Bayern

Vortragsreihe forst-gen-ethik 2019 am BFW

Das Institut für Waldgenetik am Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) bietet heuer wieder die Reihe “forst-gen-ethik” rund um das Thema Wald- und Wildgenetik an. Hier das Jahresprogramm 2019:

  • Freitag, 15. Februar 2019, 9-10 Uhr: Forstdirektor Dr. Heino Wolf, Sachsen Forst, Graupa, Deutschland – Züchtung von schnellwachsenden Baumarten für sich ändernde Umwelten
  • Mittwoch, 13. März 2019, 15-16 Uhr: Dr. Bernd Giese, Universität für Bodenkultur, Wien – Mit Gene Drive durch Wald und Flur – Möglichkeiten und Folgewirkungen einer neuen Gentechnik für Wildarten
  • Freitag, 29. März, 13-14 Uhr: Dr. Barbara Fussi, Bayerisches Amt für forstliche Saat- und Pflanzenzucht, Teisendorf, Deutschland – Bereitstellung von qualitativem Saatgut bei der Elsbeere in Süddeutschland
  • Mittwoch, 29. Mai 2019, 10-11 Uhr: Prof. Dr. Doris Krabel, Technische Universität Dresden, Deutschland – Die Guten und die Bösen: Auftreten und Bedeutung von Endophyten am Beispiel der Rostigen Douglasienschütte (Rhabdocline pseudotsugae Sydow)
  • Montag, 3. Juni 2019, 15-16 Uhr: Dr. Muhidin Seho, Bayerisches Amt für forstliche Saat- und Pflanzenzucht, Teisendorf, Deutschland – Neue Baumarten und -herkünfte im Klimawandel. Ansätze und Vorgehensweise in Bayern
  • Freitag, 14. Juni 2019, 10-11 Uhr: Mag. Hannes Gadermair, Gadermair Forst.Pflanzen.Pflege, Miming – Wünsche und Anregungen der Forstgartenbetreiber an die waldgenetische Forschung
  • Montag, 9. September 2019, 15-16 Uhr: Mag. Anne Jarausch, Forschungsinstitut Senckenberg, Gelnhausen, Deutschland – Die Rückkehr der Wölfe. Genetische Ergebnisse zur Wiederausbreitung in Deutschland
  • Freitag, 27. September 2019, 9-12:30 Uhr: Das Team des BFW-Instituts für WaldgenetikNeue Projekte in der Waldgenetik. Vorstellung und erste Ergebnisse

Alle Vorträge finden im Großen Seminarraum des Bundesforschungszentrums für Wald (Seckendorff-Gudent-Weg 8, 1131 Wien) statt. Anreise.


Jagdkulturatlas Bayern: vom Jagdschloss zum Wilderergrab

Der Bayerische Jagdverband hat ein wunderbares Online-Projekt gestartet: den Jagdkulturatlas Bayern.

Jagdkulturelle Objekte gibt in es in vielgestaltiger Form. Die die meisten davon blieben uns bisher verborgen, da sie noch nicht systematisch erfasst und dokumentiert worden sind. Mit dem Jagdkulturatlas Bayern lassen sich nun interessante Geschichten rund um die jagdlich kulturellen Schätze unserer Heimat, und gerne über die Grenzen hinaus geografisch verorten und interaktiv abrufen.

Der Atlas kann nach dem Namen des Objekts, der Kategorie (Bauwerk, archäologische Stätte, Flurdenkmal, Kulturlandschaft, Museum/Sammlung), Postleitzahl, Ort und nach dem erläuterndem Text durchsucht werden. Eingetragen sind z.B. ein Grenzstein, auf dem ein Jagdhorn abgebildet ist, Jagdschlösser, ein Dianabrunnen, eine Eustachius-Kapelle und das (vermeintliche) Grab des Wildschützen Georg Jennerwein. Der Atlas lebt vom Mitmachen!


