Klimawandel

Studie: Laub zur Energiegewinnung

In Berlin sammelt die Stadtreinigung jährlich 36.000 Tonnen Laub ein. Dieses wird normalerweise kompostiert, wobei Treibhausgase entstehen. Mitarbeiter*innen des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie in Potsdam (ATB) haben nun erhoben, ob man die Biomasse nicht besser für die Erzeugung von Biogas verwenden könnte. Sie haben auch untersucht, ob eine Vorbehandlung des Laubes sich positiv auf die Klimabilanz auswirkt. Die Ergebnisse aus der Presseaussendung zusammengefasst:

Zur Berechnung der Treibhausgasemissionen berücksichtigte die Studie u.a. die Kohlenstoffassimilation der Pflanzen während des Wachstumsprozesses (als negative CO2-Emissionen auf Grundlage des Gehalts an organischem Kohlenstoff für die jeweilige Blattart), den Anteil der verschiedenen Blattarten an der Gesamtmenge, die Dichte der Blätter sowie den Einsatz von kraftstoffabhängigen Maschinen, wie Laubbläsern und Kehrmaschinen. Auch die Emissionen aus Herstellung und Betrieb dieser Maschinen wurden berücksichtigt.

Der Gesamtvergleich zeigte, dass die Biogasszenarien hinsichtlich der Emissionen von Treibhausgasen mit -140,1 kg CO₂-Äquivalente pro Tonne Laub bzw. -167,4 kg CO2eq pro Tonne vorbehandeltes Laub deutlich besser abschnitten als die Kompostierung mit 49,0 kg CO2eq. Eine Vergärung vorbehandelten Laubs im Biogasreaktor hatte zudem die höchste Energieproduktion pro Tonne Ausgangsmaterial zur Folge. Maßnahmen, um eine schnelle Verrottung des Laubs zu verhindern, wie beispielsweise die Silierung oder eine zügige Einbringung in den Fermenter, führten zu geringeren Nettoemissionen und einem höheren Energieertrag.

Das aus Laub erzeugte Biogas könnte fossiles Erdgas ersetzen und zur Stromerzeugung dienen. Die Wissenschaftler*innen haben berechnet, dass etwa 7,5 Tonnen vorbehandeltes Laub den durchschnittlichen Jahresstromverbrauch einer Person decken könnten.

“Laub als Rohstoff für die Biogaserzeugung könnte in gewissem Umfang zur Energieversorgung in städtischen Gebieten beitragen. Gerade Berlin weist im europaweiten Vergleich dank der zahlreichen Grünflächen und Straßenbäume eines der höchsten Potenziale zur energetischen Biomassenutzung auf”, so Dr. Ulrich Kreidenweis, Leiter der Arbeitsgruppe Bioökonomische Systemmodellierung am ATB und Mitautor der Studie. “Ob sich die Nutzung von Laubabfällen aus städtischen Gebieten für die Biogaserzeugung auch ökonomisch rechnet, wäre in weiteren Szenariobewertungen zu klären. Hier können teils erhebliche Kosten für die Umsetzung, beispielsweise die Umrüstung von Biogasanlagen im Hinblick auf die Anforderungen an die Laubvergärung anfallen“, räumt Kreidenweis ein.

Zur Presseaussendung beim Informationsdienst Wissenschaft bzw. zur Originalpublikation in der Zeitschrift “Resources, Conservation and Recycling”.


Straßenbäume mit Zukunft? Stadtökologische Führung

Photo: dünner Baum mit wenig Platz umgeben von SitzbankStraßenbäume mit Zukunft?” ist der Titel einer stadtökologischen Führung von und mit dem Biologen Gregor Dietrich. Organisiert wird die Tour vom Verein Labor Alltagskultur.

Zeit: Mittwoch, 27. Juli, 18 Uhr. Treffpunkt: Wien Handelskai (Zug/U6), Ausgang Maria-Restituta-Platz (Stadtplan). Teilnahme kostenlos, Spenden und Anmeldung erbeten (Kontakt).

Ich habe vor zwei Tagen an einer Führung zum Thema “Pflasterritzenvegetation” mit Gregor Dietrich teilgenommen und habe einiges dabei gelernt. Wer Erfahrung mit “Botanikergeschwindigkeit” hat, weiß, dass dabei normalerweise keine weiten Strecken zurückgelegt werden, weil an jeder Straßenecke etwas Interessantes auf uns wartet.


Workshop: Nicht heimische Baumarten und Stadtwälder

“Nicht heimische Baumarten und Stadtwälder – Ein Beitrag zur Anpassung der Städte an den Klimawandel?” ist der Titel eines Workshops im Rahmen des Interreg-Projekts Alptrees. Internationale Projektpartner*innen untersuchten zwischen Winter 2019 und Frühjahr 2022 verschiedene Aspekte zur nachhaltigen Verwendung nicht heimischer Baumarten in der Alpenregion (in urbanen, periurbanen und alpinen Zonen).

Die Stadt Klagenfurt als eine der Projektpartner*innen veranstaltet einen deutschsprachigen Stakeholder-Workshop für breite Interessensgruppen – Waldbesitzer- und Waldbewirtschafter*innen, Behördenvertreter, Naturschutz, Imker*innen, Gärtnereien und Baumschulen, Waldpädagog*innen etc.

Die Veranstaltung gliedert sich in einen Halbtag mit Vorträgen und einen Halbtag mit einer Exkursion in die Stadtwälder bei Klagenfurt. Die Veranstaltung findet im Bildungshaus Schloss Krastowitz in Klagenfurt statt.

Anmeldung direkt über das LFI Kärnten zum Workshop bzw. gesondert zur Exkursion.

