Stadt & Land

Überbegriff zu den geographischen Angaben. Bundesländer in den Kategorien; Details in den Schlagwörtern.

Eiche und Palisander. Zu Gast auf Schloss Hernstein

Der im letzten Jahr gegründete Verein Architekturerbe Österreich hat sich zum Ziel gesetzt, Führungen durch Gebäude und Gärten, die normalerweise nicht öffentlich zugänglich sind, zu ermöglichen. So bin ich gestern ins Schloss Hernstein gekommen.

Das einstmals schlichte Anwesen, ein ehemaliger Meierhof, wurde – im Auftrag des Erzherzogs Leopold Ludwig – von Theophil Hansen umgebaut und im Stile der englischen Gotik modernisiert. Hansen gestaltete nicht nur das Gebäude an sich, sondern entwarf auch große Teile der Inneneinrichtung – vom Stiegengeländer bis zur Türschnalle. Heute gilt das Schloss als eines der bedeutendsten historistischen Gebäude Österreichs. Es ist im Besitz der Wirtschaftskammer und wird für Seminare genutzt.

Holzdecke und Jagdszenen

Interessant für Frau von Wald: der Boden im Wappensaal, der aus Eichenholz mit Palisander-Einlagen gefertigt wurde. Beeindruckende Holzdecken, von denen die prachtvollste den Gegenwert von dreißig Bauernhöfen kostete. Deckengemälde mit Jagdszenen. Der Schlosspark mit künstlichem Teich, an dem zur Unterhaltung auch Seeschlachten nachgestellt wurden.


Risikomanagement in der Land- und Forstwirtschaft – Schwerpunkt der LKO

Risikomanagement ist ein Schwerpunkt der Landwirtschaftskammern und der Ländlichen Fortbildungsinstitute im Jahr 2018. Am 23. Mai 2018 ab 9.30 Uhr findet dazu eine Veranstaltung zum Thema “Risikomanagement in der Land- und Forstwirtschaft” in Graz statt. VeranstalterInnen sind das Netzwerk Zukunftsraum Land und die Landwirtschaftskammer Österreich. Inhalt:

“Wie bei jeder unternehmerischen Tätigkeit, sind auch Tätigkeiten in der Land-und Forstwirtschaft mit Risiken verbunden, die bewirken können, dass angestrebte Ziele nicht oder nur teilweise erreicht werden. Das kann im schlimmsten Fall den Fortbestand eine Betriebs gefährden. Hier bedarf es eines gezielten Risikomanagements, um starke und unerwünschte Schwankungen (vor allem natürlich Negativausschläge) des Unternehmenserfolges zu verhindern.

Ziel dieser Veranstaltung ist es, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren und Akteurinnen und Akteure, die mit Risikomanagement befasst sind, über Angebote in anderen Ländern zu informieren und zum Austausch und Diskussion anzuregen. Ebenso werden Managementtools vorgestellt werden, die in anderen Regionen bereits umgesetzt werden. Aufbauend auf diese Inputs können Überlegungen darüber angestellt werde, welche Managementtools in Österreich verstärkt bzw. neu implementiert werden können”.

Update: das Programm liegt nun vor. Anmeldung bis 21. Mai.

Farbphoto, brennender Wald Eines der Risiken in der Forstwirtschaft: ein Waldbrand. Waldbrände entstehen bei uns in den seltensten Fällen natürlich, sondern fast immer aus Fahrlässigkeit von Menschen. Bild: Bert Knottenbeld: Bushfire, 11. Mai 2007, Flickr, CC-BY-SA
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Von der Sargfabrik zum Wohnprojekt

Besuch im Wiener Gemeindebezirk Penzing: Aus der Holz- und Metallsargfabrik Julius Maschner & Söhne, der größten Sargfabrik der Monarchie, entstand 1996 nach zehnjähriger Planungsarbeit ein innovatives Wohnprojekt. Thomas Harbich stellt das Vorhaben in seiner Reihe WienFakten vor.

