den Abschluss eines Planungsprozesses, der mit einer Stichprobeninventur beginnt und über die Erkenntnisse aus einzelbestandsweisen Begängen in der sogenannten Forsteinrichtung alle zehn Jahre festgeschrieben wird. Die Forsteinrichtung gibt die waldbaulichen Ziele, Maßnahmen und Erntemengen vor. Der Förster setzt diese Vorgaben in die Realität um. Auch mit der Sprühdose: Damit er und letztlich alle im Wald wissen, was Sache ist, gibt es an den Bäumen Markierungen.

Markierungen: Farbphoto, Baum mit oranger MarkierungMarkierungen: Farbphoto: Baum mit blau-weiss-roter MarkierungMarkierungen: Farbphoto: Baum mit schwarz-gelber Markierung, Ziffer 6

Die Bayerischen Staatsforsten erklären auf ihrer Website, was die häufigsten Markierungen auf Waldbäumen bedeuten – zum Beispiel Pflanzung, Bestands- und Besitzgrenzen, Biotopbäume, Hochsitz, Wanderweg und Rückegasse.

Strenge Tests für Sprühfarbe

Im Forstbedarfshandel sind u.a. reguläre Forstmarkierungsfarbe und Langzeitfarbe für Z-Bäume und Rückegassen erhältlich. Die meisten Farben haben den Test des Kuratoriums für Waldarbeit und Forsttechnik (KFW) auf Umweltverträglichkeit und AnwenderInnenfreundlichkeit bestanden. Auf der Website des KFW sind derzeit die Prüfergebnisse von 3009 verschiedensten Forstprodukten abrufbar – vom Seilkran bis eben zur Sprühfarbe.