Programm Mittwoch, 20. April 2022

Beginn 11:00 Registrierung

Nach der Begrüßung durch die zuständigen Stadträte von Klagenfurt gibt es Vorträge von

  • Dr. Katharina Lapin (BFW): Vorstellung des Alptrees-Projekts
  • Dr. Florian Kraxner (IIASA): Der Wald im Alpenraum und Klimawandel – Die mögliche Rolle nicht heimischer Baumarten
  • DI Alexander Mrkvicka (Stadt Wien, MA 49): Vielfalt sichert Zukunft – Strategien zur Resilienz in den Wiener Quellschutz- und Stadtwäldern
  • Dr. Silvio Schüler (BFW): Baumartenwahl im Klimawandel: Chancen und Risiken heimischer und nicht-heimischer Arten
  • Dr. Hanns Kirchmeir (E.C.O.): Neobiota in Waldökosystemen – Risiken aus naturschutzbiologischer Sicht
  • DI Heinz Blechl (Stadtgartenamt): Non native trees und ihre Bedeutung im städtischen Grün
  • Dr. Eckart Senitza (Büro Waldplan, Pro Silva): Stadtwälder in Klagenfurt – klimafit gestalten

Podiumsdiskussion zum Thema: Risiken und Chancen nicht heimischer Baumarten in städtischen und stadtnahen Wäldern mit DI Alexander Mrkvicka (Stadt Wien, MA 49), Dr. Silvio Schüler (BFW), Dr. Hanns Kirchmeir (ECO Institut für Ökologie) und Dr. Eckart Senitza (Büro Waldplan, Pro Silva)

Waldspaziergang zum Auslüften in die unmittelbare Umgebung + Gemeinsames Abendessen

Programm Donnerstag, 21. April 2022

9 bis 13 Uhr Exkursion zu drei verschiedenen Flächen in Klagenfurt im E-Bus; Abfahrt von Schloss Krastowitz


Kindberg: Wald und Wild in Zeiten des Klimawandels

Die moderne Waldbewirtschaftung und der Klimawandel verändern die Lebensbedingungen für das Wild. Mildere Winter sorgen für mehr Nahrung und für erhöhtes Deckungsangebot im Wald. Wichtige Fragen werden am Freitag, dem 28. Februar, im Volkshaus Kindberg diskutiert:

Wie entwickelt sich das Wild unter diesen Bedingungen? Ist die Fütterung von Wild Unsinn oder gibt es auch heute noch gute Gründe dafür? Wie sieht eine moderne Wildbewirtschaftung aus? Welche neuen Jagdmethoden haben unter heutigen Bedingungen Chancen auf Erfolg? Und was können JägerInnen und WaldbesitzerInnen für einen gesunden Wildbestand tun?

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Bildungsinitiative INA der Steiermärkischen Landarbeiterkammer, der Waldverband Steiermark GmbH, dem Jagdamt Mürzzuschlag und den Jagdschutzvereinen Mürzzuschlag und Kindberg statt. Anmeldung über die FAST Pichl. Eintritt: freie Spende.

Programm

Auswirkungen des Klimawandels auf den Wald und seine Bewirtschaftung – Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Manfred Lexer, Universität für Bodenkultur Wien, Leiter des Institutes für Waldbau

Was bedeutet der Klimawandel für die heimischen Wildarten? Auswirkungen auf die “Big Five” des Mur- und Mürztales: Rot-, Gams-, Schwarz-, Reh- und Auerwild – Dipl.-Ing. Dr. Hubert Zeiler, Wildbiologe der Steiermärkischen Landesjägerschaft, Buchautor und Maler

Klimawandel bedeutet: Neue Krankheiten bedrohen Wild und Weidevieh – Ing. Mag. Dr. Thomas Guggenberger MSc, Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Land-wirtschaft Raumberg-Gumpenstein

Wald und Wild im Klimawandel: ein Beispiel aus einem Mürztaler Mittelgebirgsrevier – Dipl.-Ing. Martin Krondorfer, Forstgut Pichl der Landwirtschaftskammer Steiermark

Diskussionsrunde mit allen Referenten, geleitet von Bezirksjägermeister Ing. Hannes Fraiss, Jagdamt Mürzzuschlag.


Forstwirtschaft im Regierungsprogramm

Im Regierungsprogramm der in Aussicht stehenden Koalition aus ÖVP und Grünen kommen Forstwirtschaft, Wälder und Holzwirtschaft an mehreren Stellen vor. Ich habe das 164 Seiten starke Dokument noch nicht vollständig durchackern können, aber hier einmal ein paar relevante Abschnitte.

Forstwirtschaft

Dieser Abschnitt legt einen Schwerpunkt auf Anpassungen an den Klimawandel (S. 161-162).

  • Wälder als wesentlicher Wirtschaftsfaktor
    * Stärkung der aktiven, nachhaltigen Waldbewirtschaftung (klimafitter Wald) unter Berücksichtigung der CO2-Speicherfähigkeit und Multifunktionalität der heimischen Wälder als wesentlicher Wirtschaftsfaktor zur Sicherstellung der Schutz-, Erholungs-, Wirtschafts- und Wohlfahrtsfunktion
    * Vollständige Umsetzung des “Aktionsprogramms Schutzwald” bis 2024
    * Unterstützung bei standortgemäßer und klimafitter Wiederaufforstung und Pflege nach wetter- und klimabedingten Kalamitäten
    * Österreich (international) als Forstland positionieren
  • Ausbau eines Biotop-Verbund-Systems, Retentionsräume (in Zusammenarbeit mit den Ländern)
  • Rasche standortgemäße Wiederbewaldung von geschädigten Schutzwäldern und gezielte Aufforstung von Hochlagen zur Erhöhung des Wasserrückhaltevermögens und der Lawinenschutzwirkung und zur Verminderung der Bodenerosion
  • Naturwaldreservatenetz ausbauen und über Vertragsnaturschutz sichern
  • Fördermaßnahmen zur Umsetzung von Natura 2000
  • Umsetzung der Mariazeller Erklärung, um insbesondere ausgeglichene wald- und wildökologische Verhältnisse zu schaffen
  • Stufenweiser Ausstieg aus der Verwendung bleihaltiger Munition gemäß der REACH-Verordnung
  • Forst-Förderungen auf Auswirkungen/Anpassung Klimawandel ausrichten, um Wald klimafitter zu machen
  • Weiterführung der Unterstützung bei Schäden durch Klimawandel (Dürre, Stürme)
  • Beibehaltung der Maßnahmen zur Errichtung von Nasslagern für Schadholz
  • Forcierung von Holzbau, insbesondere Bundesgebäude (z.B. Schulen) verstärkt aus Holz errichten
  • Unterstützung der Ausweitung der europäischen Waldkonvention in Richtung östlicher Nachbarstaaten
Land- und forstwirtschaftliche Bildung und Bildungseinrichtungen stärken

Die forstlichen Ausbildungsstätten wie der Waldcampus Traunkirchen werden hier leider nicht explizit genannt.

