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Aktuelle Perspektiven kulturgeschichtlicher Jagdforschung

Das Netzwerk Jagdgeschichten lädt im Juni 2023 zum Online-Kolloquium „Aktuelle Perspektiven kulturgeschichtlicher Jagdforschung„.

Programm

14:00 Maurice Saß (Alanus Hochschule): Begrüßung und Organisatorisches

14:30 Klaus Kipf (LMU München): Wolfgang Seidel und die mittelalterliche Jagdallegorie
Ilona Ciesielski (Universität Bonn): Das Porträt des Falkners

15:45 Pause

16:15 Laura Beck (Universität Hannover): Schöner töten? Zur Selbstkonzeption von Jägerinnen in autobiographischen Texten des 21. Jahrhunderts
Tristan Kallweit (Universität Hamburg): Über den Mecklenburger Konrad Eilers (1871-1961): Biographisch-literaturhistorische Streifzüge durch die deutsche Jagd des frühen 20. Jahrhunderts.

17:45 Ende

Anmeldung

Bei Interesse melden Sie sich gerne bei Laura Beck (Leibniz Universität Hannover) oder Maurice Saß (Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft).

Ort und Zeit

9. Juni 2023, 14:00-18:00 (via Teams)

Netzwerk Jagdgeschichten

Das Netzwerk Jagdgeschichten wurde im Sommer 2021 gegründet, um den wissenschaftlichen Austausch zur Geschichte der Jagd zu befördern und diese zum Gegenstand einer transdisziplinären Kulturwissenschaft zu machen, die kritisch nach der Rolle der Jagd für die Konstituierung, Transformierung und Perpetuierung von Kultur/Natur und damit zusammenhängenden binären Hierarchien fragt.


Workshop „Das gute Leben auf dem Land“

Der Workshop „Das gute Leben auf dem Land: zur Attraktivität ländlicher Lebens- und Arbeitsformen in Gegenwart und Geschichte“ findet am 16. und 17. November 2023 in Wien statt. Veranstalter sind der Forschungsschwerpunkt „Wirtschaft und Gesellschaft aus historisch-kulturwissenschaftlicher Perspektive“ und das Institut für Europäische Ethnologie. Thassilo Hazod, Brigitta Schmidt-Lauber und Margareth Lanzinger organisieren den Workshop.

Der Topos des guten Lebens auf dem Land verweist auf historisch wandelbare gesellschaftliche Erwartungen und Ansprüche, die, wie ländliche Räume selbst, sehr divergent sind: Sie reichen vom idyllischen Wohnort mit Naturerfahrung bis zur Selbstversorgung in der Landwirtschaft, von der Realisierung alternativer Ökonomien bis zur Suche nach Gemeinschaft, Autonomie oder Sicherheit. Diese vielfältigen mit Ländlichkeit verbundenen Konnotationen sind Ausgangspunkt des geplanten Workshops, der eine kritische Bestandsaufnahme leisten möchte und der Frage nachtgeht: Was ist gut am guten Leben am Land?

Ziel des Workshops ist es, historisch und gegenwartsorientiert arbeitende Forscher:innen zusammenzubringen und eine Plattform für einen produktiven interdisziplinären Austausch anzubieten. Im Fokus sollen v.a. alltagsweltliche Dimensionen, konkrete Konzeptionen und Umsetzungen ländlicher Lebensformen in ihren jeweiligen sozialen und ökonomischen Einbettungen stehen.

Wenn Sie einen Beitrag gestalten und Ihre Forschung zum Thema vorstellen möchten, bitte um Einreichung eines Kurzabstracts (200 Wörter) bis 31. Mai 2023 an thassilo.hazod@univie.ac.at. Beiträge können Deutsch oder Englisch sein. Den ausführlichen Call for Papers finden Sie auf salon21.univie.ac.at/?p=69294.


Marek Ryboň: Die geheimnisvolle Sprache des Holzes

Die Ausstellung „Die geheimnisvolle Sprache des Holzes“ des slowakischen Bildhauers Marek Ryboň wird am 9. März 2023 im Slowakischen Institut in Wien eröffnet.

