Wo die Föhren sausen. Aus Adalbert Stifters „Katzensilber“

Sie gingen an den Gebüschen der Schlehen und Erlen dahin: da waren die Käfer die Fliegen die Schmetterlinge um sie, es war der Ton der Ammer zu hören oder das Zwitschern des Zaunkönigs und Goldhähnchens. Sie sahen weit herum, und sahen den Hühnergeier in der Luft schweben. Dann kamen sie zu den weißen Birken, die die schönen Stämme haben, von denen sich die weißen Häutchen lösen, und die braune feine Rinde zeigen, und sie kamen endlich zu den Eichen, die die dunkeln starren Blätter und die knorrigen starken Äste haben, und sie kamen zulezt in den Nadelwald, wo die Föhren sausen, die Fichten mit den herabhängenden grünen Haaren stehen, und die Tannen die flachzeiligen glänzenden Nadeln auseinander breiten.

Aus der Erzählung „Katzensilber“ (im Original „Kazensilber“) von Adalbert Stifter, die erstmals 1853 als Teil der zweibändigen Sammlung „Bunte Steine“ erschien. Eine aktuelle Ausgabe ist u.a. bei der Bibliothek der Provinz (nur diese Erzählung) und bei Reclam (Sammlung) erhältlich. Außerdem kann der Text im Projekt Gutenberg nachgelesen werden.


Historia Agraria: Zeitschrift nun open access verfügbar

Die Zeitschrift Historia Agraria. Revista de agricultura e historia rural zur Geschichte der Landwirtschaft und des ländlichen Raumes ist seit heuer eine Open Access-Zeitschrift. Aktuelle und frühere Ausgaben können kostenlos und ohne Registrierung auf der Website historiaagraria.com heruntergeladen werden. „Historia Agraria is an open access journal specialized in agricultural and rural history. The publication is a meeting point between various disciplines which have in common the analysis of agricultural history and the economy and rural society not only in Spain but also in other areas specifically in Latin America. Its objective is to spread the word to the Spanish speaking world about research related to the history of the rural world in all stages and fields which may be of interest to specialists, covering themes that date back to the beginnings of the feudal system as well as those which exist now“.

Artikel zu Forstgeschichte & Forstwirtschaft

Die Beiträge werden auf Spanisch, Portugiesisch oder Englisch akzeptiert, es gibt aber auf alle Fälle englischsprachige Abstracts. Beispiele für Aufsätze mit Forst-Bezug:

  • Research on Portuguese Forest History in the 19th and 20th Centuries: Trends and Pitfalls
  • Privatization or plundering? The disentailment of public forests in Almodóvar del Campo, Ciudad Real (1845-1897)
  • Market Pressure on the Italian Forest Legislation (18th –& 19th Centuries)
  • Cork appropriation and management in Valdelosa (Salamanca, Spain), 1835-1975
  • Civilizing the forest: capital, space and business in the former Spanish Continental Guinea, 1926-1936

Hinweis aus dem empfehlenswerten Rural History Newsletter.


SWR: Holzrücken mit Pferdestärke

Screenshot SWR-Sendung Landesschau Baden-Württemberg: Holzrücken mit Pferdestärke, Jänner 2018 Der SWR hat in der Landesschau Baden-Württemberg einen interessanten Beitrag über die Holzrückung „mit Pferdestärke“ gebracht: Stefan Egenberger – hauptberuflich bei der Straßenmeisterei beschäftigt – ist mit seinen Norikern im Billigheimer Forst zugange. Förster Jochen Lutz, der ihn engagiert hat, hat selbst Erfahrung mit Rückepferden und weiß diese Methode zu schätzen.

Egenberger kommt mit zwei Pferden in den Wald, die sich regelmäßig abwechseln. Sowohl Tier als auch Mensch haben eine umfangreiche Ausbildung absolviert, damit das Holzrücken nicht nur bodenschonend, sondern auch ohne Verletzungen abgeht.

Die Sendung vom 10. Jänner 2018 ist bis 10. Jänner 2019 in der SWR-Mediathek abrufbar.

Zum Weiterlesen

Peter Lahr: „Im Billigheimer Wald wird noch per Pferd gerückt„. In: Rhein-Neckar-Zeitung, 16. Jänner 2015


Pressespiegel 2018/02 – von Lorbeerwäldern bis Tannin als Dämmstoff

Claudia Lagler: „Dämmen und schützen mit Tanninen. An der FH Salzburg suchen Wissenschaftler nach innovativen Materialien für umweltfreundliches Bauen. Dämmstoffe aus Tannin könnten irgendwann Styropor ersetzen„. In: Die Presse, Wissen & Innovation, 24. Februar 2018, S. 34 – der Holzwissenschaftler Gianluca Tondi von der FH Salzburg forscht nach Einsatzmöglichkeiten für Tannin aus der Holzindustrie und Lignin aus der Zellstoffproduktion. Als eine Anwendung werden die Herstellung von Dämmschäumen auf Tanninbasis und ihre biologische Abbaubarkeit untersucht.