  • Eigenständiges land- und forstwirtschaftliches Bildungs- und Forschungssystem wie Fachschulen, höhere Schulen bis hin zum hochschulischen Angebot (z.B. Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik oder neue Agrar-Fachhochschule) nachhaltig absichern
  • Förderung der optimalen Vernetzung zwischen Bildung, Wissenschaft und Praxis, um zukünftige Herausforderungen zu bewältigen
  • Attraktivierung des land- und forstwirtschaftlichen Bildungs- und Forschungssystems sowie der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit
  • Positionierung der Schulen und der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik als “Role Model” nachhaltiger Bildungseinrichtungen (Einsatz von PV-Anlagen, E-Mobilität, regionale Versorgung der Kantinen, Schulbau mit klimaaktiv-Kriterien, Umweltzeichenschulen etc.)
  • Stärkung des Bio-Ausbildung auf allen Ausbildungsebenen (HBLA, HLA, FH etc.)
Sicherstellung einer wettbewerbsfähigen, multifunktionalen und flächendeckenden österreichischen Land- und Forstwirtschaft auf der Basis bäuerlicher Familien

Hier liegt der Schwerpunkt eindeutig auf der Landwirtschaft (S. 156-158).

Bekenntnis zu folgenden Zielen: […] nachhaltige Forstbewirtschaftung, Erhalt nicht produktiver Landschaftselemente oder Landschaftsbereiche zur Verbesserung der Biodiversität, Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, Reduktion und nachhaltiges, effizientes und optimiertes Dünge- und Schädlingsbekämpfungsmanagement […]

Artenvielfalt erhalten – Natur schützen

Themen sind u.a. Wildtiermanagement und Ausbau und Erweiterung von Schutzgebieten (S. 144-145)

  • Unterstützung der Bundesländer bei der Ausweisung neuer und Erhaltung von bestehenden Wildnisgebieten, Natura 2000-Gebieten, Biosphärenparks und Schutzgebieten
  • Gemeinsame Initiative mit den Bundesländern zur Schaffung neuer und Erweiterung bestehender Nationalparks
  • Einrichtung einer EU-weiten wildökologischen Raumplanung und Ausarbeitung von Wildtiermanagementlösungen im Einklang mit EU-Recht
  • Verstärkung der nachhaltigen Schutzwaldbewirtschaftung (Naturverjüngung des Waldes, klimafitter Wald)
Europa

Durchsetzbare Maßnahmen gegen eine Abholzung der Wälder sollen in Handelsverträgen fixiert werden (S. 176)

Handelsverträge müssen durchsetzbare Standards für soziale Rechte, öffentliche Dienstleistungen und Umwelt- und Klimaschutz sowie gegen Abholzung der Wälder, Sozialdumping und Bodenspekulation garantieren.

Entwicklungszusammenarbeit

Die Erhaltung des Regenwaldes soll mit einem Fonds unterstützt werden (S. 188).

Schaffung eines europaweiten Fonds zur Erhaltung des Regenwalds. Private und staatliche Initiativen vernetzen und auf europäischer Ebene vereinen; rasche internationale Hilfe bei Waldbränden; kurzfristig soll Österreich über den Auslandskatastrophenfonds und andere Finanzierungstöpfe Beitrag leisten

Die Digitalisierung steigert die Ressourceneffizienz und verbessert den Umweltschutz

(S. 161)

  • Finanzielle Unterstützung zur Forcierung der Digitalisierung, von zukunftsorientierten automationsunterstützten Methoden und des Datenmanagements in der österreichischen Land- und Forstwirtschaft
  • Rechtliche Absicherung der Nutzung von Farmmanagement- und Informationssystemen in der Land- und Forstwirtschaft (z.B. Datenkompatibilität und Datenportabilität)
  • Voraussetzung für Precision Farming schaffen, um umwelt- und tiergerechte Bewirtschaftungsmethoden zu unterstützen: kostenfreie Bereitstellung von (Geo-)Daten für die Land- und Forstwirtschaft (z.B. RTK-Signal), Daten im Eigentum der Betriebe […]
Phase-out-Plan für fossile Energieträger in der Raumwärme

Hier gibt es einen Punkt, der sich explizit auf Holz als Energieträger bezieht (S. 111).

Verankerung einer Verpflichtung zur Pelletsbevorratung für Produzenten und Importeure im Rohstoffbevorratungsgesetz

Gebäude: Nachhaltig und energiesparend heizen, kühlen, bauen und sanieren

In diesem Abschnitt wird der Holzbau nochmals erwähnt (S. 109).

  • Forcierung des Holzbaus und ökologischer Baumaterialien
    * Anpassung der Baunormen und Vereinbarungen mit den Ländern zur Veränderung der Bauordnungen und Förderinstrumente
    * Vorbildwirkung der öffentlichen Hand in ihren zu errichtenden Gebäuden und Schwerpunkt Holzbauforschung
Zivilrecht

Hier wird eine Evaluierung der Wegehalterhaftung angeführt (S. 30-32).

