Stadt & Land

Überbegriff zu den geographischen Angaben. Bundesländer in den Kategorien; Details in den Schlagwörtern.

Besuch am Jüdischen Friedhof Währing

Der Jüdische Friedhof Währing ist der zweitälteste jüdische Friedhof Wiens und war zwischen 1784 und 1879 in Betrieb. Heute ist das Areal in schlechtem Zustand. Viele Grabsteine sind locker oder bereits umgefallen, die Inschriften sind teilweise nur mehr schwer oder gar nicht lesbar. Die Bäume in der parkähnlichen Anlage stellen bei starkem Wind eine Gefahr dar, auch aufgrund des Eschentriebsterbens. Ein Teil des Friedhofs wird mittlerweile vorm Zuwachsen geschützt, Grabsteine werden stabilisiert und konserviert. Das ist einerseits freiwilligen Arbeiten und andererseits der Unterstützung durch die Stadt Wien und den Bund zu verdanken. HelferInnen und PatInnen werden laufend gesucht.

Einmal im Monat besteht aber die Möglichkeit, nach Unterzeichnung eines Haftungsverzichts den Friedhof zu besichtigen. Das habe ich heute gemacht. Hier ein paar Eindrücke mit Schwerpunkt auf den Bäumen in der “parkähnlichen Anlage” .

Termine für Führungen und Freiwilligenarbeit.


Kurs “Mythos Wald” in Oberösterreich

Das LFI Oberösterreich bietet im April 2019 an mehreren Orten den ganztägigen Kurs “Mythos Wald” an. Termine: 5. April 2019, Zell am Pettenfirst; 10. April 2019, Weyer; 12. April 2019, Linz-Urfahr; 13. April 2019, Ulrichsberg. Jeweils 9 bis 17 Uhr.

Immer wieder erhallt die Klage um den bedrohten heimischen Wald. Andererseits boomt der Wald – mit “Waldbaden“, Biophiliaeffekt und Vitalkräften werden andere Seiten heute zunehmend vermarktet. Der Mensch gestaltet. Wir gehen dem “alten” Wald nach, dem Zauber des Waldes unserer Vorfahren, und betrachten Wald, Baum und Holz einmal von einer anderen Seite. Vergessenes Wissen über den Wald als Lebens- und Nahrungsquelle, seine vielfältigste Nutzung vom Klangholz bis zum Blattmehl. Ein Streifzug zum Zauber heimischer Bäume und Waldkräuter. Vom alten Weltenbaum zum Wirtschaftsbaum, von Aflkerzen und Birkensaftzapfen bis Waldheiligtümern und Zunderschwamm. Wir stöbern in der Waldapotheke, lassen uns vom Geist der Bäume, ihren Mythen inspirieren und betrachten den Wald von seiner althergebrachten und neuzeitlichen Nutzung.


Vortragsreihe forst-gen-ethik 2019 am BFW

Das Institut für Waldgenetik am Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) bietet heuer wieder die Reihe “forst-gen-ethik” rund um das Thema Wald- und Wildgenetik an. Hier das Jahresprogramm 2019:

  • Freitag, 15. Februar 2019, 9-10 Uhr: Forstdirektor Dr. Heino Wolf, Sachsen Forst, Graupa, Deutschland – Züchtung von schnellwachsenden Baumarten für sich ändernde Umwelten
  • Mittwoch, 13. März 2019, 15-16 Uhr: Dr. Bernd Giese, Universität für Bodenkultur, Wien – Mit Gene Drive durch Wald und Flur – Möglichkeiten und Folgewirkungen einer neuen Gentechnik für Wildarten
  • Freitag, 29. März, 13-14 Uhr: Dr. Barbara Fussi, Bayerisches Amt für forstliche Saat- und Pflanzenzucht, Teisendorf, Deutschland – Bereitstellung von qualitativem Saatgut bei der Elsbeere in Süddeutschland
  • Mittwoch, 29. Mai 2019, 10-11 Uhr: Prof. Dr. Doris Krabel, Technische Universität Dresden, Deutschland – Die Guten und die Bösen: Auftreten und Bedeutung von Endophyten am Beispiel der Rostigen Douglasienschütte (Rhabdocline pseudotsugae Sydow)
  • Montag, 3. Juni 2019, 15-16 Uhr: Dr. Muhidin Seho, Bayerisches Amt für forstliche Saat- und Pflanzenzucht, Teisendorf, Deutschland – Neue Baumarten und -herkünfte im Klimawandel. Ansätze und Vorgehensweise in Bayern
  • Freitag, 14. Juni 2019, 10-11 Uhr: Mag. Hannes Gadermair, Gadermair Forst.Pflanzen.Pflege, Miming – Wünsche und Anregungen der Forstgartenbetreiber an die waldgenetische Forschung
  • Montag, 9. September 2019, 15-16 Uhr: Mag. Anne Jarausch, Forschungsinstitut Senckenberg, Gelnhausen, Deutschland – Die Rückkehr der Wölfe. Genetische Ergebnisse zur Wiederausbreitung in Deutschland
  • Freitag, 27. September 2019, 9-12:30 Uhr: Das Team des BFW-Instituts für WaldgenetikNeue Projekte in der Waldgenetik. Vorstellung und erste Ergebnisse

Alle Vorträge finden im Großen Seminarraum des Bundesforschungszentrums für Wald (Seckendorff-Gudent-Weg 8, 1131 Wien) statt. Anreise.


Job bei Stichprobeninventur im Nationalpark Donau-Auen

Baum in Eckartsau im Nationalpark Donau-AuenDie Bundesforste suchen befristete MitarbeiterInnen für die Wiederholungsaufnahme der Stichprobeninventur im Nationalpark Donau-Auen. Die Stelle ist geeignet für Absolventinnen und Absolventen sowie Studentinnen und Studenten des Bachelor- und Masterstudiums Forstwirtschaft oder vergleichbarer Studienrichtungen an europäischen Universitäten, die praktische Erfahrungen im Waldmonitoring im Nationalpark Donau-Auen sammeln wollen.

Wir erwarten:
  • Erfolgreichen Abschluss der Vorlesungen und Übungen aus Dendrologie oder vergleichbaren Lehrveranstaltungen
  • Beherrschen des Verfahrens mit der Winkelzählprobe und der sichere Umgang mit dem Spiegelrelaskop
  • Erfahrung/Kenntnisse in der Gehölzbestimmung im Winter
  • Motivation und hohe Einsatzbereitschaft
  • Naturschutzfachliches Interesse
  • Gute Deutschkenntnisse
  • Privat-PKW von Vorteil
Wir bieten:
  • Einsatz in einer der schönsten Naturlandschaften Österreichs
  • Interessante und herausfordernde Geländetätigkeit in einem 2-Personen-Team
  • Eine Anstellungsdauer von Mitte Februar bis 30. April 2019
  • Bei Bedarf kostenlose Unterbringung im Einsatzgebiet
  • Als Aushilfskraft ein monatliches Entgelt von brutto € 1.785,27 zuzüglich erfolgsabhängigem Bonus
Bewerbung

Bitte bewerben Sie sich bis spätestens 15. Februar 2019 über das Bewerbungsportal karriere.bundesforste.at. Bei Fragen zur Position kontaktieren Sie bitte Birgit Rotter (Tel.: +43 664 6188936.) Allfällige Bewerbungsgespräche finden von 18.-22. Februar 2019 in Eckartsau statt.