N.N.: „Ökologie bleibt Megatrend. Für Investoren und Bauherren erweist sich nachhaltiges Bauen als rentabel. Immer mehr Menschen wollen in Holzbauten leben“. In: Salzburger Nachrichten, Immobilien, 24. Februar 2018, S. 31 – die höheren Baukosten für Green Buildings rechnen sich durch den höheren Verkaufspreis, stellt eine Wiener Unternehmensberatung fest. Assoziationen zum Baustoff Holz sind unter anderem „natürlich“, „gutes Raumklima“ und „riecht gut“. Im Artikel erwähnt werden auch der Trend zu Vertical Farming und Modelle von schwimmenden Städten.

Reinhard Engel: „Vom Duft der Späne. Der elektronische Tischler: Simon Hohensinn ist bei der Herstellung von Naturholzmöbeln verantwortlich für die Bearbeitungsautomaten„. In: Die Presse, Spectrum, Zeichen der Zeit, 24. Februar 2018, S. IV – Die Arbeit des Tischlereitechnikers Simon Hohensinn bei Team7 in Ried im Innkreis wird vorgestellt.

Carsten Heinke: „Wo die Bäume Pelze tragen. Ganzjährig frühlingshaftes Klima beschert La Gomera eine einzigartige Flora und Fauna„. In: Die Presse, Reisen, 24./25. Februar 2018, S. R2 – Lorbeerwälder im Nationalpark Garajonay auf La Gomera: „Die Nebelwand, die jeden Laut zu schlucken scheint, umschließt ihn [den Wanderer] ebenso wie das Gewirr der schiefen, knorrigen und krummen Stämme, Äste, Zweige, Wurzeln. Die meisten sind so dicht von Moos und Flechten überwuchert, dass man meinen könnte, es sei Fell“.


Naturhistorisches Museum: Baobab. Der Zauberbaum

Farbphotographie. Pascal Maître: Baobab. Pressebild zur Ausstellung im Naturhistorischen Museum WienBaobab, der Affenbrotbaum, steht im Zentrum einer Sonderausstellung im Naturhistorischen Museum Wien, die von 7. März bis 3. Juni 2018 zu sehen ist. Der französische Photograph Pascal Maître, dessen faszinierende Bilder hier gezeigt werden, unternahm 27 Reisen nach Madagaskar in die Welt der Baobabs. Um diese Bäume ranken sich viele Geschichten und Mythen.

Blühen in der Nacht

Um die Blüten des Baumes zu erleben, die sich nur nachts öffnen, verbrachte der Künstler eine Nacht in der Krone eines über 25 Meter hohen Baumes: „In jener Nacht schlief ich hoch oben in diesem Baum, zwischen Himmel und Erde“, erzählte der Photograph. „Als ich aufwachte, fand ich mich unter Tausenden von Sternen und sich öffnenden Blüten wieder. Ein unvergessliches Erlebnis“.

Das Zentrum der Sonderausstellung bildet eine begehbare Baobab-Konstruktion mit einem Durchmesser von ca. vier Metern. Hier können Besucherinnen und Besucher die gewaltigen Dimensionen des bis zu dreißig Meter hohen Affenbrotbaums erfassen.

Bildband mit 50 Photos

Zur Ausstellung erscheint ein Bildband in der Edition Lammerhuber: „Baobab. Der Zauberbaum“ zeigt auf 112 Seiten fünfzig der eindrucksvollsten Baobab-Fotos von Pascal Maitre.

Photo: Pascal Maître / via Naturhistorisches Museum.


Märchenhafte Baumgeschichten in Bad Schönau

Farbphotographie, Sitzbank mit einer Tafel, Aufschrift Baumgeschichten von Folke TegetthoffSeit 1988 findet in Österreich das Internationale Erzählfestival in verschiedenen Ausprägungen statt, seit 2007 gibt es fabelhaft!NIEDERÖSTERREICH. Einer der Standorte ist der Kurort Bad Schönau in der Buckligen Welt. Wie ich heute bei einem Spaziergang entdeckt habe, weisen verschiedene Elemente im Ort auf diese wunderbare Veranstaltung hin, zum Beispiel im Kurpark. Der Initiator des Festivals, Folke Tegetthoff, schrieb für fünf ganz individuell gestaltete Holzbänke im Kurpark eigene Märchen mit Bezug zu Bäumen – Baumgeschichten eben.