Evaluierung der haftungsrechtlichen Sorgfaltsanforderungen bei der Kontrolle und Pflege von Bäumen und Wäldern mit dem Ziel, Österreichs Bäume und Wälder zu erhalten und unnötiges Zurückschneiden oder Fällen von Bäumen zu verhindern (Wegehalterhaftung)


Wetter und Leben: forstmeteorologische Beiträge

Cover der Zeitschrift Wetter und LebenDie Bibliothek der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik hat die Zeitschrift “Wetter und Leben” digitalisiert. Diese Zeitschrift erschien von 1948-1998 und wurde von der Österreichischen Gesellschaft für Meteorologie herausgegeben. Sie enthielt Beiträge aus verschiedenen Wissenschaftsfeldern: neben Klimatologie und Meteorologie zum Beispiel auch Medizin, Botanik und Zoologie. Sie richtete sich an verschiedene Zielgruppen – neben ForscherInnen und praktizierenden MeteorologInnen auch an ein Laienpublikum.

In etlichen Heften sind Artikel über Forstmeteorologie, Auswirkungen des Klimas auf den Wald, (Obst-)Bäume etc. enthalten, die ich hier in chronologischer Reihenfolge auflisten möchte. Die Links führen zum jeweiligen Heft, das nur als Gesamt-PDF heruntergeladen werden kann, daher nicht direkt zum einzelnen Artikel. Die ursprüngliche Erschließung aller einzelnen Artikel wurde im Rahmen des Digitalisierungsprojektes von Corinna Pichler und Christina Orleth durchgeführt.

“Wetter und Leben” enthält auch etliche Rezensionen bzw. Kurzreferate von Büchern mit Forstbezug, diese sind aber in der folgenden Liste nicht inkludiert. Ich kann auch nicht ausschließen, dass ich Beiträge übersehen habe 😉


Jahrgang 1-10

Erwin Schimitschek: “Bioklimatische Beobachtungen und Studien beim achtzähnigen Fichtenborkenkäfer“, 1 (1948) 1, S. 12-14

Karl Palat: “Massenreaktion der roten Waldameise (Formica rufa pratensis) auf Sonnenbestrahlung“, 2 (1949) 5/6, S. 110-114

Leo Tschermak: “Klima und Wald in Anatolien“, 2 (1949) 1/2, S. 4-13

Leo Tschermak: “Die natürliche Holzartenverbreitung im Umkreis von Wien in ihrer Abhängigkeit vom Klima“, 3 (1951) 5-7, S. 103-108

Adele Sauberer: “Die Verteilung rindenbewohnender Flechten in Wien, ein bioklimatisches Großstadtproblem“, 3 (1951) 5-7, S. 116-121

F. Roßmann: “Das Rauchen der Wälder nach Regen und die Unterscheidung von Wasserdampf und Wasserrauch“, 4 (1952) 3-4, S. 56-57

Hans Steinbach: “Über das Fruchten ausländischer Bäume in Wien“, 4 (1952) 9-10, S. 163-165

K. Morbitzer: “Hang- und Graben-Temperaturen in einem Waldgebirge“, 4 (1952) 11-12, S. 197-198

Georg Scheer: “Über Änderungen der Globalbeleuchtungsstärke durch Belaubung und Horizonteinengung“, 5 (1953) 3-4, S. 65-71

Jahrgang 11-20

Rüdiger Knapp: “Einfluß von Spätfrösten auf verschiedene Pflanzen-Arten in Wäldern und auf Schlagflächen“, 11 (1959) 8-10, 125 – 130

Josef van Eimern: “Erfahrungen bei der Messung der Besetzungsdauer von Blättern für pflanzenpathologische Zwecke“, 11 (1959) 8-10, S. 131-138

Rüdiger Knapp: “Licht und Arten-Zusammensetzung in Wald- und Strauchgesellschaften in hohen Lagen und im Bereich der Baumgrenze“, 12 (1960) 9-10, S. 203-210

Max Bider: “Untersuchungen an einer 67jährigen Reihe von Beobachtungen der Kirschblüte bei Liestal (Basel-Landschaft)“, 12 (1960) 9-10, S. 221-230

Franz Stelzer: “Die Waldgrenze im Sonnblickgebiet“, 12 (1960) 9-10, S. 270-278

Alois Topitz: “Wärmestundensummern und Obstbaumblüte“, 12 (1960) 9-10, S. 303-307

Werner Mahringer: “Über die Oberflächentemperatur eines Baumstammes in verschiedenen Jahreszeiten“, 13 (1961) 7-8, S. 159-165

Vladimír Krečmer: “Forstliche Bioklimatologie in der Tschechoslowakei“, 16 (1964) 5-6, S. 105-109

Friedrich-Karl Holtmeier: “Die ‘Malojaschlange’ und die Verbreitung der Fichte“, 18 (1966) 5-6, S. 105-108

Vladimír Krečmer: “Das Mikroklima der Kieferlochkahlschläge“, 18 (1966) 9-10, S. 186-198

Vladimír Krečmer: “Das Mikroklima der Kieferlochkahlschläge“, 19 (1966) 5-6, S. 107-115

Friedrich-Karl Holtmeier: “Zur natürlichen Wiederbewaldung aufgelassener Alpen im Oberengadin“, 19 (1967) 9-10, S. 195-202

Vladimír Krečmer: “Das Mikroklima der Kieferlochkahlschläge“, 19 (1967) 9-10, S. 203-214

Vladimír Krečmer: “Das Mikroklima der Kieferlochkahlschläge“, 20 (1968) 3-4, S. 61-72

Jahrgang 21-30

Dieter Grill / Otto Härtel: “Abgassymptome an Fichten in 1.000 m Höhe?“, 25 (1973) 2, S. 91-95

Jean Guiter / Friedrich Lauscher: “Klimatische Bedeutung der Vegetationsgrenzen und der Verteilung der Waldbestände in einigen Talgebieten der Alpen und der Pyrenäen“, 30 (1978) 1, S. 31-34

Jahrgang 31-40

Walter Alexander Müller: “Die Eignung meteorologischer Größen zur Blühvorhersage von Kirsche und Apfel“, 31 (1979) 2, S. 76-93

