Produkttest: Waldschokolade von Zotter

Der steirische Schokoladenmacher Zotter hat derzeit einige Sorten an „Waldschokolade“ im Sortiment – sprich Schokolade, in der Waldprodukte wie Weißtannenzweige oder Kiefernadelöl verarbeitet wurden. In einer völlig subjektiven Verkostung (die leider, leider nicht von Zotter gesponsert wurde) haben wir vier davon ausprobiert. Setting: zwei schokoladeerprobte Frauen mittleren Alters mit Waldfaible, mit Zuckerbedarf nach drei Stunden des Lernens. Eine davon, nämlich Frau von Wald höchstpersönlich, wusste Bescheid, welche Sorte dran ist. Die andere verkostete blind. Es war zwar bekannt, dass die Schokolade etwas mit Wald zu tun hatte, es hätten aber schließlich auch Borkenkäfer aus dem essbaren Tiergarten sein können 😉 Hier unsere Bewertung.

Harzig im Abgang: Weiße Tannen

Verpackung einer Tafel SchokoladeName: Weiße Tannen
Beschreibung des Herstellers: „Edeltannenrausch: eine wunderbar duftende, fein schmelzende Pralinenganache, getränkt in einen hellgrünen Weißtannen-Schnaps, den wir mit Zweigen und Zuckerrohrbrand angesetzt haben, in einer Ganache aus Milch, Honig und Karamellschoko; veredelt mit Macis, den orangefarbenen Blüten der Muskatnuss –überzogen von dunkler Milchschokolade mit rassigen 60 % Kakaoanteil“.
Preis für 100 Gramm: 5,14 EUR
Waldzutaten: Weißtannenzweige, aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft

Kommentar: Die erste Assoziation war Harz oder Rinde: „Das schmeckt wie Wald riecht“. Der Waldgeschmack zeigte sich nur im Abgang und beim genaueren Hinschmecken, da aber recht angenehm. Ob wir das zuordnen hätten können, wenn wir nicht gewusst hätten, dass die Schokolade etwas mit Wald zu tun hat? Platz 2.

Der Holzhammer: Brennholz I

Schokoladentafel WaldschokoladeName: Brennholz
Beschreibung des Herstellers: „Die Holz-Schokolade mit Hackschnitzeln! Für die Umsetzung hat sich Zotter vom Wein – genauer gesagt: von der Barrique-Herstellung – inspirieren lassen. Traditionell werden die Eichenfässer ausgebrannt, was man im Fachjargon als Toasting bezeichnet, das maßgeblich für die Entwicklung der feinen Vanille- und Holzaromen verantwortlich ist. Für die Brennholzganache toastet Zotter nach Barrique-Art heimische Hölzer wie Fichte, Lärche und Kiefer. Anschließend kommt das Holz in den Ofen, wo es karamellisiert. Die Hölzer werden mit Zuckerrohrschnaps angesetzt und geben die feinen Holz- und Vanillenoten ab. Dieser selbstgemachte Brennholzbrand verschmilzt mit Milchschokolade, Karamellkuvertüre und etwas Honig zu einer Füllung, die sehr edel nach Holzlikör schmeckt. Klassisch dunkel mit 70-prozentiger Schokolade überzogen“.
Preis für 100 Gramm: 5,14 EUR
Waldzutaten: Brennholzbrand (alkoholischer Auszug aus Lärchen, Fichten und Kiefern), aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft

Kommentar: Na bumm. Diese Variante ist der „Holzhammer“ unter den verkosteteten Schokoladen. Liegt es am nicht zu knappen Alkoholgehalt? Geschmack und Geruch sind aufs erste wuchtig und grillig-rauchig-holzig. Beim zweiten Stück zwei Stunden später erinnert sie auch an Whisky-Aromen. Viel kann man davon nicht essen, das Ausprobieren lohnt sich aber. Und auf die Idee muss man auch erst einmal kommen. Platz 3.

Zuwenig Fülle: Brennholz II

Schokoladenverpackung WaldschokoladeName: Nashido Nadel-Brennholz
Beschreibung des Herstellers: „Weißtanne & Kiefer Waldwunder mit Schwips: Acht kleine dunkle Schokoladentafeln, gefüllt mit einer cremigen, duftenden Brennholzganache, für die wir Weißtannen- und Kiefernzweige in Zuckerrohrbrand ansetzen, bis ein hellgrüner, duftender Schnaps entsteht, der in eine Ganache aus Milch, Honig, Karamellkuvertüre und ein wenig Mascobadonougat fließt und mit Macis, den orangefarbenen Blüten der Muskatnuss veredelt wird“.
Preis für 100 Gramm: 10,83 EUR
Waldzutaten: Brennholzbrand (alkoholischer Auszug aus Kiefern und Weißtannen), Kiefernadelöl, Weißtannenöl, aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft

Kommentar: Vielleicht liegt es an der Wucht der zuvor gekosteten Schokolade, aber diese „Brennholz“-Variante konnte uns nicht begeistern. Bei diesen Nashido-Täfelchen ist die Fülle nicht allzu reichlich und tut sich in diesem Fall sehr schwer, gegen die Hülle mit 70 Prozent Kakao anzukommen – trotz Beigabe von Kiefernadel- und Weißtannenöl. Um der Schokolade aber nicht unrecht zu tun, werden wir es in den nächsten Tagen noch einmal probieren. Platz 4.

Gefällig: Ein Waldstück

Bild einer geöffneten Tafel Schokolade mit geschnittenen Stückchen davorName: Ein Waldstück
Beschreibung des Herstellers: „Maroni-Milchschokolade gefüllt mit Walnussnougat und Preiselbeerganache“.
Preis für 100 Gramm: 5,14 EUR
Waldzutaten: nicht ganz klar – vermutlich bezieht sich der Name auf Preiselbeeren, Walnüsse, Maronipulver, Preiselbeerkonzentrat, aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft

Kommentar: aufs allerallererste Hinschmecken etwas sauer, aber dann sehr gefällig in der Kombination aus Nougat und Frucht. Den Maronigeschmack bei der Hülle konnten wir nicht wahrnehmen. Beim Geruch dominiert die Nuss. Mmhhh, isst sich jedenfalls sehr gut, die Tafel ist praktisch schon verdrückt! Ich weiß gar nicht, was damit passiert ist 😉 Platz 1.

Fürs nächste Mal: Preiselbeer mit Fichtenöl

Name: Preiselbeer mit Fichtenöl
Beschreibung des Herstellers: „Acht kleine Milchschokoladen, gefüllt mit einer cremigen, säuerlich-fruchtigen Preiselbeerganache, die aus Preiselbeeren, Karamellschokolade, weißer Schokolade und Milch gezaubert wird. Umspielt von etwas Fichtenöl, das dezent, aber sehr aufregend wirkt. Beeren mit einer Waldnote, in einer Milchschoko mit 40 % Kakaoanteil“.
Preis für 100 Gramm: 5,14 EUR
Waldzutaten: Preiselbeerkonzentrat, Fichtenöl, aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft

Kommentar: Diese Sorte hab ich bei der Bestellung übersehen – sie kommt bei der nächsten Verkostung dran 🙂


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