Niger

SWR: Der Waldmacher. Wiederaufforstung in Niger

Thomas Kruchem berichtet im SWR über den „Waldmacher“ Tony Rinaudo, der heuer mit dem „Right Livelihood Award“ ausgezeichnet wurde. Der australische Agrarökonom und Entwicklungshelfer entwickelte die Methode der „Farmer Managed Natural Regeneration“ (FMNR), basierend auf jahrhundertealten lokalen Techniken. Er entdeckte in Niger, dass sich auf Flächen, die für die Landwirtschaft gerodet worden waren, unterirdisch Wurzeln und Baumstümpfe erhalten hatten und auch neu austrieben. Aber diese Triebe wurden entweder von Tieren abgeknabbert oder verbrannt. Seine aufwendigen Aufforstungsprojekte waren bis dahin auf den kargen, sandigen Böden gescheitert. Daher beschloss er, den „underground forest“ zu nutzen. Er konnte die lokale Bevölkerung davon überzeugen, bestimmte Austriebe wachsen zu lassen und zu schneiden. Diese Methode ist deutlich billiger als eine Neupflanzung und funktioniert auch besser.

In practice, FMNR involves the systematic regrowth and management of trees and shrubs from felled tree stumps, sprouting root systems or seeds. The regrown trees and shrubs – integrated into crops and grazing pastures – help restore soil structure and fertility, inhibit erosion and soil moisture evaporation, rehabilitate springs and the water table, and increase biodiversity. Some tree species also impart nutrients such as nitrogen into the soil. As a result, FMNR can double crop yields, provide building timber and firewood, fodder and shade for livestock, wild foods for nutrition and medication, and increased incomes and living standards for farming families and their communities. [Quelle: FMNR Hub]

Brennholz und Früchte

Die Bäume liefern Brennholz, Früchte, Viehfutter, Dünger, Schatten für die Ackerpflanzen und halten die Bodenerosion hintan. Das Familieneinkommen ist weniger abhängig vom Wetter wie bei den Ackerpflanzen. Bestimmte wirtschaftlich besonders interessante Baumarten können die Bäuerinnen und Bauern dann immer noch zusätzlich gezielt anpflanzen.

Diese Bewegung hat sich mittlerweile auf andere afrikanische Ländern ausgedehnt, zum Beispiel Mali, Äthiopien und Malawi. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zu einem der Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der UNO: „Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen“. Verschiedene nationale und internationale Forschungseinrichtungen und Hilfsorganisationen unterstützen das Projekt. Darunter sind das World Agroforestry Centre aus Kenia, das Movement for Natural Regeneration aus Ghana und World Vision Australien.


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