Marek Ryboň ist ein Multimedia-Künstler. Er arbeitet mit verschiedenen Genres, Techniken und unkonventionellen Materialien. Derzeit entspricht Holz seinen Absichten und Vorstellungen. Er verwendet aber auch andere, oft unkonventionelle Materialien auf natürlicher Basis – Sägemehl, verschiedene Krümel, Pigmente, Federn, aber auch Glasfragmente, transparente Folien und Styropor, die er zu ungewöhnlichen organischen Formen vereint. Das Ergebnis sind Skulpturen und Objekte mit bizarren Formen, Installationen und Flächenkompositionen voller kühner Linien und body painting als Ergebnis von Aktion und Geste. Ryboň ist ständig auf der Suche nach neuen kreativen Methoden und unkonventionellem Ausdruck. Die Ausstellung im Slowakischen Institut zeigt bis 31. März 2023 eine Auswahl aus dem letzten Jahrzehnt seines Schaffens. Kuratorin ist Mária Horváthová.

Viele der Werke von Ryboň sind auf seiner Website creativeatelier.eu erhältlich.

Kunstwerk aus Holz

Ort und Zeit: Slowakisches Institut in Wien, Wipplingerstraße 24-26, 1010 Wien (U2 Schottentor, 1A/3A Renngasse), 9. März 2023, 18:30 Uhr, musikalische Gestaltung durch das Duo Melisma

Bildnachweis: Marek Ryboň, Einladungssujet


BOKU-Kino: Der geraubte Wald

Filmsujet Der geraubte Wald: senkrechter zersaegter Baumstamm, aus dessen hohler oberer Haelfte Geldscheine in die untere Haelfte flatternAm 1. März 2023 zeigt das BOKU-Kino-Team den Film „Wood – der geraubte Wald„. Ebba Sinzinger, Michaela Kirst und Monica Lazurean-Gorgan nehmen die Strukturen hinter illegaler Abholzung in den Blick – in Rumänien, aber auch Russland, China und Peru.

„Jedes Jahr werden in Rumänien 20 Millionen Kubikmeter Holz illegal aus den Wäldern geholt. Doch wo landen die Bäume – und wer verdient daran? Alexander von Bismarck ist der Leiter der NGO ‚Environmental Investigation Agency‘ und geht mit seinem internationalen Team undercover, um große Unternehmen auf der ganzen Welt zu infiltrieren und zu dokumentieren, wie sie illegal geschlagenes Holz produzieren und verkaufen. Mit Geschick, Gründlichkeit und einfachen Mitteln gelingt es der EAI, dem Geld – und dem Holz – auf die Spur zu kommen und Licht in einen Skandal zu bringen, der ein Ausmaß hat, das sich nur wenige Verbraucher vorstellen können“.

Film-Screening und Diskussion mit:

  • Georg Gratzer, Institut für Waldökologie, BOKU (Moderation)
  • Harald Meimberg, Institut für integrative Naturschutzforschung, BOKU
  • Ebba Sinzinger, Filmemacherin, Produzentin und Regisseurin
  • Christoph Wildburger, Coordinator Global Forest Expert Panels (GFEP) Programme, IUFRO

1. März 2023, 18:30 Uhr, Universität für Bodenkultur, TÜWI (Stadtplan), Hörsaal 01, Eintritt frei.

Bild: Titelblatt des Presseheftes (Filminstitut).


Studie: Laub zur Energiegewinnung

In Berlin sammelt die Stadtreinigung jährlich 36.000 Tonnen Laub ein. Dieses wird normalerweise kompostiert, wobei Treibhausgase entstehen. Mitarbeiter*innen des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie in Potsdam (ATB) haben nun erhoben, ob man die Biomasse nicht besser für die Erzeugung von Biogas verwenden könnte. Sie haben auch untersucht, ob eine Vorbehandlung des Laubes sich positiv auf die Klimabilanz auswirkt. Die Ergebnisse aus der Presseaussendung zusammengefasst:

Zur Berechnung der Treibhausgasemissionen berücksichtigte die Studie u.a. die Kohlenstoffassimilation der Pflanzen während des Wachstumsprozesses (als negative CO2-Emissionen auf Grundlage des Gehalts an organischem Kohlenstoff für die jeweilige Blattart), den Anteil der verschiedenen Blattarten an der Gesamtmenge, die Dichte der Blätter sowie den Einsatz von kraftstoffabhängigen Maschinen, wie Laubbläsern und Kehrmaschinen. Auch die Emissionen aus Herstellung und Betrieb dieser Maschinen wurden berücksichtigt.

