Nasswald

Ortsteil von Schwarzau im Gebirge

Vortrag im Stadtarchiv über den “Raxkönig”

Am Freitag, den 22. Mai, um 18.30 Uhr wird Fritz Lange im Wiener Neustädter Stadtarchiv zum Thema “Vom Dachstein zur Rax – auf den Spuren von Georg Hubmer” sprechen. Aus der Einladung:

Mit 17 Jahren wanderte der im Salzkammergut geborene Georg Hubmer  (1755 – 1833) gemeinsam mit seinem Bruder Johann nach Niederösterreich aus. Im Waldviertel lernte er die Arbeit an Schwemmanlagen kennen und entschied sich später, im Naßwald nach eigenen Plänen einen Schwemmkanal zu errichten, ausgestattet mit Klausen, Rechen und dem damals längsten Tunnel Österreichs. Dieser künstlich angelegte Wasserweg ermöglichte es ihm, das Brennholz aus den Wäldern des Rax- und Schneeberggebiets talwärts zu bringen und auf der Schwarza, dem Kehrbach, zuletzt mit Schiffen auf dem Wiener Neustädter Kanal bis nach Wien zu transportieren. Der Buchautor Dipl.-Ing. Fritz Lange hat neben umfassenden Studien zum Wiener Neustädter Kanal weitere künstlich angelegte Wasserwege erforscht und sich mit den Biografien ihrer Erbauer befasst, wie dem ‘Raxkönig’ Georg Hubmer und seiner Schwemm-Compagnie.

In Naßwald erinnert heute die Hubmer-Gedächtnisstätte an den Unternehmer, laut Beschreibung: “Zahlreiche Exponate veranschaulichen die Arbeit der Holzknechte. Das einstige Schwemmen durch das Höllental kann am Modell realistisch nachempfunden werden. Die Gedächtnisstätte vermittelt dem Besucher aber auch Beschaulichkeit, Ruhe und Romantik beim Holzknechtsterz rund ums offene Feuer”.


Rindengewinnung für die Gerberei

In dem bereits erwähnten Photoalbum vom Kuhschneeberg wird auch ein Aspekt der Holzwirtschaft gezeigt, an den man heutzutage wohl nur mehr sehr selten denkt: die Gewinnung von Rinde für die Gerberei.

“Als Gerberlohe bezeichnet man die vom Baum getrennte, zerschnittene und fein gemahlene Rinde – meistens Eichenrinde, seltener auch Fichten– oder Tannenrinde – in der sich der Gerbstoff Tannin befindet. Dabei werden für einen Zentner Leder vier bis fünf Zentner Lohe benötigt, für kräftiges Sohlenleder (auch Pfundleder genannt) sogar acht Zentner. Insofern war für das Handwerk der Lohgerberei auch ein reicher Holzbestand vonnöten”,

so heißt es in der Wikipedia beim Eintrag “Lohgerber”. Lohgerber gerbten mit Rinde, Holz und anderen pflanzlichen Stoffen, Weißgerber im Gegensatz dazu mit Mineralsalzen und Sämischgerber mit tierischen Fetten – wieder was gelernt.

Photos der Gerbrinden-Gewinnung, Holzschlag Stadelboden
Diese Bilder von der Gerbrinden-Gewinnung am Kuhschneeberg / Stadelboden (Rundriss, Langriss, Abheben, Trocknen) sind in ähnlicher Form in unserem familieneigenen Album enthalten, diese Photographie stammt aber aus dem Album, das ich freundlicherweise am Dienstag in der Forstverwaltung Nasswald einsehen konnte und das umfangreicher ist und größere Abbildungen hat als unseres.

Zum Weiterlesen