Adele Lauscher / Friedrich Lauscher: “Vom Einfluß der Temperatur auf die Belaubung der Roßkastanie nach den Beobachtungen in Genf seit 1808“, 33 (1981) 2, S. 103-112

Friedrich-Karl Holtmeier: “Einige Besonderheiten des Krummholzgürtels in der Colorado Front Range“, 33 (1981) 3, S. 150-160

Friedrich Lauscher: “Frühe Schneefälle 1980 in Wien – ohne Einfluß auf Verfärbung und Blattfall?“, 33 (1981) 4, S. 230-238

Helmut Dommermuth: “Die Reduktionswirkung einer Straßenrandbepflanzung auf die Schadstoffimmission durch den Straßenverkehr“, 34 (1982) 2, S. 85-90

O. Ehrhardt / Josef van Eimern: “Der Strahlungshaushalt eines Buchenwaldes an fünf ausgewählten Strahlungstagen“, 35 (1983) 4, S. 230-234

Walter Bosshard: “Die schweizerischen Waldbesitzer vor der Bedrohung sterbender Wälder“, 35 (1983) 4, S. 240-247

Lutz Jaeger: “Zehn Jahre Niederschlagsmessungen über einem Kiefernbestand im angehenden Stangenholzalter“, 36 (1984) 3, S. 149-158

Alois Machalek: “Einfluß anthropogener Umweltfaktoren auf den Wald“, 38 (1986) 2, S. 88-95

Friedrich Lauscher / Maria Roller: “Vom Wachstum der Bäume“, 39 (1987) 1, S. 28-42

Jahrgang 41-50

Albert Baumgartner / Inge Dirmhirn: “Atmosphäre, Klima, Witterung und Wetter im Ursachenkomplex der neuartigen Waldschäden“, 44 (1992) 1-3, S. 29-44

Günther Flemming / Inge Dirmhirn: “Meteorologie und immissionsbedingte Waldschäden: Ergebnisse aus den ostdeutschen Ländern“, 44 (1992) 1-3, S. 139-146

Wulf Hüsken: “Dendroklimatologische Untersuchungen an der Lärche (Larix decidua) in den Pragser Dolomiten (Südtirol/Italien)“, 45 (1993) 4, S. 17-28

Josef Guttenberger: “Eine hydrometeorologische Station für Parallelmessungen über der Schneedecke im Wald und im Freiland“, 46 (1994) 1-2, S. 42-48

Helmut Mayer / Jürgen Schmidt / Andreas Matzarakis: “Lufthygienische Kennzeichen von stadtnahen Wäldern“, 46 (1994) 1-2, S. 49-66

Peter Suppan: “Analyse der Mischungsverhältnisse von Ozon im Ebersberger Forst bei München anhand einer 2-jährigen Meßreihe“, 46 (1994) 1-2, S. 67-76

Herbert Langholz: “Methoden zur Bestimmung der Waldbrandgefahr“, 46 (1994) 1-2, S. 77-86

Herbert Hager / Albert Baumgartner: “Themen und Schwerpunkte der forstmeteorologischen Forschung“, 47 (1995) 2-4, S. 91-102

Anton Huber / Albert Baumgartner: “Einfluß von Stammzahl von Pinus radiata-Wäldern auf die Niederschlagsverteilung in Südchile“, 47 (1995) 2-4, S. 103-106

Manfred Kirchner / Albert Baumgartner: “Klima, Witterung und Waldzustand“, 47 (1995) 2-4, S. 107-114

Inge Dirmhirn / Albert Baumgartner: “Über die Dauer der Frühjahrs-Belaubung eines Eichenmittelbestandes“, 47 (1995) 2-4, S. 115-120

Richard Amtmann / Albert Baumgartner: “Ein empirisches Modell zur Beschreibung windinduzierter Schwingungen eines Nadelbaumes“, 47 (1995) 2-4, S. 121-128

Juan Caldentey / J. Fuentes / Albert Baumgartner: “Niederschlagsverteilung in drei Waldbeständen der Gebirgskette Nahuelbuta, Chile“, 47 (1995) 2-4, S. 129-140

Michael Kuhn / Friedrich Lauscher / Ulrike Nickus: “Actinic radiation below a tree and in the open“, 48 (1996) 3-4, S. 253-260

Ulrike Feistel / P. Biron / Christian Bernhofer / G. Najjar: “Estimation of Evapotranspiration of Two Spruce Stands in a Mountainous Catchment Using the Eddy Covariance Energy Balance Technique“, 50 (1998) 1, S. 35-52

Otto Kandler: “Flechtenflora und Luftverschmutzung in Paris und München im Verlauf des Jahrhunderts“, 50 (1998) 1, S. 23-34

Walter Tranquillini: “50 Jahre baumphysiologische Forschung an der Waldgrenze bei Obergurgl und am Patscherkofel – Erinnerungen eines Zeitzeugen“, 50 (1998) 4, S. 337-352

Guy R. MacPherson / James Rodney Simpson / Klaus I. Scott: “Actualizing Microclimate and Air Quality Benefits with Parking Lot Tree Shade Ordinances“, 50 (1998) 4, S. 353-370

Rainer Haslinger / Herbert Hager / Helmut Schume: “Wuchsleistung und Blattflächenhaltung auf Auwaldstandorten in Abhängigkeit vom Wasserhaushalt“, 50 (1998) 4, S. 371-381


Vortragsreihe forst-gen-ethik 2019 am BFW

Das Institut für Waldgenetik am Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) bietet heuer wieder die Reihe “forst-gen-ethik” rund um das Thema Wald- und Wildgenetik an. Hier das Jahresprogramm 2019:

  • Freitag, 15. Februar 2019, 9-10 Uhr: Forstdirektor Dr. Heino Wolf, Sachsen Forst, Graupa, Deutschland – Züchtung von schnellwachsenden Baumarten für sich ändernde Umwelten
  • Mittwoch, 13. März 2019, 15-16 Uhr: Dr. Bernd Giese, Universität für Bodenkultur, Wien – Mit Gene Drive durch Wald und Flur – Möglichkeiten und Folgewirkungen einer neuen Gentechnik für Wildarten
  • Freitag, 29. März, 13-14 Uhr: Dr. Barbara Fussi, Bayerisches Amt für forstliche Saat- und Pflanzenzucht, Teisendorf, Deutschland – Bereitstellung von qualitativem Saatgut bei der Elsbeere in Süddeutschland
  • Mittwoch, 29. Mai 2019, 10-11 Uhr: Prof. Dr. Doris Krabel, Technische Universität Dresden, Deutschland – Die Guten und die Bösen: Auftreten und Bedeutung von Endophyten am Beispiel der Rostigen Douglasienschütte (Rhabdocline pseudotsugae Sydow)
  • Montag, 3. Juni 2019, 15-16 Uhr: Dr. Muhidin Seho, Bayerisches Amt für forstliche Saat- und Pflanzenzucht, Teisendorf, Deutschland – Neue Baumarten und -herkünfte im Klimawandel. Ansätze und Vorgehensweise in Bayern
  • Freitag, 14. Juni 2019, 10-11 Uhr: Mag. Hannes Gadermair, Gadermair Forst.Pflanzen.Pflege, Miming – Wünsche und Anregungen der Forstgartenbetreiber an die waldgenetische Forschung
  • Montag, 9. September 2019, 15-16 Uhr: Mag. Anne Jarausch, Forschungsinstitut Senckenberg, Gelnhausen, Deutschland – Die Rückkehr der Wölfe. Genetische Ergebnisse zur Wiederausbreitung in Deutschland
  • Freitag, 27. September 2019, 9-12:30 Uhr: Das Team des BFW-Instituts für WaldgenetikNeue Projekte in der Waldgenetik. Vorstellung und erste Ergebnisse

Alle Vorträge finden im Großen Seminarraum des Bundesforschungszentrums für Wald (Seckendorff-Gudent-Weg 8, 1131 Wien) statt. Anreise.


Presseaussendung: “Die Zukunft des Waldes ist weiblich”

Heute fand im Forstlichen Bildungszentrum Traunkirchen eine Pressekonferenz zum Thema “Frauenpower für die Forstwirtschaft. Die Zukunft des Waldes ist weiblich” statt. Passt doch sehr gut zu Frau von Wald! Hier die Presseaussendung dazu (Link zu APA OTS).

Köstinger: Die Zukunft des Waldes ist weiblich

Waldcampus Österreich in Traunkirchen ist das Kompetenzzentrum für die Forstwirtschaft. Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger betonte bei ihrem Besuch des “Waldcampus Österreich” in Traunkirchen die Bedeutung von Frauen für die Forst- und Holzwirtschaft. Gemeinsam mit Hermine Hackl, Leiterin der Forstlichen Ausbildungsstätte Traunkirchen des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW), und Elfriede Moser, der ersten Landesforstdirektorin Österreichs, ermutigt sie junge Frauen eine Karriere in dieser Branche zu starten.

von links: Peter Mayer (Direktor des Bundesforschungs- und Ausbildungszentrums für Wald, Naturgefahren und Landschaft – BFW), Elisabeth Köstinger (Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus), Hermine Hackl (Leiterin der Forstlichen Ausbildungsstätte Traunkirchen), Elfriede Moser (Landesforstdirektorin Oberösterreich). Bild: BMNT/Paul Gruber

2016 waren rund 11 Prozent der Forstarbeiter weiblich, rund 30 Prozent der österreichischen WaldeigentümerInnen sind Frauen und rund 25 Prozent der Waldflächen sind in weiblichem Besitz. Immer mehr Frauen befassen sich mit den Bereichen der Forst- und Holzwirtschaft, wovon auch die gesamte Branche profitiert. Trotz dieser positiven Entwicklungen gibt es in der Forstwirtschaft noch viele Bereiche mit Aufholbedarf. “Gemeinsam möchten wir in der Zukunft vermehrt auf Frauenpower setzen. Daher wollen wir gemeinsam ein Mentoring für junge Frauen in der Forstwirtschaft hier am Waldcampus Österreich starten“, erklärt Elisabeth Köstinger, Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus. Unterstützt wird die Bundesministerin von erfolgreichen Frauen, die bereits eine Pionierrolle in dem Sektor haben. Hermine Hackl, Leiterin der Forstlichen Ausbildungsstätte Traunkirchen des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW), ist eine Unterstützerin der Initiative: “Frauen in der Forstwirtschaft werden in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen. Es freut mich besonders, dass der Startschuss für ein solches Mentoringprogramm hier am Waldcampus Österreich – Traunkirchen gesetzt wird”. Auch Elfriede Moser, die erste Landesforstdirektorin Österreichs, verstärkt das Vorhaben: “Wir leben in einer Zeit, in der es selbstverständlich sein sollte, dass Frauen Wälder bewirtschaften. In Kombination mit dem Waldcampus können wir das Know-how steigern und somit junge Frauen bestmöglich ausbilden und unterstützen.”

Waldcampus Österreich – Kompetenzzentrum in Traunkirchen

Im September 2018 wurde der Neubau in Traunkirchen eröffnet. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurden 2.700 Kubikmeter Holz verbaut. Rund 120 Schülerinnen und Schüler werden pro Jahr ausgebildet, 300 Kurse werden pro Jahr abgehalten und rund 8.000 Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer beleben das Gebäude Jahr für Jahr. “Mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von knapp € 44 Mio. ist in Traunkirchen ein echter Waldcampus Österreich entstanden. Als Umweltministerin freut es mich aber auch, dass ein besonderes Augenmerk auf Ökologie, Energieeffizienz und möglichst geringe Betriebskosten gelegt wurde”, so Köstinger.