Der Gesamtvergleich zeigte, dass die Biogasszenarien hinsichtlich der Emissionen von Treibhausgasen mit -140,1 kg CO₂-Äquivalente pro Tonne Laub bzw. -167,4 kg CO2eq pro Tonne vorbehandeltes Laub deutlich besser abschnitten als die Kompostierung mit 49,0 kg CO2eq. Eine Vergärung vorbehandelten Laubs im Biogasreaktor hatte zudem die höchste Energieproduktion pro Tonne Ausgangsmaterial zur Folge. Maßnahmen, um eine schnelle Verrottung des Laubs zu verhindern, wie beispielsweise die Silierung oder eine zügige Einbringung in den Fermenter, führten zu geringeren Nettoemissionen und einem höheren Energieertrag.

Das aus Laub erzeugte Biogas könnte fossiles Erdgas ersetzen und zur Stromerzeugung dienen. Die Wissenschaftler*innen haben berechnet, dass etwa 7,5 Tonnen vorbehandeltes Laub den durchschnittlichen Jahresstromverbrauch einer Person decken könnten.

„Laub als Rohstoff für die Biogaserzeugung könnte in gewissem Umfang zur Energieversorgung in städtischen Gebieten beitragen. Gerade Berlin weist im europaweiten Vergleich dank der zahlreichen Grünflächen und Straßenbäume eines der höchsten Potenziale zur energetischen Biomassenutzung auf“, so Dr. Ulrich Kreidenweis, Leiter der Arbeitsgruppe Bioökonomische Systemmodellierung am ATB und Mitautor der Studie. „Ob sich die Nutzung von Laubabfällen aus städtischen Gebieten für die Biogaserzeugung auch ökonomisch rechnet, wäre in weiteren Szenariobewertungen zu klären. Hier können teils erhebliche Kosten für die Umsetzung, beispielsweise die Umrüstung von Biogasanlagen im Hinblick auf die Anforderungen an die Laubvergärung anfallen“, räumt Kreidenweis ein.

Zur Presseaussendung beim Informationsdienst Wissenschaft bzw. zur Originalpublikation in der Zeitschrift „Resources, Conservation and Recycling“.


Wald: Re-Mythisierung in Zeiten des Digitalen

An vier Terminen widmen sich die Online-Studientage dem Thema „Wald: Re-Mythisierung in Zeiten des Digitalen„. Die Veranstaltungsreihe wird von der Romanistin Kirsten von Hagen (Universität Gießen) und der Germanistin Corinna Dziudzia (Universität Erfurt) geleitet. Die Vorträge richten sich an Studierende und Lehrende aller Fachrichtungen sowie an die Öffentlichkeit. – Hinweis aus h-germanistik.

Ausrichtung

Der Botanist und Autor Francis Hallé hat einen großen Traum: Er möchte im Westen Europas auf 70.000 Hektar eine Art Urwald anlegen, der ohne menschliche Pflege wachsen kann. Der Dokumentarfilmer Jan Michael Haft setzt 2009 in seiner zweiteiligen Arbeit den Mythos Wald in Szene. Jean Mottet veröffentlicht 2017 seinen Klangwald, La Forêt sonore: De l’esthétique à l’écologie. Fotografen wie Kilian Schönberger veröffentlichen Bildbände zum Wald in Serie. Aktuell zeigt Volker Schlöndorff in seinem Dokumentarfilm Der Waldmacher wie in Afrika daran gearbeitet wird, der Verwüstung Einhalt zu gebieten.

 

In den letzten Jahren wird das Thema Wald in öffentlichen Diskursen spürbar zentraler, scheint dabei zudem eine Re-Mythisierung des Waldes konstatieren zu sein, die zum einen als Effekt einer ökologisch bedingten Krise und zum anderen als Folge einer Primordialität des Digitalen zu lesen ist. Umso mehr sich auch das Buch in seiner Materialität vom Wald als rohstoffliefernde Grundlage in Zeiten der Digitalisierung entfernt, um so mehr scheint der Wald Thema zu werden, im Ecocriticsm, der Kulturökologie und im Nature Writing. Wald ist Anti-Digitalität, weil umfassend sinnlich erfahrbar.

