Baum

Baumarten, Bäume als Objekte

Naturhistorisches Museum: Baobab. Der Zauberbaum

Farbphotographie. Pascal Maître: Baobab. Pressebild zur Ausstellung im Naturhistorischen Museum WienBaobab, der Affenbrotbaum, steht im Zentrum einer Sonderausstellung im Naturhistorischen Museum Wien, die von 7. März bis 3. Juni 2018 zu sehen ist. Der französische Photograph Pascal Maître, dessen faszinierende Bilder hier gezeigt werden, unternahm 27 Reisen nach Madagaskar in die Welt der Baobabs. Um diese Bäume ranken sich viele Geschichten und Mythen.

Blühen in der Nacht

Um die Blüten des Baumes zu erleben, die sich nur nachts öffnen, verbrachte der Künstler eine Nacht in der Krone eines über 25 Meter hohen Baumes: “In jener Nacht schlief ich hoch oben in diesem Baum, zwischen Himmel und Erde”, erzählte der Photograph. “Als ich aufwachte, fand ich mich unter Tausenden von Sternen und sich öffnenden Blüten wieder. Ein unvergessliches Erlebnis”.

Das Zentrum der Sonderausstellung bildet eine begehbare Baobab-Konstruktion mit einem Durchmesser von ca. vier Metern. Hier können Besucherinnen und Besucher die gewaltigen Dimensionen des bis zu dreißig Meter hohen Affenbrotbaums erfassen.

Bildband mit 50 Photos

Zur Ausstellung erscheint ein Bildband in der Edition Lammerhuber: “Baobab. Der Zauberbaum” zeigt auf 112 Seiten fünfzig der eindrucksvollsten Baobab-Fotos von Pascal Maitre.

Photo: Pascal Maître / via Naturhistorisches Museum.


Eschenprachtkäfer und Birkenprachtkäfer: internationale Konferenz

Farbphotographie eines Asiatischen Eschenprachtkäfers von Benjamin SmithDie internationale Konferenz “Preparing Europe for invasion by the beetles emerald ash borer and bronze birch borer, two major tree-killing pests” findet von 1. bis 4. Oktober am Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft (BFW) statt. Der Asiatische Eschenprachtkäfer (Agrilus planipennis), heimisch in Ostasien, und der Bronzefarbene Birkenprachtkäfer (Agrilus anxius), heimisch in Nordamerika, stellen bedeutende Bedrohungen für Eschen- und Birkenarten in Europa dar.

“In der vom OECD Co-operative Research Programme geförderten Konferenz soll der Stand des Wissens aus verschiedenen Disziplinen, der gerade zum Eschenprachtkäfer in Nordamerika beachtlich ist, in einem spezifisch europäischen Kontext verhandelt werden. Insbesondere soll das Bewusstsein für die mit einer Einschleppung der Arten verbundenen Probleme in Europa gehoben und damit Vorbereitungen für die drohende Invasion des Eschenprachtkäfers aus Russland ermöglicht werden. Eine Reihe international anerkannter, eingeladener Fachleute aus Nordamerika, Europa, Russland und Asien werden den Wissensstand aus Ökologie und Kontrolle der Arten darstellen, besonderes Augenmerk wird dabei auch auf die sozio-ökonomische und politische Dimension gelegt”.

Mehr dazu auf https://bfw.ac.at/rz/bfwcms.web?dok=10360.

Bildquelle: Benjamin Smith: Agrilus planipennis – Emerald Ash Borer (2014). Flickr, CC-BY


Pressespiegel 2017/12 – vom Troadkastenhaus zum Krippenbauer

Ute Woltron: “Teilen im Garten“. In: Die Presse, 22. Dezember 2017, S. 15 – Erinnerungen an die Weihnachtsgeschichte “Der kleine Tannenbaum”.

Lisbeth Legat: “Hausgeschichte: Experiment Troadkasten 4.0“. In: Die Presse, 8. Dezember 2017, S. I1 – “Am Ortsrand von Tamsweg hat Architekt Herwig Zöhrer als Bauherr seine Vision eines smarten, nur mit Produkten aus der Region erbauten Hauses verwirklicht” – er nennt es “Smart Wood-Haus”.

Sonja Plank-Wiesbauer: “Krippenbauer seit fast 20 Jahren: ‘Das Basteln ist wie eine Therapie’“. In: Tips, Bucklige Welt, 50. Woche 2017, S. 6 – Portrait des Hochwolkersdorfer Krippenbauers Andi Wally, der sich in seiner Pension einen langgehegten Wunsch erfüllte und die Ausbildung zum Krippenbaumeister machte.