Die Firma Maschner, die Nachfolgerin der 1860 gegründeten “K. u. K. Hof-Metallwarenfabrik A. M. Beschorner“, stellte unter anderem die Särge für Mary Vetsera und Karl Lueger her.

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  • Lackner, Franz: Die Geschichte der Sargfabrik Julius Maschner & Söhne. Unternehmensgeschichte als Spiegel gesellschaftlicher Wandlungsprozesse seit dem 19. Jahrhundert. Ein wirtschaftshistorischer Beitrag zur Sepukralkulturforschung. Wien, Univ., Dipl.-Arb., 2000

Pressespiegel 2018/02 – von Lorbeerwäldern bis Tannin als Dämmstoff

Claudia Lagler: “Dämmen und schützen mit Tanninen. An der FH Salzburg suchen Wissenschaftler nach innovativen Materialien für umweltfreundliches Bauen. Dämmstoffe aus Tannin könnten irgendwann Styropor ersetzen“. In: Die Presse, Wissen & Innovation, 24. Februar 2018, S. 34 – der Holzwissenschaftler Gianluca Tondi von der FH Salzburg forscht nach Einsatzmöglichkeiten für Tannin aus der Holzindustrie und Lignin aus der Zellstoffproduktion. Als eine Anwendung werden die Herstellung von Dämmschäumen auf Tanninbasis und ihre biologische Abbaubarkeit untersucht.

N.N.: “Ökologie bleibt Megatrend. Für Investoren und Bauherren erweist sich nachhaltiges Bauen als rentabel. Immer mehr Menschen wollen in Holzbauten leben”. In: Salzburger Nachrichten, Immobilien, 24. Februar 2018, S. 31 – die höheren Baukosten für Green Buildings rechnen sich durch den höheren Verkaufspreis, stellt eine Wiener Unternehmensberatung fest. Assoziationen zum Baustoff Holz sind unter anderem “natürlich”, “gutes Raumklima” und “riecht gut”. Im Artikel erwähnt werden auch der Trend zu Vertical Farming und Modelle von schwimmenden Städten.

Reinhard Engel: “Vom Duft der Späne. Der elektronische Tischler: Simon Hohensinn ist bei der Herstellung von Naturholzmöbeln verantwortlich für die Bearbeitungsautomaten“. In: Die Presse, Spectrum, Zeichen der Zeit, 24. Februar 2018, S. IV – Die Arbeit des Tischlereitechnikers Simon Hohensinn bei Team7 in Ried im Innkreis wird vorgestellt.

Carsten Heinke: “Wo die Bäume Pelze tragen. Ganzjährig frühlingshaftes Klima beschert La Gomera eine einzigartige Flora und Fauna“. In: Die Presse, Reisen, 24./25. Februar 2018, S. R2 – Lorbeerwälder im Nationalpark Garajonay auf La Gomera: “Die Nebelwand, die jeden Laut zu schlucken scheint, umschließt ihn [den Wanderer] ebenso wie das Gewirr der schiefen, knorrigen und krummen Stämme, Äste, Zweige, Wurzeln. Die meisten sind so dicht von Moos und Flechten überwuchert, dass man meinen könnte, es sei Fell”.


Naturhistorisches Museum: Baobab. Der Zauberbaum

Farbphotographie. Pascal Maître: Baobab. Pressebild zur Ausstellung im Naturhistorischen Museum WienBaobab, der Affenbrotbaum, steht im Zentrum einer Sonderausstellung im Naturhistorischen Museum Wien, die von 7. März bis 3. Juni 2018 zu sehen ist. Der französische Photograph Pascal Maître, dessen faszinierende Bilder hier gezeigt werden, unternahm 27 Reisen nach Madagaskar in die Welt der Baobabs. Um diese Bäume ranken sich viele Geschichten und Mythen.