Bankstapler und Laufbank

Fünf Tischlereien aus der Buckligen Welt haben diese originellen Sitzmöbel gestaltet: die Tischlerei Geyer aus Krumbach (Baumgeschichten), die Tischlerei Ostermann aus Wiesmath (Bankstapler), die Tischlerei Ponweiser aus Bromberg/Schlatten (Seufzerbank), die Tischlerei Schrammel aus Lichtenegg (Märchenbank) und die Tischlerei Walli aus Thernberg (Laufbank).

Das Storytelling-Festival findet in Bad Schönau heuer von 30. Mai bis 3. Juni statt. Beschreibung; „Was Sie hier erwartet, ist kein Bühnenspektakel, keine aufwendige Technik oder Regie, sondern EIN einzelner Mensch, der nichts tut als… ERZÄHLEN“.

Schulbank einmal anders

Auch in der Steiermark werden seit Jahren Geschichten erzählt. Für das Festival 2016 entwarfen und fertigten Schülerinnen und Schüler der Landesberufsschule Fürstenfeld elf Sitzbänke ganz nach ihren eigenen Vorstellungen. Die Tischlereien Baumann aus Mureck und Gollob aus Großklein bauten zwei weitere Sitzbänke.

Zum Weiterlesen

Neu: Waldblog von Hermine Hackl

Hermine Hackl, die Generalsekretärin der Kooperationsplattform Forst Holz Papier, führt seit kurzem das Waldblog. Beschreibung:

Der Wald ist ein geniales Multitalent und ein spannender Zeitgenosse. Dieser Blog will das unter Beweis stellen. Hermine Hackl, die von der Forst- und Holzbranche in Österreich als „Stimme des Waldes“ bezeichnet wird, lädt zu einer persönlichen Reise durch Österreichs Wälder ein. Dabei sollen auch die „Produkte des Waldes“, wie z.B. Holz ein wichtiger Reisebegleiter sein. Lasst uns gemeinsam das Wald- und Holzland Österreich entdecken!

Zu lesen auf waldblog.com.


BFW sucht MitarbeiterIn für Direktionsassistenz und -sekretariat

Das Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft (BFW) sucht für die Direktion eine/n Direktionssekretär/in und Assistent/in der Direktion.

Aufgaben
  • Allgemeine Sekretariats- und Verwaltungsaufgaben
  • Abwicklung des Termin- und Dienstreisemanagements der Direktion
  • Vor- und Nachbereitung von Besprechungen, Protokollführung
  • Vorbereitung von Tagungen und Veranstaltungen
  • Betreuung in- und ausländischer Gäste
  • Grafische Gestaltung von Präsentationsunterlagen
  • Vertragsevidenz und Datenbankmanagement
Erfordernisse
  • Freundlicher Umgang, Servicebewusstsein
  • Eigeninitiative und gutes Selbstmanagement
  • Sehr gute Kommunikationsfähigkeit
  • Diskretion und Zuverlässigkeit
  • Flexibilität und Loyalität
  • Sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse in Wort und Schrift
  • Sicherer Umgang mit MS-Office-Programmen
  • Maturant/in

Bewerbungsfrist 2. März 2018, Details auf der Website des BFW.


Eschenprachtkäfer und Birkenprachtkäfer: internationale Konferenz

Farbphotographie eines Asiatischen Eschenprachtkäfers von Benjamin SmithDie internationale Konferenz „Preparing Europe for invasion by the beetles emerald ash borer and bronze birch borer, two major tree-killing pests“ findet von 1. bis 4. Oktober am Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft (BFW) statt. Der Asiatische Eschenprachtkäfer (Agrilus planipennis), heimisch in Ostasien, und der Bronzefarbene Birkenprachtkäfer (Agrilus anxius), heimisch in Nordamerika, stellen bedeutende Bedrohungen für Eschen- und Birkenarten in Europa dar.

„In der vom OECD Co-operative Research Programme geförderten Konferenz soll der Stand des Wissens aus verschiedenen Disziplinen, der gerade zum Eschenprachtkäfer in Nordamerika beachtlich ist, in einem spezifisch europäischen Kontext verhandelt werden. Insbesondere soll das Bewusstsein für die mit einer Einschleppung der Arten verbundenen Probleme in Europa gehoben und damit Vorbereitungen für die drohende Invasion des Eschenprachtkäfers aus Russland ermöglicht werden. Eine Reihe international anerkannter, eingeladener Fachleute aus Nordamerika, Europa, Russland und Asien werden den Wissensstand aus Ökologie und Kontrolle der Arten darstellen, besonderes Augenmerk wird dabei auch auf die sozio-ökonomische und politische Dimension gelegt“.