Stefanie Bispring: “Sevilla: Der Wunschzettel am Pomeranzenbaum“. In: Die Presse, 5. Dezember 2017 – spanischer Brauch

Manfred Wolf (Text) / Volker Weihbold (Photos): “Hüter der Stille. Der Winter hat Einzug gehalten im Nationalpark Kalkalpen – und mit ihm eine unsagbare Ruhe. Diese Zeit hat für Nationalpark-Ranger Michael und seine Frau Erni Kirchweger einen ganz besonderen Zauber. Manfred Wolf hat sie besucht“. In: Oberösterreichische Nachrichten, 2. Dezember 2017 – Bildreportage über das Leben in einem Forsthaus

Wojciech Czaja: “In den Hallen der Rims und Burzenschrauben”. In: Der Standard, 1. Dezember 2017, S. 20 (online leicht abgeändert unter dem Titel “Wie aus Rims und Burzenschrauben Steinway-Flügel entstehen” nachzulesen) – Beschreibung des Klavierbaus im Hause Steinway in Hamburg


Gentechnik für den perfekten Christbaum

Was ist nötig, um den perfekten Christbaum zu finden? Zuallererst – Geduld.

Gary Chastagner has spent every fall since 1978 running reconnaissance at Christmas tree plantations, pop-up retail lots, and big-box stores across the country. At each stop, the plant pathologist scours the inventory, finding the best-looking tree in the whole place. Then he takes photos, interrogates salespeople, and snips away small branches, which he weighs with a portable scale before airfreighting them back to Puyallup, for testing at his Washington State University lab.

Der US-amerikanische Biologe Gary Chastagner arbeitet als Phytopathologe am Department of Plant Pathology der Washington State University und hat seinen Forschungsschwerpunkt auf Christbäume gelegt. Er ist Co-Autor von Artikeln wie “Effect of two fire retardants on postharvest drying and flammability of Douglas-fir and Fraser fir Christmas trees” und “Effectiveness of I-V watering devices in maintaining postharvest freshness and quality of cut Christmas trees“. Außerdem hat er unter anderem den “President’s Appreciation Award” der Pacific Northwest Christmas Tree Association gewonnen. ?

Weiterlesen

Megan Molteni: “Using Genetics to Make a More Perfect Christmas Tree“. In: Wired, 21. Dezember 2017


Gertrude Hermes: Through the windscreen (1929)

Bäume und Masten durch die Windschutzscheibe im Scheinwerferkegel – das zeigt der Holzstich “Through the windscreen” der britischen Künstlerin Gertrude Hermes. Gefunden habe ich dieses wunderbare Bild auf dem sehr empfehlenswerten Twitter-Account “Women’s art” von PL Henderson.


Wunschzettel am Pomeranzenbaum

Und jetzt hängen die Kinder ihre Wunschzettel in die immergrünen Pomeranzenbäume im sieben Hektar großen Garten des Königspalasts Alcázar. Glyzinien, Jasmin, Palmen und Pfaue bilden hier die Kulisse. Die Wunschzettel hängen zwischen reifen Orangen, ihr Duft sei für sie der Duft der Weihnacht, erklärt Guide Mercedes Miguez…

Aus: Stefanie Bispring: “Sevilla: Der Wunschzettel am Pomeranzenbaum“. In: Die Presse, 5. Dezember 2017


Waldpflege an Bahnlinien

In Deutschland und Österreich gibt es heute wieder einige gesperrte Bahnlinien, weil der Sturm Bäume umgeknickt hat. Wie kann man dem mit gezielter Waldpflege vorbeugen?

Mit einem speziellen Waldpflegekonzept will der Forstdienst der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) die Anzahl solcher Störungen nachhaltig verringern.

Der Sicherheitsstreifen entlang der Gleise ist jener Bereich, “aus dem durch Bäume oder Gehölzteile Gefahren für den Bahnbetrieb und die Bahnanlagen entstehen können”. Er besteht aus vier Bereichen – einer gehölzfreien Zone (intensive Unterhaltzone), einer Niederhaltezone, einer stabilen Waldzone und einer Kontrollzone. Je nach Bedeutung der jeweiligen Strecke gestaltet sich der Sicherheitsstreifen anders. Das Waldpflegekonzept sieht vor, dass die Stabilität des Baumbestandes individuell beurteilt wird und dass die Bäume rechtzeitig und regelmäßig gepflegt werden. Weiterlesen auf waldwissen.net.