 

Angesichts zunehmend konfrontativer politischer Lager, dem Klimawandel oder der die Digitalisierung beschleunigenden Pandemie, scheint der Wald transdisziplinärer wie transkultureller Fluchtpunkt zu werden, während er zugleich als gefährdetes Gut oder bereits als Leerstelle im Nicht-Mehr-Vorhandensein beschrieben wird. Wald scheint entsprechend als Denkfigur für verschiedene aktuelle Beobachtungen nutzbar, denen im Rahmen der geplanten Online-Studientage nachgegangen werden soll, um der wahrzunehmenden Ubiquität des Waldes aus einer interdisziplinären, d.h. komparatistischen, kulturwissenschaftlichen, soziologischen, intermedialen, literatur- und kulturhistorischen Perspektive nachzuspüren.

Programm
10. November 2022, 9-13 Uhr
  • Raul Calzoni (Universitá di Bergamo): Dante Alighieri und W.G. Sebald im „dunklen Wald“ der Welt- und Menschengeschichte
  • Corinna Dziudzia (Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt): Wald als Ort ästhetischer Erfahrung in den Texten Sidonia Hedwig Zäunemanns
  • Volker Mergenthaler (Universität Marburg): „Deutscher Dichterwald“ 1813 – Metapher einer „imagined community“?
  • Andreas Langenohl (Universität Gießen): Wälder und die Metrisierung der Klimakatastrophe
  • Michael Basseler (Universität Gießen): Von Bäumen und Menschen: More-than-human encounters in amerikanischen Erzähltexten
1. Dezember 2022, 9-13 Uhr
  • Stephanie Blum (Universität Saarbrücken): Der Wald in der österreichischen Heimat- und Anti-Heimatliteratur
  • Julien Bobineau (Universität Würzburg): Der Wald als Jagdgebiet in der französischen littérature cynégétique des 17. und 18. Jahrhunderts
  • Kirsten von Hagen (Universität Gießen): Im Dickicht der kulturellen Übersetzung: Der Wald in französischen Schauernovellen des 19. Jahrhunderts
  • Georg Högl (Universität Würzburg): Waldromantik und die Poesie des Plötzlichen. Beobachtungen zu Carl Maria von Webers Freischütz und anderen „Waldmusiken“ des 19. Jahrhunderts
  • Bruno Grimm (KU Eichstätt-Ingolstadt): Sehnsuchtsort und Ort des Unheimlichen: Visualisierungen des Waldes im Deutschland des 19. Jahrhunderts
19. Jänner 2023, 9-13 Uhr
  • Julia Hoydis (Universität zu Köln): „A Dialogue Between an Oak and a Man Cutting Him Down“: Zur (digitalen) Lektüre der naturphilosophischen Lyrik von Margaret Cavendish in Zeiten des Anthropozän
  • Holt Meyer (Universität Erfurt): Der Wald der Partisanen und seine Sprachen (mit Bezugnahme auf Tolstojs Krieg und Frieden)
  • Jörn Ahrens (Universität Gießen): Im Wald der Bilder. Der Wald im Comic
  • Annina Klappert (Universität Augsburg): Rückzug und Revolte im Wald: Ir/reversible Transformationen menschlicher Materialität in Marie Darrieussecqs Notre vie dans les forets (2017) und José Saramagos Coisas (1978)
  • Marina O. Hertrampf (Universität Passau): „Erdungsraum“ Wald: literarische Walderlebnisse im Spannungsfeld von Naturerfahrung, Erinnerungsarbeit und Identitäts(re)konstruktion in französischen Romanen der Gegenwart
9. Februar 2023, 9-13 Uhr
  • Annette Simonis (Universität Gießen): Zur Medialisierung des Waldes in den Werken von Sylvain Tesson und Francis Hallé
  • Michael Dallapiazza (Universitá di Bologna): Die Entsakralisierung des deutschen Waldes in Hilsenraths „Der Nazi und der Friseur“
  • Frank Thomas Brinkmann (Universität Gießen): Allerlei Bäume und Holzobjekte. Dreieinhalb kulturhermeneutische Spaziergänge am Waldrand jüdisch-christlicher Fiktionen
  • Nikolas Immer (Universität Trier): Wälder des Grauens. Filmische Reinszenierungen eines literarisch tradierten Angstraums
  • Gerhard Struck (Forstamt Finsterbergen): Wald aus forstwissenschaftlicher Sicht. Aktuelle Betrachtungen zur Nachhaltigkeit
Link

Die Online-Studientage werden auf Webex stattfinden: https://uni-giessen.webex.com/meet/kirsten.v.hagen


Workshop „Grüner Rock. Jagd und ökologische Nachhaltigkeit“

Das internationale Netzwerk Jagdgeschichten veranstaltet am 17. November 2022 den digitalen Workshop „Grüner Rock. Jagd und ökologische Nachhaltigkeit„.