Mehr dazu auf https://bfw.ac.at/rz/bfwcms.web?dok=10360.

Bildquelle: Benjamin Smith: Agrilus planipennis – Emerald Ash Borer (2014). Flickr, CC-BY


Laura Makabresku: märchenhafter Wald

Die 1987 geborene polnische Photographin und bildende Künstlerin Laura Makabresku wählt immer wieder Bäume, Wald und Waldtiere wie Füchse und Rehe als Motive ihrer Arbeit. Deutlich wird das zum Beispiel in ihrem Projekt The hidden, aus dem das obige Bild stammt, oder im Projekt Days of the transfiguration II.

„limp nymph or forest elf“

„Makabresku is an integral part of the frame which she creates in her head. In the pictures she is very pale, almost transparent, suspended on a thin line of life and death, unable to decide what dimension of existence she is supposed to choose. She is still somewhere in between. Neither is she here on earth nor there, in the beyond, in the afterlife. Sometimes she resembles a limp nymph or a forest elf who fell into a deep sleep and does not want to wake up yet. She nestles in with forest animals, which fall asleep with her in a sensitive, almost intimate embrace. But their bodies do not warm one another. Quite the contrary.“ (Zitat von Zuzanna Sokołowska aus „(Photo)sensitivity“, Karolina Pośpiech, 2017)

Mehr auf lauramakabresku.com.


Infotag in der Forstfachschule Waidhofen

Programm des Infotags in der Forstfachschule Waidhofen/Ybbs am 16. Februar 2018Am 16. Februar 2018 können sich Interessierte über die Forstfachschule in Waidhofen/Ybbs informieren.

Die zweijährige Ausbildung an der berufsbildenden mittleren Schule bietet verschiedenste Berufsmöglichkeiten: Forstliche und jagdliche Betriebsführung bis 1000 Hektar; Revierassistent_in; Berufsjägeranwärter_in; Forstunternehmen; Waldbetreuer_in, Waldaufsicht; Agrar- und Waldwirtschaftsgemeinschaften; Holzhandel und Sägewerk; Naturführer_in, Waldpädagogik; Forstschutzorgan; Bundesforste.

Schwerpunkte

Schwerpunktfächer sind Waldökologie und Waldbau, Forst- und Arbeitstechnik, Holzvermessung und Holzprodukte, Vermessung und Forsteinrichtung, Forst- und Umweltschutz, Betriebswirtschaft und Rechnungswesen, Bauwesen und alpine Naturgefahren, Jagd und Fischerei. Die Praxis wird durch ein forstliches Praktikum und einen Übungsforstbetrieb gewährleistet.

Übersiedlung nach Traunkirchen

Ab dem Schuljahr 2018/19 wird die Forstfachschule Waidhofen/Ybbs gemeinsam mit der Forstlichen Ausbildungsstätte Ort zu Europas modernstem forstlichen Aus- und Weiterbildungszentrum in Traunkirchen zusammengelegt.


Glühwürmchen im Wald sichtbar machen

Die belgische Künstlerin Katrien Vermeire wurde 1979 im belgischen Ostende geboren und studierte Photographie und Kunstgeschichte in Gent. Sie lebt und arbeitet in Brüssel. Das Projekt Godspeed, bei dem die flüchtigen Glühwürmchen mit ihren Flugbahnen photographisch festgehalten wurden, entstand im Juni 2010 in Tennessee. Möglich wurden die Bilder durch Belichtungszeiten von bis zu 45 Minuten.


Plakat mit 35 Photographien von Baumrinden

Phil Barnett bietet ein wunderschönes A2-Poster mit 35 Photographien verschiedener Baumrinden zum kostenlosen Download an. Nicht nur dekorativ, sondern vielleicht auch hilfreich beim Lernen für die forstfachliche Prüfung 🙂

Haut und Rinde

Interessant ist, wie er in seinem lesenswerten Blog-Beitrag „Absolutely Barking!“ die Ähnlichkeit von menschlicher Haut und „bäumischer“ Rinde beschreibt:

Bark is like almost everything in nature – the more you look the more you see. If you walk through a wood you will, of course, be aware of the trees, but only have a vague sense of the variety of bark. Once you stop to look you’ll see that every tree species has its own kind of bark, and even amongst trees of the same species – no two are alike. […]
Tree bark and human skin, have a lot in common. They are both outer layers with a role in protecting the tissues beneath, and both are unique to the individual. Each fingerprint is famously unlike any other and no two trees have exactly identical bark.

Außerdem listet er eine Vielzahl von Faktoren auf, die die Rindenbildung einer Spezies bzw. eines bestimmten Baums beeinflussen, vom Klima über den Specht bis zu möglichen Verletzungen.