Veranstaltung: “Netzwerken – für Jagd, Wild, Wald und Gesellschaft”

“Netzwerken – für Jagd, Wild, Wald und Gesellschaft” ist der Titel einer Informationsveranstaltung am 22. Februar in Krieglach. Vieles verändert sich in unserer Gesellschaft, aber nicht nur dort: Auch die Natur wandelt sich, teilweise in rasantem Tempo. Das Wild ist von den Veränderungen seines Lebensraumes besonders betroffen – und mit ihm Jagd und JägerInnen. Gleichzeitig nimmt das gesellschaftliche Verständnis für die natürlichen Zusammenhänge im Habitat des Wildes in erschreckendem Ausmaß ab, ebenso wie die Akzeptanz für die Jagd. Wie sehen die gegenwärtigen Anforderungen an die JägerInnen aus, damit sie als aktive naturnahe BewirtschafterInnen der heimischen Lebensräume wahrgenommen werden?

Programm
  • Wie sieht die Öffentlichkeit die Jagd und die JägerInnen? Imageschaden irreparabel? – Prof. Dr. Werner Beutelmeyer, market Marktforschungsinstitut, Linz
  • Wie sieht moderne Öffentlichkeitsarbeit für Jagd, Wild und Wald aus? Was geht und was geht nicht? – Petra Sobinger, Unternehmerin, Herausgeberin der Zeitung “be-outdoor“, Berchtesgaden
  • “Werkstatt Natur”: 16 Jahre Öffentlichkeitsarbeit für die Jagd im Burgenland – was hat es gekostet, was hat es gebracht? – Ing. Roman Bunyai, Leiter der Werkstatt Natur in Marz im Burgenland
  • Öffentlichkeitsarbeit für Jagd, Wald und Gesellschaft: Was passiert in der Steiermark und was ist noch zu tun? Information zu Änderungen im Steiermärkischen Jagdgesetz – Karl Lackner, Landesjägermeister-Stellvertreter
  • Diskussionsrunde mit allen ReferentInnen unter der Leitung von Dipl.-Ing. Martin Krondorfer, Leiter der Forstlichen Ausbildungsstätte Pichl

Ort, Zeit, Anmeldung

Dieses Seminar findet in Kooperation mit dem Jagdamt Mürzzuschlag und den Jagdschutzvereinen Mürzzuschlag und Kindberg statt.


Presseaussendung: “Die Zukunft des Waldes ist weiblich”

Heute fand im Forstlichen Bildungszentrum Traunkirchen eine Pressekonferenz zum Thema “Frauenpower für die Forstwirtschaft. Die Zukunft des Waldes ist weiblich” statt. Passt doch sehr gut zu Frau von Wald! Hier die Presseaussendung dazu (Link zu APA OTS).

Köstinger: Die Zukunft des Waldes ist weiblich

Waldcampus Österreich in Traunkirchen ist das Kompetenzzentrum für die Forstwirtschaft. Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger betonte bei ihrem Besuch des “Waldcampus Österreich” in Traunkirchen die Bedeutung von Frauen für die Forst- und Holzwirtschaft. Gemeinsam mit Hermine Hackl, Leiterin der Forstlichen Ausbildungsstätte Traunkirchen des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW), und Elfriede Moser, der ersten Landesforstdirektorin Österreichs, ermutigt sie junge Frauen eine Karriere in dieser Branche zu starten.

von links: Peter Mayer (Direktor des Bundesforschungs- und Ausbildungszentrums für Wald, Naturgefahren und Landschaft – BFW), Elisabeth Köstinger (Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus), Hermine Hackl (Leiterin der Forstlichen Ausbildungsstätte Traunkirchen), Elfriede Moser (Landesforstdirektorin Oberösterreich). Bild: BMNT/Paul Gruber