Programm
  • 14:15 Uhr Laura Beck (Universität Bremen): Begrüßung und Einführung
  • 14:30 Uhr Timm Schönfelder (GWZO Leipzig) : Zeitbögen des Waidwerks. Jagdkultur und Nachhaltigkeit zwischen West und Ost im langen 19. Jahrhundert
  • 15:15 Uhr Pause
  • 15:30 Uhr Maurice Saß (Alanus Hochschule, Alfter/Bonn): „I like it better.“ Zum Tierschutzgedanken in der frühen Wildtierphotographie
  • Helga Braunbeck (NC State University) : To Hunt or Not to Hunt: Forest Ecology in Popular Narratives from Bambi to Wohlleben
  • 17:00 Uhr Ende
Netzwerk Jagdgeschichten

Das Netzwerk Jagdgeschichten wurde im Sommer 2021 gegründet, um den wissenschaftlichen Austausch zur europäischen Geschichte der Jagd zwischen Antike und Gegenwart zu befördern und diese zum Gegenstand einer transdisziplinären Kulturwissenschaft zu machen, die kritisch nach der Rolle der Jagd für die Konstituierung, Transformierung und Perpetuierung von Kultur/Natur und damit zusammenhängenden binären Hierarchien fragt.

Im Mittelpunkt des Netzwerktreffens stehen umweltgeschichtliche Fragestellungen. Kritisch beleuchten wollen wir die Rolle der Jagd etwa in der Geschichte ökologischen Denkens, des Wild-Managements und des neuzeitlichen Naturschutzes. Das internationale Netzwerk versteht sich bewusst als offen für eine Vielfalt an Forschungsansätzen unabhängig sowohl vom methodischen, regionalen und zeitlichen Zuschnitt als auch vom tierethischen Standpunkt. Bei Interesse an den Aktivitäten des Netzwerks melden Sie sich gern bei uns. Weitere Informationen finden Sie unter: https://jagd.hypotheses.org/.

Anmeldung

Das Treffen findet via Zoom statt. Für den Link bitte anmelden bei: Laura.Beck@uni-bremen.de bzw. Maurice.Sass@alanus.edu.


Forst-Kultur-Tagung 2022: ForstKultur aktiv vermitteln

Die Forstliche Ausbildungsstätte Traunkirchen und der Verein FoKuS laden zur 8. Österreichischen Forst-Kultur-Tagung „ForstKultur aktiv vermitteln“ am 28. und 29. Oktober 2022 ein. Programm und andere Informationen (PDF).

Programm am Freitag, 28. Oktober 2022

ab 9:00 Anmeldung / Einlass

Moderation: Hermine Hackl

9:30 – 10:00 Einleitung
Grußworte / Einführung / Eröffnung – Leopold Ziehaus, FoKuS Obmann; Florian Hader, FAST Traunkirchen am Waldcampus
Tagungsziele / Hintergründe – Alfred Grieshofer, BMNT
Einführung in das Tagungsprogramm / Ablauf – Hermine Hackl

10:00 – 10:30 „Was ist aktive Vermittlung von Forst + Kultur?“ – Elisabeth Johann

10:30 – 11:00 „Geförderte Forst + Kultur Einzelaktivitäten“. Datenlage / Entwicklung /Trends – Johannes Schindlauer, Klima-Schutz-Wald/Innsbruck

11:00 – 11:20 Kaffeepause

11:20 -12:40 LehrgangsabsolventInnen stellen ihre Einzelaktivitäten vor:
1. „Gelebte Forst Kultur im Hartelsgraben“ – Andreas Holzinger, Stmk Landesforste
2. „Holzriese im Herrlewald“ – Fritz Wolf, Waldschule Almtal
3. „Eine romantische Landschaft – den Naturpark Sparbach als Sehnsuchtsort des Biedermeiers entdecken“ – Viktoria Felmer, AK Geragogik
4. „Der Wald kommt ins Seniorenheim“ (Ein Kopfmarsch in den Wald) – Andrea und Wolfgang Vogel, Waldschule-Vogel

