Die Feuerspezies: Welchen Anteil die Menschen an der Zunahme der Wald- und Flurbrände haben und wie wir wieder lernen können, mit Feuer zu leben, darüber sprach Dr. Jennifer K. Balch in ihrem Webinar „We bring fire with us: The role of people in changing modern U.S. fire regimes“ (Ankündigung zum Nachlesen). Ich habe den Vortrag sehr interessant gefunden. Hier einige der Dinge, die für mich neu waren:
- Menschen sind die „Feuerspezies“, unsere Wirtschaft ist von Verbrennung abhängig.
- 2017 war in den USA die zweitgrößte Fläche betroffen, der größte Schaden entstand.
- 84 Prozent der Waldbrände in den USA wurden vom Menschen verursacht – 3 Prozent durch Raucher_innen, 25 Prozent durch das Verbrennen von Müll. Die restlichen 16 Prozent entstehen natürlich, und zwar durch Blitze.
- Durch Blitze entstehen Brände hauptsächlich in den Monaten Juni, Juli und August. Durch Menschen wird der Zeitraum, in denen Waldbrände entstehen können, verdreifacht.
- Eine besonders hohe Waldbrandgefahr besteht am 4. Juli, dem Unabhängigkeitstag, an dem traditionell viele Feuerwerke stattfinden.
- Invasive Arten können zum Brandrisiko beitragen. Als Beispiel nannte Balch die Dach-Trespe (Bromus tectorum, cheatgrass), das andere Arten austrocknet und doppelt so gut wie in den USA heimische Grasarten brennt.
- Feuer in der Natur ist nicht prinzipiell schlecht – die meisten Ökosysteme sind an gelegentliche Brände angepasst.
- „Building better, burning better“ sollte das Motto sein. Balch konstatiert einen Bedarf an „firewise communities“.
- Balch zufolge sollten sich Sozialwissenschaftler_innen mehr in die Feuerforschung einbringen als bisher, um kulturelle Veränderungen und Verhaltensanpassungen zu untersuchen.
Webinar auf YouTube
Auf YouTube kann man das ganze Webinar über die „Feuerspezies“ nachschauen:
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