Klimawandel als größte Herausforderung in der Forstwirtschaft

Der Klimawandel war 2018 und ist in diesen Tagen in der Forstwirtschaft sehr spürbar. Die extreme Trockenheit und außergewöhnlich hohe Temperaturen setzten den österreichischen Wäldern im vergangenen Jahr enorm zu. Die Folge war ein Borkenkäferbefall, den es so in Österreich noch nie gegeben hat. “Die Bundesregierung hat schnell reagiert und ein Unterstützungspaket für die Land- und Forstwirtschaft auf den Weg gebracht. Im Rahmen der Förderprogramme “Ländliche Entwicklung” wurden insgesamt 20 Mio. Euro für Sofortmaßnahmen bereitgestellt. Ziel war es, die Wiederaufforstung in Mischwälder voranzutreiben”, so Köstinger. Auch in den vergangenen Wochen setzte das Klima den Wäldern zu. Enorme Schneemassen sorgten dafür, dass Bäume umstürzten und Lawinen haben den Wäldern enorm zugesetzt. “Bei der Wiederaufforstung spielt vor allem das Know-how eine wesentliche Rolle. Bildung und Ausbildung garantiert, dass wir eine durchgängige Aufforstung und Verjüngung des Waldes erreichen. Große Schäden entstehen oft dort, wo wenige Maßnahmen zur Aufforstung passieren. Daher wird die Ausbildung hier in Traunkirchen in Zukunft noch wichtiger werden”, erklärt Köstinger abschließend.


Forstwirtschaft in der Klima- und Energiestrategie

Titelblatt Mission 2030 Klima- und Energiestrategie Auf der Website mission2030.info ist die österreichische Klima- und Energiestrategie vom Juni 2018 nachzulesen. Darin kommen an einigen Stellen auch die Forstwirtschaft, die Holzverarbeitung und die Papierindustrie vor. Biomasse, zu der auch Hackschnitzel und Pellets gehören könnten, kommt an mehreren Stellen vor. Im folgenden einige Auszüge samt Angabe des jeweiligen Abschnittes.

Für ein vollständiges Bild empfiehlt sich natürlich die Lektüre des gesamten Strategiepapiers und der bestehenden inhaltlich verwandten Aktionspläne und Strategien wie Waldstrategie und Aktionsplan nachwachsende Rohstoffe.

Technologien für die Dekarbonisierung nutzen

Als Handlungsfeld wird “Export von österreichischem Know-how im Bereich nachhaltiger Waldbewirtschaftung, Forstaufschließung und Erntetechnik sowie Aufforstungssysteme” angeführt.

Den urbanen und ländlichen Raum klimafreundlich gestalten

Die Bundesregierung bekennt sich zu einer wettbewerbsfähigen, flächendeckenden und multifunktionalen Land- und Forstwirtschaft auf Basis bäuerlicher Betriebe. Die Land- und Forstwirtschaft steht vor der Herausforderung, Strategien und Lösungen zu Klimaschutz und Klimawandelanpassung zu finden und gleichzeitig den gesellschaftlichen Anforderungen in Bezug auf Lebensmittel- und Rohstoffversorgung sowie auf Tierschutz gerecht zu werden. Aufgrund der überwiegenden Methan- und Lachgasemissionen aus Viehzucht, Düngemitteleinsatz und Bodenbearbeitung weist sie Besonderheiten gegenüber Sektoren mit vornehmlich energiebedingten CO2-Emissionen auf.
Die Land- und Forstwirtschaft ist in Österreich auch ein wichtiger Lieferant nachwachsender Rohstoffe (sowie deren Abfallprodukte) für die heimische Energieversorgung. insbesondere Wälder spielen eine wichtige Rolle im globalen Klimasystem. Mit der Aufnahme des Sektors Landnutzung in die EU-Klimaziele für 2030 (LULUCF-VO) erfolgt nun eine umfassendere Einbindung der Emissions- und Kohlenstoffspeicherung aus Land- und Forstwirtschaft in die nationale Klimabilanz. Maßnahmen zum Schutz und Aufbau der biogenen Kohlenstoffspeicher – etwa Wald, Grünland und Ackerland – werden dementsprechend als Beiträge zum Klimaschutz angerechnet.

Hier werden “Maßnahmen für eine kontinuierliche Steigerung des Holzzuwachses und der Holzernte im österreichischen Wald unter Einhaltung der Grundprinzipien einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung mit dem Ziel, die Kohlenstoffspeicherung im Waldbestand und in langlebigen Holzprodukten im Kontext mit der EU-Verordnung zu Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF-VO) langfristig zu stärken” und “Maßnahmen zur Steigerung der stofflichen Nutzung von heimischem Holz als Baustoff, etwa im öffentlichen Raum, sowie Nutzung vielfältiger Möglichkeiten im Rahmen der Bioökonomie” angeführt.

Bioökonomie-Strategie

Hier wird auf die “Nutzung von regionalen Stärken (Ressourcenverfügbarkeit): z. B. Holzverarbeitung, Zellstoffindustrie” und “Vernetzung mit bestehenden nationalen Strategien und Aktionsplänen (z. B. Kreislaufwirtschaft, Waldstrategie, Aktionsplan nachwachsende Rohstoffe, Ressourcenaktionsplan, Biodiversitätsstrategie etc.)” verwiesen.

Treibhausgasziele

“Strom zur Eigenversorgung im Bereich der Sachgüterproduktion soll aus Gründen der Ressourceneffizienz weiterhin aus der ressourcenschonenden, effizienten Verwendung von Kuppelprodukten an Firmenstandorten (z. B. in der Stahl- oder Papierindustrie) erzeugt werden, auch auf Basis nicht erneuerbarer Energieträger”.

Stellungnahmen zur Klima- und Energiestrategie

Beispiele: WWF, Global 2000, Oppositionsparteien im Nationalrat. Die Parlamentarische Enquete vom 23. Mai 2018 wurde ausführlich dokumentiert und ist als Beilage zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates auf der Parlamentswebsite aufrufbar.