12:40 – 14:00 Mittagessen im Speisesaal

14:00 – 17:00 Workshop zum Tagungsthema – Leitung: Elisabeth Johann
Austausch und Diskussion in Form eines „Worldcafes“ – drei Arbeitsgruppen:
1. Zertifikatslehrgang (Verbesserungen / Adaptierungsbedarf)
2. Lehrgangs-AbsolventInnen tauschen sich aus
3. Verein FoKuS (Was kann der Verein zum Thema aktiv beitragen)

Kurzpräsentation der Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen

Resümee des Workshops

17:30 – 18:30 Jahreshauptversammlung FoKuS

19:00 Gemeinsames Abendessen im Bistro an der FAST Traunkirchen mit musikalischer Umrahmung

Programm Samstag, 29. Oktober 2022: Exkursion Bad Goisern

„Forst + Kultur aktiv vermitteln – im ÖBF Revier Goiserer Weissenbachtal“. Wir besuchen die Chorinsky-Klause, ein ÖBF-Revier in Bad Goisern. Die Führung soll uns im Rahmen der Tagung als lebendiges, aktuelles Musterbeispiel einer Forst + Kultur-Einzelaktivität im Sinne des Zertifikatslehrgang dienen. Festes Schuhwerk + Regenschutz wird dringend empfohlen!

8:00 Abfahrt mit Bus

9:00 Treffpunkt Weissenbachwirt (Weißenbach 17, 4822 Bad Goisern)

9:30 – 13:00 Begrüßung, Vorstellung des Forstbetriebes und Revier, Fahrt bzw. gemeinsamer Rundgang durchs Weissenbachtal mit Martin Steyrer und Revierleiter Mathias Hackl, ÖBF Goisern

13:00 gemeinsames Mittagessen beim „Weissenbachwirt“ mit gemütlichem Ausklang (optional)


Straßenbäume mit Zukunft? Stadtökologische Führung

Photo: dünner Baum mit wenig Platz umgeben von SitzbankStraßenbäume mit Zukunft?“ ist der Titel einer stadtökologischen Führung von und mit dem Biologen Gregor Dietrich. Organisiert wird die Tour vom Verein Labor Alltagskultur.

Zeit: Mittwoch, 27. Juli, 18 Uhr. Treffpunkt: Wien Handelskai (Zug/U6), Ausgang Maria-Restituta-Platz (Stadtplan). Teilnahme kostenlos, Spenden und Anmeldung erbeten (Kontakt).

Ich habe vor zwei Tagen an einer Führung zum Thema „Pflasterritzenvegetation“ mit Gregor Dietrich teilgenommen und habe einiges dabei gelernt. Wer Erfahrung mit „Botanikergeschwindigkeit“ hat, weiß, dass dabei normalerweise keine weiten Strecken zurückgelegt werden, weil an jeder Straßenecke etwas Interessantes auf uns wartet.


Konferenz: Blütenlesen. Poetiken des Vegetabilen in der Gegenwartslyrik

Sujet der Einladung zur Konferenz: Text Blütenlesen, rosa blühende BlumenVon 22. bis 24. Juni 2022 findet die Konferenz „Blütenlesen. Poetiken des Vegetabilen in der Gegenwartslyrik“ an der Universität Genf statt. Diese Tagung fragt, wie das gegenwärtige Interesse an der Natur mit Formfragen und deren poetologischen Reflexionen in der deutschsprachigen Lyrik seit den 1990er Jahren einhergeht.

Wie verbinden sich diese Formfragen und ihre poetologischen Reflexionen in der Gegenwart mit einem diachron weitgefassten Blick auf Ornamente und Schreibweisen wie Arabesken und Grotesken, Gattungsbezeichnungen wie Silven oder Florilegien, arboreale und mykologische Strukturmodelle wie Baumdiagramme, Rhizome oder Myzele, die auf vegetabile Formvorbilder zurückgreifen? Wie lassen sich diese Darstellungen des Vegetabilen in der Dichtung auf naturwissenschaftliche Verfahren der Sichtbarmachung oder das morphologische und botanische Wissen über Bau- und Formprinzipien der Pflanzen beziehen?

