Belvedere: Grow. Der Baum in der Kunst

Ich habe leider die Ausstellung “Grow. Der Baum in der Kunst” im Unteren Belvedere verpasst. Aber immerhin gibt es den Ausstellungskatalog zu erwerben:

Buchcover Grow. Der Baum in der Kunst; Unteres Belvedere

Die Geschichte der Beziehung von Mensch und Baum ist in der Kunst gut ablesbar. Von frühgeschichtlichen göttlichen Gestalten über antike Metamorphosen wie die mythische Daphne, die sich in einen Lorbeerbaum verwandelt, bis zum mittelalterlichen arbor vitae, einem der Hauptdarsteller der biblischen Paradiesszene, sind Bäume religiöse Zeichen der Kultur. Anstatt aber nur auf Übernatürliches zu verweisen, bleibt der Baum dank seiner erstaunlichen Funktionalität und Formschönheit eine unerschöpfliche Inspirationsquelle. Der Baum ist also ein universeller Begleiter, was vor allem seine Fähigkeit, verschiedene Wissensbereiche und kulturelle Phänomene metaphorisch zu erfassen, betrifft. Ist es aber möglich, diese Vielfalt von Darstellungen einigermaßen einzuordnen beziehungsweise überhaupt gewisse verbindende Typologien in der Kunstgeschichte festzustellen? Sich dem Baum in der Kunst zu widmen bedeutet, sich mit spannenden Mythen und alter Spiritualität auseinanderzusetzen, bahnbrechenden philosophischen Konzepten nachzugehen und sich über die Rolle der Natur in unserem Leben Gedanken zu machen.

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Herausgeber*innen: Stella Rollig und Miroslav Halák. Autor*innen: Július Fujak, Ivan Gerát, Miroslav Halák, Angela Kallhoff, Isabel Kranz, Sophie Reyer, Stella Rollig, Claudia Slanar. Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König 2022. 208 Seiten, 19 x 26 cm, ISBN 978-3-903327-31-3, EUR 29,80

Zum Weiterlesen

Sophie Reyer: “Der unausweichliche Baum. Dem viel beschworenen ‘Retter unseres Klimas’ ist eine Ausstellung im Belvedere Wien gewidmet“. In: Falter, 28. September 2022

Katharina Rustler: “Willkürliche Verzweigung: Der Baum in der Kunst im Unteren Belvedere“. In: Der Standard, 27. September 2022


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