Blühen in der Nacht

Um die Blüten des Baumes zu erleben, die sich nur nachts öffnen, verbrachte der Künstler eine Nacht in der Krone eines über 25 Meter hohen Baumes: “In jener Nacht schlief ich hoch oben in diesem Baum, zwischen Himmel und Erde”, erzählte der Photograph. “Als ich aufwachte, fand ich mich unter Tausenden von Sternen und sich öffnenden Blüten wieder. Ein unvergessliches Erlebnis”.

Das Zentrum der Sonderausstellung bildet eine begehbare Baobab-Konstruktion mit einem Durchmesser von ca. vier Metern. Hier können Besucherinnen und Besucher die gewaltigen Dimensionen des bis zu dreißig Meter hohen Affenbrotbaums erfassen.

Bildband mit 50 Photos

Zur Ausstellung erscheint ein Bildband in der Edition Lammerhuber: “Baobab. Der Zauberbaum” zeigt auf 112 Seiten fünfzig der eindrucksvollsten Baobab-Fotos von Pascal Maitre.

Photo: Pascal Maître / via Naturhistorisches Museum.


Märchenhafte Baumgeschichten in Bad Schönau

Farbphotographie, Sitzbank mit einer Tafel, Aufschrift Baumgeschichten von Folke TegetthoffSeit 1988 findet in Österreich das Internationale Erzählfestival in verschiedenen Ausprägungen statt, seit 2007 gibt es fabelhaft!NIEDERÖSTERREICH. Einer der Standorte ist der Kurort Bad Schönau in der Buckligen Welt. Wie ich heute bei einem Spaziergang entdeckt habe, weisen verschiedene Elemente im Ort auf diese wunderbare Veranstaltung hin, zum Beispiel im Kurpark. Der Initiator des Festivals, Folke Tegetthoff, schrieb für fünf ganz individuell gestaltete Holzbänke im Kurpark eigene Märchen mit Bezug zu Bäumen – Baumgeschichten eben.

Bankstapler und Laufbank

Fünf Tischlereien aus der Buckligen Welt haben diese originellen Sitzmöbel gestaltet: die Tischlerei Geyer aus Krumbach (Baumgeschichten), die Tischlerei Ostermann aus Wiesmath (Bankstapler), die Tischlerei Ponweiser aus Bromberg/Schlatten (Seufzerbank), die Tischlerei Schrammel aus Lichtenegg (Märchenbank) und die Tischlerei Walli aus Thernberg (Laufbank).

Das Storytelling-Festival findet in Bad Schönau heuer von 30. Mai bis 3. Juni statt. Beschreibung; “Was Sie hier erwartet, ist kein Bühnenspektakel, keine aufwendige Technik oder Regie, sondern EIN einzelner Mensch, der nichts tut als… ERZÄHLEN”.

Schulbank einmal anders

Auch in der Steiermark werden seit Jahren Geschichten erzählt. Für das Festival 2016 entwarfen und fertigten Schülerinnen und Schüler der Landesberufsschule Fürstenfeld elf Sitzbänke ganz nach ihren eigenen Vorstellungen. Die Tischlereien Baumann aus Mureck und Gollob aus Großklein bauten zwei weitere Sitzbänke.

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Infotag in der Forstfachschule Waidhofen

Programm des Infotags in der Forstfachschule Waidhofen/Ybbs am 16. Februar 2018Am 16. Februar 2018 können sich Interessierte über die Forstfachschule in Waidhofen/Ybbs informieren.

Die zweijährige Ausbildung an der berufsbildenden mittleren Schule bietet verschiedenste Berufsmöglichkeiten: Forstliche und jagdliche Betriebsführung bis 1000 Hektar; Revierassistent_in; Berufsjägeranwärter_in; Forstunternehmen; Waldbetreuer_in, Waldaufsicht; Agrar- und Waldwirtschaftsgemeinschaften; Holzhandel und Sägewerk; Naturführer_in, Waldpädagogik; Forstschutzorgan; Bundesforste.