Programm 22. Juni

13:00 Uhr Yvonne Al-Taie (Kiel), Evelyn Dueck (Genf): Eröffnung

13:30 Uhr Christian Metz (Aachen): Editing Flora. Poetische Blütenkunde im Technozän

14:30 Uhr Friederike Reents, Annika Hammer (Eichstätt): Von Angstblüten und Bordsteinflechten. Ruderalvegetation als autotropher Widerstand

15:30 Uhr Kaffeepause

16:00 Uhr Corinna Sauter (Tübingen): Unblumen in Quasigärten (Oswald Egger)

17:00 Uhr Felix Lempp, Antje Schmidt, Jule Thiemann (Hamburg): Taxonomien des Unheimlichen. Poetisches Herbarisieren in der Gegenwartslyrik

Programm 23. Juni

09:30 Uhr Ralph Müller (Fribourg): Grünes Gras statt blaue Blume. Botanische Leitmetaphern der Gegenwartslyrik

10:30 Uhr Sonja Martinelli (Wien): Poetologische Poesie durch die Blume: Friederike Mayröckers Gedicht auf eine Traubenhyazinthe

11:30 Uhr Kaffeepause

12:00 Uhr Claudia Hillebrandt (Jena): Zwischen Tintenstimme und Lobgesang. Klangformen des Vegetabilen bei Marcel Beyer und Anja Utler

13:00 Uhr Mittagspause

15:00 Uhr Rahel Villinger (Zürich): Rhythmen der Übertragung von Landschaften. Politische Körperklänge in Daniela Seels was weisst du schon von prärie (2015)

16:00 Uhr Christian Sinn (St. Gallen): Naturraum als Klangraum. Anmerkungen zu Die Schweizerische Korrektur (1995) im Kontext alter und neuester Naturlyrik

17:00 Uhr Kaffeepause

18:00 Uhr Literarische Stadtführung

19:30 Uhr gemeinsames Abendessen

Programm 24. Juni

09:00 Uhr Sonja Klein (Düsseldorf): „zwischen den Buch-weiten Geschweigezweigen“. Vegetal Poetics oder Schreiben im Anthropozän

10:00 Uhr Vera Thomann (Zürich): „Ein haltloses / Tableau“: Zur Dynamisierung einer Organisationsform in Marcel Beyers Gedichtzyklus Wacholder

11:00 Uhr Kaffeepause

11:30 Uhr Nikolas Immer (Trier): In Zeiten abnehmenden Grüns. Regression und Restitution des Vegetabilen in Silke Scheuermanns Skizze vom Gras (2014)

12:30 Uhr Abschlussdiskussion

ca. 13:00 Uhr Ende der Tagung

Es besteht die Möglichkeit, die Tagung online zu verfolgen. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Guillaume Broillet (Guillaume.Broillet@unige.ch). Hinweis aus H-Germanistik.


Flechten – small is beautiful!

Der spannenden Welt der Flechten widmet sich ein ganztägiges Seminar an der Forstlichen Ausbildungsstätte Pichl am Freitag, dem 3. Juni 2022. Ich kann leider nicht selbst daran teilnehmen – ich fange am 1. Juni auf meiner neuen Arbeitsstelle an und fürchte, so schnell bekomm ich doch keinen Urlaub…

Inhalt

Flechten sind eine Besonderheit in der Natur. Sie sind keine Pflanzen, sondern Doppelwesen aus Algen und Pilzen. In Mitteleuropa gibt es bis zu 2.000 verschiedene Arten, weltweit sogar 25.000 verschiedene Flechtenarten. Diese kleinen Wunder der Natur haben vielfältige Verwendungsmöglichkeiten als Nahrungsquelle oder in der Homöopathie und Pharmazie. Nicht zu vergessen, dass Flechten auch ein klarer Zeiger für die Luftqualität sind. Tauchen Sie an diesem Seminartag mit uns ein in die wunderbare Welt der Flechten und erfahren Sie mehr über diese genügsamen kleinen Lebewesen, die mehrere hundert Jahre alt werden können.