2016 waren rund 11 Prozent der Forstarbeiter weiblich, rund 30 Prozent der österreichischen WaldeigentümerInnen sind Frauen und rund 25 Prozent der Waldflächen sind in weiblichem Besitz. Immer mehr Frauen befassen sich mit den Bereichen der Forst- und Holzwirtschaft, wovon auch die gesamte Branche profitiert. Trotz dieser positiven Entwicklungen gibt es in der Forstwirtschaft noch viele Bereiche mit Aufholbedarf. “Gemeinsam möchten wir in der Zukunft vermehrt auf Frauenpower setzen. Daher wollen wir gemeinsam ein Mentoring für junge Frauen in der Forstwirtschaft hier am Waldcampus Österreich starten“, erklärt Elisabeth Köstinger, Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus. Unterstützt wird die Bundesministerin von erfolgreichen Frauen, die bereits eine Pionierrolle in dem Sektor haben. Hermine Hackl, Leiterin der Forstlichen Ausbildungsstätte Traunkirchen des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW), ist eine Unterstützerin der Initiative: “Frauen in der Forstwirtschaft werden in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen. Es freut mich besonders, dass der Startschuss für ein solches Mentoringprogramm hier am Waldcampus Österreich – Traunkirchen gesetzt wird”. Auch Elfriede Moser, die erste Landesforstdirektorin Österreichs, verstärkt das Vorhaben: “Wir leben in einer Zeit, in der es selbstverständlich sein sollte, dass Frauen Wälder bewirtschaften. In Kombination mit dem Waldcampus können wir das Know-how steigern und somit junge Frauen bestmöglich ausbilden und unterstützen.”

Waldcampus Österreich – Kompetenzzentrum in Traunkirchen

Im September 2018 wurde der Neubau in Traunkirchen eröffnet. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurden 2.700 Kubikmeter Holz verbaut. Rund 120 Schülerinnen und Schüler werden pro Jahr ausgebildet, 300 Kurse werden pro Jahr abgehalten und rund 8.000 Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer beleben das Gebäude Jahr für Jahr. “Mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von knapp € 44 Mio. ist in Traunkirchen ein echter Waldcampus Österreich entstanden. Als Umweltministerin freut es mich aber auch, dass ein besonderes Augenmerk auf Ökologie, Energieeffizienz und möglichst geringe Betriebskosten gelegt wurde”, so Köstinger.

Klimawandel als größte Herausforderung in der Forstwirtschaft

Der Klimawandel war 2018 und ist in diesen Tagen in der Forstwirtschaft sehr spürbar. Die extreme Trockenheit und außergewöhnlich hohe Temperaturen setzten den österreichischen Wäldern im vergangenen Jahr enorm zu. Die Folge war ein Borkenkäferbefall, den es so in Österreich noch nie gegeben hat. “Die Bundesregierung hat schnell reagiert und ein Unterstützungspaket für die Land- und Forstwirtschaft auf den Weg gebracht. Im Rahmen der Förderprogramme “Ländliche Entwicklung” wurden insgesamt 20 Mio. Euro für Sofortmaßnahmen bereitgestellt. Ziel war es, die Wiederaufforstung in Mischwälder voranzutreiben”, so Köstinger. Auch in den vergangenen Wochen setzte das Klima den Wäldern zu. Enorme Schneemassen sorgten dafür, dass Bäume umstürzten und Lawinen haben den Wäldern enorm zugesetzt. “Bei der Wiederaufforstung spielt vor allem das Know-how eine wesentliche Rolle. Bildung und Ausbildung garantiert, dass wir eine durchgängige Aufforstung und Verjüngung des Waldes erreichen. Große Schäden entstehen oft dort, wo wenige Maßnahmen zur Aufforstung passieren. Daher wird die Ausbildung hier in Traunkirchen in Zukunft noch wichtiger werden”, erklärt Köstinger abschließend.


Holz im Kunsthistorischen Museum, Teil 2: Seychellennuss-Kanne

Schon im zweiten Beitrag der Reihe “Holz im Kunsthistorischen Museum” muss ich den Begriff “Holz” etwas ausdehnen – diese Kanne, ein Hauptwerk der Prager Goldschmiedekunst, ist nämlich nicht aus Holz, sondern aus der Frucht der Seychellenpalme gefertigt.