Schwerpunkte

Schwerpunktfächer sind Waldökologie und Waldbau, Forst- und Arbeitstechnik, Holzvermessung und Holzprodukte, Vermessung und Forsteinrichtung, Forst- und Umweltschutz, Betriebswirtschaft und Rechnungswesen, Bauwesen und alpine Naturgefahren, Jagd und Fischerei. Die Praxis wird durch ein forstliches Praktikum und einen Übungsforstbetrieb gewährleistet.

Übersiedlung nach Traunkirchen

Ab dem Schuljahr 2018/19 wird die Forstfachschule Waidhofen/Ybbs gemeinsam mit der Forstlichen Ausbildungsstätte Ort zu Europas modernstem forstlichen Aus- und Weiterbildungszentrum in Traunkirchen zusammengelegt.


Traditionsreich: Birkenrinde als Beschreibstoff

Birkenrinde wurde bereits im Mittelalter als Beschreibstoff verwendet. Harald Haarmann schreibt in seiner “Geschichte der Schrift” über einen bedeutenden russischen Fund:

Berühmt ist das Birkenrindenschrifttum aus dem mittelalterlichen Nowgorod, wo sich die Handelswege von Skandinavien bis Byzanz und von Moskau bis in die Hansestädte an Nord- und Ostsee kreuzten. Der bevorzugte Gebrauch von Birkenrinde als Beschreibstoff weist nicht nur darauf hin, daß man in Nowgorod ein billiges Material dem teuren Pergament vorzog, sondern auch darauf, daß die Fähigkeit zu lesen und zu schreiben nicht auf einen kleinen Kreis speziell ausgebildeter Schreiber beschränkt war.

Briefe von Soldaten an der Front auf Birkenrinde. In der Wienbibliothek im Rathaus sind neuere Beispiele für diesen Beschreibstoff erhalten, ebenfalls aus dem russischen Raum. Der Wiener Bürgermeister Richard Weiskirchner beauftragte im Jahr 1914 die städtische Bibliothek und das städtische Museum, eine Weltkriegssammlung anzulegen, in der die “große Zeit” dokumentiert werden sollte. Diese umfangreiche und einzigartige Sammlung umfasst verschiedenste Materialien vom Plakat bis zum “Kriegsbrot” – allein die 116.000 Zeitungsausschnitte füllen heute mehr als sechshundert Bände. Weiskirchner betätigte sich auch selbst als Sammler und steuerte etliche Objekte bei, zum Beispiel an ihn gerichtete Briefe, Karten und Telegramme. Im Bild ein Beispiel für Briefe auf Birkenrinde, in denen sich Soldaten von der russischen Front bei “ihrem Bürgermeister” für “Liebesgaben” (etwa Tabak) bedankten.

Auch die Rinde anderer Bäume wird als Schreibmaterial verwendet: Ursprünglich aus Polynesien und Indonesien stammt “Tapa”, ein Material, für das Rindenbast von Brotfrucht-, Maulbeer- oder Feigenbäumen zu einem Faservlies geklopft wurde – ähnlich der Herstellung von Papyrus. Die Technik verbreitete sich auch nach Mittel- und Südamerika, wo das Produkt noch heute u.a. aus der Rinde des Jonote-Baumes hergestellt wird und Amate oder Amatl genannt wird. Rinde kann man also nicht nur direkt beschreiben, sondern auch zu einem papierähnlichen Stoff verarbeiten.

Mehr über die Nutzung von Birkenrinde
Mehr über Tapa und Amatl

Pressespiegel 2017/12 – vom Troadkastenhaus zum Krippenbauer

Ute Woltron: “Teilen im Garten“. In: Die Presse, 22. Dezember 2017, S. 15 – Erinnerungen an die Weihnachtsgeschichte “Der kleine Tannenbaum”.

Lisbeth Legat: “Hausgeschichte: Experiment Troadkasten 4.0“. In: Die Presse, 8. Dezember 2017, S. I1 – “Am Ortsrand von Tamsweg hat Architekt Herwig Zöhrer als Bauherr seine Vision eines smarten, nur mit Produkten aus der Region erbauten Hauses verwirklicht” – er nennt es “Smart Wood-Haus”.