Klimarekonstruktion mit Baumringen

2009 erschien das Buch “Klimawandel in Österreich. Die letzten 20.000 Jahre… und ein Blick voraus”, herausgegeben von Roland Schmidt, Christoph Matulla und Roland Psenner. Es kann auf der Website der Universität Innsbruck heruntergeladen werden. Der Band beschäftigt sich unter anderem mit der Klimarekonstruktion. Es gibt viele verschiedene Methoden, das Klima vor der instrumentellen Messung zu rekonstruieren. Diese reicht ungefähr 250 Jahre zurück. Eine davon ist die Untersuchung von Baumringen (Dendrochronologie). Zwei für dieses Blog interessante Artikel sind in “Klimawandel in Österreich” enthalten. Die Texte sind übrigens auf Deutsch, hier gebe ich nur die (nur in Englisch verfügbaren) Abstracts zur Information wieder:

Föhre zur Rekonstruktion der Niederschlagssummen

Über die Schwarzkiefer als Niederschlagsindikator für Ostösterreich schreiben Michael Grabner und Franz Holawe. Für mich besonders interessant, da ich ja in einem Föhrengebiet wohne.

Abstract: The aim of the project was to find precipitation sensitive trees in Eastern Austria and to perform a 500 year long reconstruction of precipitation sums. The black pine (Pinus nigra var. austriaca) is described in the literature as a precipitation sensitive tree and due to its high age (up to 700 years) it is possible to set up 500 year long reconstructions of precipitation totals in the area of the “Thermenlinie” in the eastern part of Austria. As there is only a small number of trees available in the early period we focus on the period from 1700 to 1995 AD. In addition the parameter “false rings” (or density deviations) was used to reconstruct the amount of precipitation in May. This reconstruction shows interesting results throughout the period from 1880 to 1995 AD especially regarding the interpretation of year rings.

Alpine Dendrochronologie

Kurt Nicolussi befasste sich mit “Alpiner Dendrochronologie – Untersuchungen zur Kenntnis der holozänen Umwelt- und Klimaentwicklung”.

Abstract: Dendrochronological research in the Alps takes place since the 1940s, but until recent years a Holocene tree-ring chronology based on Alpine samples has been missed. The new Eastern-Alpine Conifer Chronology (EACC, from 7109 B.C. to A.D. 2002) discussed here is with its length of more than 9000 years the second longest tree-ring chronology in the world. Based on the EACC, new results were obtained regarding Holocene glacier and tree-line variability in the Alps. These dendrochronological results indicate that on average the early and middle Holocene (until about 4000 years BP) was significantly warmer than the late Holocene. To date, dendro-climatological temperature reconstructions for the Alps cover the last some 1000 years. The reconstructed temperature evolution is in accordance with the known environmental evolution, particularly with the glacier history.


Trockenstress und Waldbrand: Klima im Sommer 2015

Farbphotographie, Detailaufnahme eines Walds im goldgelben Sonnenlicht
Matthias Ripp: Bathing in sunlight (2015), CC-BY

Trockenstress stellt vermutlich die für den Wald und sein Wachstum schwerwiegendste Folgeerscheinung der globalen Erwärmung dar. Im Sommer 2015 gab es in Österreich einen Vorgeschmack. Wie die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) berichtet, war 2015 das zweitwärmste Jahr der 248-jährigen Messgeschichte, in den hochalpinen Regionen sogar überhaupt das wärmste. Außerdem wurde eines der zwanzig trockensten Jahre (seit Beginn der flächendeckenden Niederschlagsaufzeichnung im Jahr 1858) verzeichnet. In Teilen Oberösterreichs und Niederösterreichs gab es bis zu 22 und 40 Prozent weniger Niederschlag als im langjährigen Mittel. Die höchste Lufttemperatur wurde am 19. Juli in Krems mit 38,3°C gemessen, es gab eine außergewöhnliche Zahl an extrem heißen Tagen.

Die Meteorologen Alexander Orlik und Rainer Kaltenberger schilderten die Auswirkungen auf den Wald so:

Die Auswirkungen von Hitze und Trockenheit in Österreich waren signifikant. Während etwa Tourismus, Freibäder und Brauereien über Rekordumsätze jubelten, musste die Feuerwehr alleine in Niederösterreich in den Sommermonaten insgesamt 470 Wald- und Wiesenbrände löschen, was einen Rekord in ihrer Einsatzgeschichte darstellte. Hitze und Trockenheit setzten insbesondere Kiefer- und Fichtenbeständen zu, in den kommenden Monaten wird regional eine Borkenkäferplage befürchtet. Durch Trockenstress warfen viele Laubbäume bereits Mitte August ihre Blätter ab, insbesondere innerstädtisch gepflanzte Flachwurzler waren davon betroffen.

Zum Weiterlesen

Österreichs Wald im Klimawandel

Wälder sind vom Klimawandel stark betroffen, sind aber auch gleichzeitig Teil der Lösung, indem sie der Atmosphäre während ihres Wachstums Kohlendioxid entnehmen.

Das Bundesforschungszentrum für Wald hat gemeinsam mit mehreren Partner_innen das Projekt “Wald im Klimawandel” und die Initiative “Wald nützen = Klima schützen” ins Leben gerufen. In dem folgenden Video geben Expertinnen und Experten eine Einführung in das Thema, und zwar:

  • Peter Mayer, Leiter des BFW – Wald im Klimawandel?
  • Gerald Steindlegger, Nachhaltigkeitsberater ISS Consulting – Gibt es den Klimawandel überhaupt?
  • Peter Weiss, Klimaschutz & Emmissionsinventuren, Umweltbundesamt – Und wie geht es weiter?
  • Christian Lackner, Kommunikation und Bibliothek BFW – Wie wirkt sich das auch den Wald aus?
  • Anna-Maria Walli, Projektleiterin Wald im Klimawandel BFW – Und auf die Tiere und Pflanzen?
  • Gerald Steindlegger, Nachhaltigkeitsberater ISS Consulting – Der Wald ist somit Hauptbetroffener?
  • Hermine Hackl, Generalsekretärin Forst-Holz-Papier – Was raten Sie Waldbesitzer_innen?

Weiterlesen auf wald-im-klimawandel.at.