Die Seychellenpalme, auch Seychellennuss, kommt nur auf den Seychellen vor, und auch dort nur auf zwei der Inseln. Die Frucht der Seychellenpalme enthält die größten Samen des Pflanzenreichs: zwischen 10 und 25 Kilo wiegt ein einziger Samen. Die Frucht ist bis zu 50 Zentimeter lang, sie enthält meistens einen, selten bis zu drei Samen und braucht sieben Jahre bis zur Reife. Der Bestand ist stark gefährdet, es besteht ein sehr hohes Risiko des Aussterbens in der Natur in unmittelbarer Zukunft – dass der Verkauf der Nüsse an TouristInnen eine bedeutende Einnahmequelle ist, spielt dabei sicher eine Rolle.

Das wundersame Objekt aus ungewöhnlichem Material ist über vierhundert Jahre alt: Es wurde im Jahr 1602 in Prag angefertigt. Die Fassung dieser Kanne stammt vom Hofgoldschmied Anton Schweinberger, die Schnitzerei wird dem Hofschnitzer Nikolaus Pfaff zugeschrieben.

“Die Kanne ist ein Hauptwerk der Prager Goldschmiedekunst der Zeit Kaiser Rudolfs II. Schweinberger, der seit 1587 am Prager Hof angestellt war, ging über die konventionelle Aufgabe, eine seltene Naturalie zu fassen, weit hinaus. Die Nuss wurde damals als Schwemmgut bei den Malediven gefunden und galt als Frucht des Meeres. Das erklärt die Motive aus der Welt der Seewesen, die das Werk durchziehen” (Beschreibung in der Europeana). Der Fundort erklärt auch den botanischen Namen des Baumes, nämlich “Lodoicea maldivica”. Der französische Name ist auch schön: “Coco de mer”, Meereskokosnuss.

Angabe: Kunsthistorisches Museum Wien, Seychellennuss-Kanne. Inventarnummer “Kunstkammer, 6872”, Link zur Beschreibung in der KHM-Objektdatenbank, Link zur Beschreibung in der Europeana.

Bisher erschienene Beiträge

1: Betnuss


Holz im Kunsthistorischen Museum, Teil 1: Betnuss

Ich war in den letzten Wochen zweimal im Kunsthistorischen Museum in Wien – in der Kunstkammer, in der Sonderausstellung “Spitzmaus mummy in a coffin and other treasures“, in der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung und der Antikensammlung. Dabei habe ich viele wunderbare Objekte aus Holz oder Baumfrüchten gesehen. Diese haben alle einen eigenen Eintrag verdient. Daher möchte ich heute die Reihe “Holz im Kunsthistorischen Museum” starten.

Photo einer BetnussDen Anfang macht diese unglaublich detailreiche “Betnuss” aus der Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums. Sie wurde Anfang des 16. Jahrhunderts in den Niederlanden gefertigt und zeigt den Leidensweg Christi. Das Material ist Buchsbaumholz. Der Erhaltungszustand auch der kleinsten Teile ist wirklich faszinierend. Um sich den Detailreichtum vor Augen zuführen: Der Durchmesser beträgt knapp über sechs Zentimeter.

Was ist eine Betnuss eigentlich? Eine Betnuss wird im Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte als “eine in zwei Hälften aufklappbare, kleine, meist nicht über 6 cm Durchmesser hinausgehende nuß- oder schotenförmige Kapsel aus Buchsholz, später auch aus Elfenbein, Metall und anderen Stoffen” beschrieben. Sie sei “in jeder Hinsicht ein nur dem Begüterten zugängliches Pretiosum”. Sie wird so beschrieben: “Ihre Oberfläche ist in der Frühzeit meist von Maßwerkornamenten durchbrochen oder zu zum Teil medaillonartigen Teilflächen abgeplattet. Im Innern jeder Hälfte ist eine mehr oder weniger figurenreiche, minutiöse Reliefschnitzerei eingelassen. Dargestellt sind Heiligenfiguren und Szenen aus dem Leben und der Passion Christi, zum Teil mit alttestamentarischen Gegenüberstellungen und meist mit entsprechenden Umschriften”. Der deutsche Begriff dürfte aber erst aus dem 19. Jahrhundert stammen.