Sonja Plank-Wiesbauer: “Krippenbauer seit fast 20 Jahren: ‘Das Basteln ist wie eine Therapie’“. In: Tips, Bucklige Welt, 50. Woche 2017, S. 6 – Portrait des Hochwolkersdorfer Krippenbauers Andi Wally, der sich in seiner Pension einen langgehegten Wunsch erfüllte und die Ausbildung zum Krippenbaumeister machte.

Stefanie Bispring: “Sevilla: Der Wunschzettel am Pomeranzenbaum“. In: Die Presse, 5. Dezember 2017 – spanischer Brauch

Manfred Wolf (Text) / Volker Weihbold (Photos): “Hüter der Stille. Der Winter hat Einzug gehalten im Nationalpark Kalkalpen – und mit ihm eine unsagbare Ruhe. Diese Zeit hat für Nationalpark-Ranger Michael und seine Frau Erni Kirchweger einen ganz besonderen Zauber. Manfred Wolf hat sie besucht“. In: Oberösterreichische Nachrichten, 2. Dezember 2017 – Bildreportage über das Leben in einem Forsthaus

Wojciech Czaja: “In den Hallen der Rims und Burzenschrauben”. In: Der Standard, 1. Dezember 2017, S. 20 (online leicht abgeändert unter dem Titel “Wie aus Rims und Burzenschrauben Steinway-Flügel entstehen” nachzulesen) – Beschreibung des Klavierbaus im Hause Steinway in Hamburg


Produkttest: Fichtenspitzen-Apfel-Aufstrich

Fichtenspitzen -Apfel-Aufstrich aus Großsölk. Farbphotographie des offenen Glases.Ich kaufe bei Ausflügen sehr gerne regionale Produkte. Chutneys und Marmeladen haben es mir besonders angetan, und so habe ich, die ich nie süß frühstücke, eine große Auswahl an fruchtigen Aufstrichen zuhause. Die löffle ich einfach bei süßem Gusto statt Schokolade zu essen 😉

Naturpark-Spezialitäten

Die österreichischen Naturparks haben für diese Produkte eine eigene Marke kreiert: die Österreichischen Naturpark-Spezialitäten. Diese steht für “kulinarische Besonderheiten” und “die Vielfalt der Lebensräume, die durch diese Form der Bewirtschaftung erhalten bleiben”. Die Hauptkriterien sind erstens, dass die Produkte im Naturpark erzeugt werden, und zweitens, dass sie zur Erhaltung der Kulturlandschaft im Naturpark beitragen. Das wird u.a. durch Streuobstbau, Wildsammlung von Kräutern, biologischem Anbau, Jagd, Teichwirtschaft mit naturnahen Haltungs- und Fütterungsmethoden, Haltung alter Nutztierrassen, Anbau von früher heimischen Spezialkulturen, Weidehaltung und Alpung erreicht.

Süßer Apfel, herbe Fichte

Bei einem Ausflug in die Sölktäler im August 2016 habe ich im Naturparkhaus ordentlich eingemarktet, unter anderem ein Apfelgelee mit Fichtenspitzen. Und diese verkoste ich heute.

Name: Brotaufstrich Fichtenspitzen-Apfel
HerstellerIn: J. Ruetz e.U. (angegebene Website ruetz.eu funktioniert gerade nicht)
gekauft: im Naturparkhaus im Schloss Großsölk
Zutaten: 60% Fichtenspitzenansatz, 40% Äpfel, Zucker, Zitronensaft, Geliermittel Pektin
Preis: 200g-Glas

Kommentar: Beim Öffnen entdeckt man gleich ein Fichtenwipferl, das sieht nett aus. Der Duft ist angenehm süßlich-harzig. Einen Touch “medizinisch” kann man aber nicht leugnen. Etwas weniger Zucker wäre gut, aber der leicht herbe Fichtengeschmack rundet die apfelige Süße gut ab. Eine gute Kombination. Ich würde das Gelee eher zu Semmel und Brot als zu Striezel empfehlen.