Was die Markierungen auf Waldbäumen bedeuten

Striche, Punkte, Pfeile, Zahlen – was aussieht wie eine groß angelegte Schnitzeljagd, sind sichtbare Zeichen der Forstwirtschaft. Sie bilden den Abschluss eines Planungsprozesses, der mit einer Stichprobeninventur beginnt und über die Erkenntnisse aus einzelbestandsweisen Begängen in der sogenannten Forsteinrichtung alle zehn Jahre festgeschrieben wird. Die Forsteinrichtung gibt die waldbaulichen Ziele, Maßnahmen und Erntemengen vor. Der Förster setzt diese Vorgaben in die Realität um. Auch mit der Sprühdose: Damit er und letztlich alle im Wald wissen, was Sache ist, gibt es an den Bäumen Markierungen.

Markierungen: Farbphoto, Baum mit oranger MarkierungMarkierungen: Farbphoto: Baum mit blau-weiss-roter MarkierungMarkierungen: Farbphoto: Baum mit schwarz-gelber Markierung, Ziffer 6

Die Bayerischen Staatsforsten erklären auf ihrer Website, was die häufigsten Markierungen auf Waldbäumen bedeuten – zum Beispiel Pflanzung, Bestands- und Besitzgrenzen, Biotopbäume, Hochsitz, Wanderweg und Rückegasse.

Strenge Tests für Sprühfarbe

Im Forstbedarfshandel sind u.a. reguläre Forstmarkierungsfarbe und Langzeitfarbe für Z-Bäume und Rückegassen erhältlich. Die meisten Farben haben den Test des Kuratoriums für Waldarbeit und Forsttechnik (KFW) auf Umweltverträglichkeit und AnwenderInnenfreundlichkeit bestanden. Auf der Website des KFW sind derzeit die Prüfergebnisse von 3009 verschiedensten Forstprodukten abrufbar – vom Seilkran bis eben zur Sprühfarbe.


Kreiselblätterpilz und Tramete: Neue Pilzarten in Bayern nachgewiesen

Die Pilzarten im österreichisch-deutsch-tschechischen Dreiländereck werden im Rahmen des EU-Interreg-Projekts “Funga des Böhmerwalds” genau erforscht und kartiert. Das Gebiet umfasst auch die Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava (Böhmerwald). Für den bayerischen Nationalpark konnte heuer eine erfolgreiche Bilanz gezogen werden:

Farbphotographie eines grünlichen Pilzes
Die Böhmische Tramete wurde 2017 erstmals in Bayern nachgewiesen (Peter Karasch / Nationalpark Bayerischer Wald)

“Insgesamt wurden heuer sechs Pilzarten erstmals in Bayern nachgewiesen. Zwei davon wurden zuvor in ganz Deutschland noch nicht gesichtet. ‘Das zeigt, welch hohe ökologische Qualität der Nationalpark aufweist’, resümieren die Nationalparkmykologen Claus Bässler und Peter Karasch. So konnte etwa nahe Altschönau die äußerst seltene Böhmische Tramete (Fibroporia bohemica) nachgewiesen werden – erstmals im Freistaat. Diese Art benötigt alte, von Forstnutzung ungestörte Habitate als Lebensraum. Auch die Wiederbeweidung des Ruckowitzschachtens nahe Zwieslerwaldhaus hat positive Effekte. So wurde dort der bislang nur aus Skandinavien bekannte Helmling (Mycena pasvikensis) erstmals in der Bundesrepublik entdeckt. Auch der in Deutschland als echte Rarität geltende Gelber Kreiselblätterpilz (Stereopsis vitellina) wurde erstmals im Nationalpark gefunden. Der dottergelbe Moosbewohner wurde zuletzt 1975 in Franken gesichtet”, heißt es in der Presseaussendung des Nationalparks.

Die angrenzenden Teile des Wald- und des Mühlviertels sind an sich nicht Teil des Projektantrags, werden aber von assoziierten Partner_innen aus Österreich miterforscht. Außerdem werden zahlreiche ehrenamtliche Pilzinteressierte aus lokalen Vereinen im Rahmen von “Citizen Science” eingebunden.

Projektpartner_innen
  • Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
  • Nationalparkverwaltung Šumava
  • Biologiezentrum Linz mit der angegliederten Mykologischen Arbeitsgemeinschaft
  • Universität Regensburg, Lehrstuhl für Ökologie und Naturschutzbiologie
  • Deutsche Gesellschaft für Mykologie
  • Österreichische Mykologische Gesellschaft
Quellen