Angabe: Kunsthistorisches Museum Wien, Rosenkranz-Anhänger mit Leidensweg Christi, sog. Betnuss. Inventarnummer “Kunstkammer, 4206”, Beschreibung in der KHM-Objektdatenbank.


Am aufsteigenden Ast: Neuer Holzbau in Niederösterreich

ORTE Architekturnetzwerk Niederösterreich bietet im kommenden Jahr eine Exkursion zum Thema Holzbau in Niederösterreich an. Ich habe im letzten Jahr an der Exkursion “Historisches Niedeösterreich” teilgenommen und war sehr begeistert über die fachkundige Begleitung, aufwendige Organisation und die Möglichkeit, auch das Innenleben von Privathäusern besichtigen zu können. Ich kann daher die ORTE-Exkursionen nur empfehlen. Eine rasche Anmeldung empfiehlt sich, da die Plätze schnell gebucht sind. Hier die Informationen und das geplante Programm:

“Bauen mit Holz ist attraktiv und liegt im Trend, zeichnet sich der nachwachsende Rohstoff doch besonders durch seine Fähigkeit aus, den Kohlendioxid-Ausstoß zu verringern. Konkret entlastet ein Kubikmeter Holz unsere Atmosphäre um 1 Tonne CO2. Aber auch seine signifikante regionale Wertschöpfung sowie die durch einen hohen Grad der Vorfertigung reduzierte Bauzeit sind Bonuspunkte für den Holzbau. Die Fach-Exkursion führt zu Bauten, die mit dem Niederösterreichischen Holzbaupreis 2018 ausgezeichnet wurden. Allesamt verbinden exzellente planerische Lösungen und vorbildliche Verarbeitungen. BauherrInnen wie PlanerInnen bieten persönlich die Gelegenheit, die prämierten Holzbauten aus nächster Nähe zu begutachten, um konstruktive Details, Planungsansätze und technische Grundlagen direkt am Objekt kennen zu lernen”.

Programm

Anmeldung und Gebühren

Programmänderungen vorbehalten! Die Teilnahmegebühr beträgt 75 EUR pro Person (einschließlich Transport, Mittagessen mit Getränk und Kaffee sowie einer Weinverkostung im Weingut Höllerer). Anmeldungen unter office@orte-noe.at. Bei Reiserücktritt bis 15. April 2019 wird keine Stornogebühr verrechnet, danach 100 % der Teilnahmegebühr, es sei denn, die/der Stornierende bringt eine Ersatzperson. Die Vormerkung der TeilnehmerInnen erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Erst mit Einlangen der Einzahlung der Teilnahmegebühr ist die Buchung abgeschlossen und der Sitzplatz im Bus reserviert. Begleitfahrten im privaten PKW neben der Reisegruppe sind nicht möglich.

Termin und Treffpunkt

Freitag, 26. April 2019, von 8 bis 21 Uhr. Treffpunkt: U4-Station/Bahnhof Heiligenstadt. 1190 Wien, Ausgang Boschstraße, (Bus-)Parkplatz neben der Bäckerei “Anker”.


Tagungsbericht: Kollektive Weiden und Wälder

Auf der geschichtswissenschaftlichen Plattform h/soz/kult ist ein Bericht über die Tagung “Kollektive Weiden und Wälder – Ökonomie, Partizipation, Nachhaltigkeit” von Ines Brändli erschienen. Neben Vortragenden aus Frankreich, Italien, Slowenien und der Schweiz war auch eine Österreicherin vertreten:

Einen Einblick in die Kollektivbewirtschaftung des Waldes im österreichischen Kärnten bot die Historikerin und diplomierte Forstwirtin ELISABETH JOHANN (St. Margareten) mit ihrem Vortrag zum gemeinschaftlichen Eigentum im Gebiet des heutigen Nationalparks Hohe Tauern.

Die Beiträge sollen nächstes Jahr im Jahrbuch “Histoire des Alpes – Storia delle Alpi – Geschichte der Alpen” erscheinen.