Außerdem sehr empfehlenswert, wenn auch ohne Waldzutat: das Marillen-Curry-Chutney!


FAST Pichl: Lernen, wie man Kohle macht

Die Forstliche Ausbildungsstätte Pichl bietet im Mai nächsten Jahres einen Kurs zum Bau eines Kohlemeilers an.

Das Verkohlen von Holz ist ein uraltes Handwerk, das in Mitteleuropa nur noch bei historischen Festen und Veranstaltungen als alte Tradition vorgeführt wird. Es gibt zwei unterschiedliche Verfahren, Holzkohle zu erzeugen: zum einen im Kohlemeiler und zum anderen – seltener – im Kohlwerk. In diesem Kurs erlernen Sie das traditionelle Handwerk eines Köhlers von der Errichtung eines Kohlwerks bis hin zur Ernte der Holzkohle. Beim zweiten Teil wird das Kohlwerk geöffnet, und die TeilnehmerInnen können “ihre” gewonnene Kohle mit nach Hause nehmen!”

Organisatorisches
  • Dieser Kurs ist ein Wahlmodul D der WaldpädagogInnenausbildung.
  • Zeit: 9. bis 12. Mai 2018
  • Ort: St. Jakob im Walde
  • Kosten 150 € gefördert (Mitglieder der Landwirtschaftskammer Steiermark) / 280 € nicht gefördert
  • Informationen und Anmeldung.
Köhlerei als immaterielles Kulturerbe
Außergewöhnliche Bruchform von Kohle.

Die Köhlerei wurde übrigens im Jahr 2011 als immaterielles Kulturerbe der UNESCO anerkannt. Auf deren Website kann man lesen: “Traditionell hat sich das Köhlergewerbe vor allem in jenen Regionen entwickelt, wo durch die Montanindustrie erhöhter Bedarf an Holzkohle bestand. Die österreichischen Köhlereien sind über das ganze Bundesgebiet verstreut, wobei das niederösterreichische Rohr im Gebirge mit derzeit sechs Köhlereibetrieben ein regionales Zentrum der österreichischen Köhlerei bildet. Das Köhlereigewerbe ist üblicherweise im bäuerlichen Umfeld angesiedelt, wobei es sich um ein Nebengewerbe handelt. Das Wissen wird praktisch erworben und von Generation zu Generation weitergegeben. Die Technik der Köhlerei ist zwar seit ihren Ursprüngen die gleiche geblieben, aber in der heutigen Zeit wird das Handwerk durch moderne technische Hilfsmittel unterstützt. Heute wird die durch die Köhlerei erzeugte Holzkohle insbesondere beim Grillen eingesetzt”.

Der Ankündigungstext des Kurses stimmt übrigens nicht ganz: Es sind zwar nur mehr sehr wenige, aber es gibt durchaus noch KöhlerInnen – auch in Österreich – und sogar einen Europäischen Köhlerverein! Zwei der noch Aktiven sind Kurskolleginnen von mir. Also, wer erstklassige Grillkohle aus heimischer Erzeugung beziehen will, wendet sich an Köhlerei Wieser, Rohr im Gebirge, Köhlerei Hochecker, Michelbach, oder die anderen Mitglieder im Verein! Und wer das Wissen um dieses traditionsreiche Handwerk bewahren will, besucht den Kurs.


Kreiselblätterpilz und Tramete: Neue Pilzarten in Bayern nachgewiesen

Die Pilzarten im österreichisch-deutsch-tschechischen Dreiländereck werden im Rahmen des EU-Interreg-Projekts “Funga des Böhmerwalds” genau erforscht und kartiert. Das Gebiet umfasst auch die Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava (Böhmerwald). Für den bayerischen Nationalpark konnte heuer eine erfolgreiche Bilanz gezogen werden:

Farbphotographie eines grünlichen Pilzes
Die Böhmische Tramete wurde 2017 erstmals in Bayern nachgewiesen (Peter Karasch / Nationalpark Bayerischer Wald)