Farbphoto: gelbe Flechten auf waagrechtem Ast

Bild: Flechten im Föhrenwald. Monika Bargmann, CC-BY

Programm
  • Kennenlernen der Formenvielfalt – Wuchsformen
  • Häufige Arten und wo sie wachsen – Substrate
  • Wie wachsen Flechten und wie vermehren sie sich?
  • Einnischung in einzelne Ökosysteme
  • Verwendung durch uns Menschen
  • Sammeln und Herbarisieren zur Bestimmung und Lagerung
  • Reise in die Welt der Flechten am Beispiel des Lehrforsts der FAST Pichl

Referent ist Mag. Harald Komposch, Ingenieurbüro für Biologie.

Organisatorisches

Dieses Seminar ist ein Wahlmodul D der Wald- und JagdpädagogInnenausbildung. Alle Informationen zu Anmeldung und Kosten auf der Website der FAST Pichl.


Weidwerk wozu? fragt Wildökologisches Forum Alpenraum

Das Wildökologische Forum Alpenraum am 20. und 21. Juni 2022 hat das Generalthema „Weidwerk wozu? – Der Beitrag der Jagd zur nachhaltigen Landnutzung“. Das Wildökologische Forum Alpenraum (WÖFA) wurde 2010 ins Leben gerufen. Es setzt sich unter anderem die Wissensvermittlung zwischen der wildökologischen Forschung und den einzelnen Stakeholdern und die Sichtbarmachung der Zusammenhänge zwischen Ökosystemen und deren Vielfachnutzung zur Aufgabe.

Programm 20. Juni: Jagd – ein Beitrag zum Artenschutz?

19.30 Uhr Begrüßung: LR Josef Schwaiger, MEP Simone Schmiedtbauer, Präsident Felix Montecuccoli

Moderation und Einführung ins Tagungsthema: Klaus Hackländer

Jagd, ein Beitrag zum Artenschutz? Sven Herzog, TU Dresden

anschließend „Wildes Buffet“

Programm 21. Juni: Weidwerk wozu?

9.30 Uhr Begrüßung, Statement Präsident Felix Montecuccoli, Vorsitzender des WÖFA

  • 9.45 Uhr Vortragsblock Jagd als Instrument für:
  • Kontrolle von Arten durch Jagd – Beispiel Wolf. Adrian Arquint, Amt für Jagd und Fischerei, Kanton Graubünden
  • Erhaltung von Arten durch Jagd – Beispiel Raufußhühner. Benedikt Terzer, GF Südtiroler Jagdverband
  • Nachhaltige Nutzung von Arten – Beispiel Gams. Rudolf Reiner, NP Berchtesgaden
  • Fragen nach den Vorträgen

11.15 Uhr Pause

11.30 Uhr Podiumsdiskussion mit

12.45 Uhr Resümee Klaus Hackländer

13.00 Uhr Mittagessen


Mandelblüte in Tschechien: weiß-rosa Frühlingsbote

Zur Mandelblüte in Tschechien – ein Traum! Bei Mandeln denkt man ja vor allem an Kalifornien – und die damit verbundenen ökologischen Herausforderungen. Die Süßmandel wächst aber auch in mitteleuropäischen Weinbauangebieten, wie in Hustopeče (Auspitz) in Südmähren, einem der wärmsten Orte Tschechiens. Hier fand am letzten Märzwochenende das Mandel-Wein-Fest (slavnosti mandloní a vína) statt. Die meist weißen Blüten gegen den strahlend blauen Himmel waren wunderschön anzuschauen.

Von hier aus wurde einst die gesamte Tschechoslowakei mit Mandeln versorgt. Schon im 18. Jahrhundert ist Mandelanbau in dieser Region nachgewiesen. Ab den 1940er Jahren strebte man Autarkie an, zur Hochblüte standen hier 50.000 Bäume! Nach einem langen Abschwung und zunehmender Verwilderung konnte die Stadt vor ein paar Jahren die verbleibenden Flächen erwerben. Seitdem werden die Bäume wieder professionell gepflegt. Außerdem werden verschiedene Sorten wie die „Pfälzer Fruchtmandel“ neu gesetzt.

Die Mandel ist übrigens ein Obstbaum – der erste, der blüht – und zählt mit Marille, Zwetschke, Pfirsich, Schlehe etc. zu den Prunus-Gewächsen. Da sie die einzige Steinfrucht ohne Fruchtfleisch ist, wird sie teilweise der eigenen Untergattung Amygdalus zugerechnet.