“Insgesamt wurden heuer sechs Pilzarten erstmals in Bayern nachgewiesen. Zwei davon wurden zuvor in ganz Deutschland noch nicht gesichtet. ‘Das zeigt, welch hohe ökologische Qualität der Nationalpark aufweist’, resümieren die Nationalparkmykologen Claus Bässler und Peter Karasch. So konnte etwa nahe Altschönau die äußerst seltene Böhmische Tramete (Fibroporia bohemica) nachgewiesen werden – erstmals im Freistaat. Diese Art benötigt alte, von Forstnutzung ungestörte Habitate als Lebensraum. Auch die Wiederbeweidung des Ruckowitzschachtens nahe Zwieslerwaldhaus hat positive Effekte. So wurde dort der bislang nur aus Skandinavien bekannte Helmling (Mycena pasvikensis) erstmals in der Bundesrepublik entdeckt. Auch der in Deutschland als echte Rarität geltende Gelber Kreiselblätterpilz (Stereopsis vitellina) wurde erstmals im Nationalpark gefunden. Der dottergelbe Moosbewohner wurde zuletzt 1975 in Franken gesichtet”, heißt es in der Presseaussendung des Nationalparks.

Die angrenzenden Teile des Wald- und des Mühlviertels sind an sich nicht Teil des Projektantrags, werden aber von assoziierten Partner_innen aus Österreich miterforscht. Außerdem werden zahlreiche ehrenamtliche Pilzinteressierte aus lokalen Vereinen im Rahmen von “Citizen Science” eingebunden.

Projektpartner_innen
  • Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
  • Nationalparkverwaltung Šumava
  • Biologiezentrum Linz mit der angegliederten Mykologischen Arbeitsgemeinschaft
  • Universität Regensburg, Lehrstuhl für Ökologie und Naturschutzbiologie
  • Deutsche Gesellschaft für Mykologie
  • Österreichische Mykologische Gesellschaft
Quellen

Trockenstress und Waldbrand: Klima im Sommer 2015

Farbphotographie, Detailaufnahme eines Walds im goldgelben Sonnenlicht
Matthias Ripp: Bathing in sunlight (2015), CC-BY

Trockenstress stellt vermutlich die für den Wald und sein Wachstum schwerwiegendste Folgeerscheinung der globalen Erwärmung dar. Im Sommer 2015 gab es in Österreich einen Vorgeschmack. Wie die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) berichtet, war 2015 das zweitwärmste Jahr der 248-jährigen Messgeschichte, in den hochalpinen Regionen sogar überhaupt das wärmste. Außerdem wurde eines der zwanzig trockensten Jahre (seit Beginn der flächendeckenden Niederschlagsaufzeichnung im Jahr 1858) verzeichnet. In Teilen Oberösterreichs und Niederösterreichs gab es bis zu 22 und 40 Prozent weniger Niederschlag als im langjährigen Mittel. Die höchste Lufttemperatur wurde am 19. Juli in Krems mit 38,3°C gemessen, es gab eine außergewöhnliche Zahl an extrem heißen Tagen.

Die Meteorologen Alexander Orlik und Rainer Kaltenberger schilderten die Auswirkungen auf den Wald so:

Die Auswirkungen von Hitze und Trockenheit in Österreich waren signifikant. Während etwa Tourismus, Freibäder und Brauereien über Rekordumsätze jubelten, musste die Feuerwehr alleine in Niederösterreich in den Sommermonaten insgesamt 470 Wald- und Wiesenbrände löschen, was einen Rekord in ihrer Einsatzgeschichte darstellte. Hitze und Trockenheit setzten insbesondere Kiefer- und Fichtenbeständen zu, in den kommenden Monaten wird regional eine Borkenkäferplage befürchtet. Durch Trockenstress warfen viele Laubbäume bereits Mitte August ihre Blätter ab, insbesondere innerstädtisch gepflanzte Flachwurzler waren davon betroffen.

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