Metropolitan Transportation Authority of the State of New York: Trees down south of MNR's Cold Springs station (2012), CC-BY Metropolitan Transportation Authority of the State of New York: Trees down south of MNR’s Cold Springs station (2012), CC-BY

Der Hinweis auf das Thema und die waldwissen-Seite stammt von Jörg Kachelmann auf Twitter. Die daraus folgende Diskussion ist ebenfalls interessant, zum Beispiel der Hinweis von Torsten Jerzembeck, dass bis 1977 in der BRD Brandschutzstreifen freigehalten wurden, die wegen der Dampfloks nötig waren, oder ein altes Plakat der Deutschen Bahn mit dem Slogan “Alle reden vom Wetter. Wir nicht”, das Rainer Kresken gepostet hat.


Hackathon #NatureHack17 zum Thema “Was kann der Wald?”

Was kann der Wald? Welche innovativen Produkte und Services bieten der Wald und die angrenzende Umgebung?

Das sind die zentralen Fragen des ersten Hackathon des Netzwerks Zukunftsraum Land, #NatureHack17. “Der Hackathon wendet sich an alle jungen Leute, die gemeinsam kreative Lösungen für aktuelle Herausforderungen rund um den österreichischen Wald entwickeln möchten. Die grüne Lunge Österreichs birgt hohes Potenzial für Innovationen, welche für Pflanzen, Tiere und Menschen von großem Nutzen sein können”. 12 Stunden – 3 Teams – 1 Challenge: 20 kreative Köpfe im Alter zwischen 17 und 27 Jahren aus ganz Österreich aus möglichst verschiedenen Fachgebieten erhalten die Chance, innovative Lösungskonzepte strukturiert in drei interdisziplinären Teams zu entwickeln und mithilfe von Coaches sowie Peer-Reviews zu verfeinern. Die Ideen werden im Rahmen der Abendveranstaltung vor einer renommierten Fachjury präsentiert, die besten Ideen werden mit attraktiven Geldpreisen belohnt.

Der Hackathon findet am Samstag, dem 18. November, von 8 bis 21 Uhr bei den Österreichischen Bundesforsten in Purkersdorf statt.

Informationen zur Veranstaltung und Anmeldung (bis 31. Oktober 2017) auf ideenfuersland.at.


Bibliotheken ohne Bücher: Xylotheken

“Bibliotheken ohne Bücher” war der Titel meiner Kolumne, die ich im Jahr 2015 für die österreichische Bibliothekszeitschrift “Büchereiperspektiven” schrieb. Einer der Texte befasste sich mit Xylotheken und passt daher sehr gut in dieses Blog.

Reinhard Stiksel: Ein Stück aus der “Xylothek” – Aus der Sammlung der Sternwarte im Stift Kremsmünster, Wikimedia Commons, CC-BY-SA 3.0.

Dass Bibliotheken und Bücher mit Bäumen zu tun haben, ist bekannt – nicht nur wegen des Wortes „Buch(en)stabe“, sondern auch weil Papier ja aus Holzschliff beziehungsweise Zellstoff hergestellt wird. Es gibt aber Bücher, die einfach holziger sind als andere – diese sollen hier vorgestellt werden.

Es gibt wohl kaum Bibliotheken, bei denen die äußere Form so sehr mit dem Inhalt korrespondiert wie bei den “Xylotheken”.

Die Bände dieser Holzbibliotheken bestehen nämlich aus jenen Materialien, mit denen sie sich beschäftigen: Jeder Holzkasten ist aus einer anderen Baumart gefertigt. Vorder- und Rückdeckel der Kästen sind aus Holz, der Buchrücken wird mit Rinde, Moos, Schwämmen oder Flechten verziert. Im Inneren verbergen sich übersichtlich arrangierte Zweige desselben Baumes mit Blättern oder Nadeln, Blüten und Früchten, teilweise auch mit Holzwürfeln und Sägespänen. In kleinen Döschen können Blütenstaub, Samen oder Holzasche aufbewahrt werden. Manchmal wurden sogar die für den jeweiligen Baum typischen Forstschädlinge beigegeben – als Beispiel seien die so passend benannten Käferarten “Buchdrucker” und “Kupferstecher” genannt, die Fichten bevorzugen. Abgerundet wird der Inhalt der “Buchattrappen” durch die lateinische und deutschsprachige Bezeichnung der dargestellten Pflanze und eine Kurzbeschreibung. Diese Holzbücher richten sich vor allem an Menschen, die in der Forstwirtschaft und der Holzverarbeitung tätig sind, und zeigen ihnen anschaulich die wichtigsten Eigenschaften und Nutzungsmöglichkeiten von Baum und Holz. Gleichzeitig ist jeder Band in einer Xylothek ein kleines Kunstwerk, dessen sorgfältige und detailreiche Verarbeitung auch Nicht-Forstleute beeindruckt.

Xylotheken sind ein Phänomen der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert. Da die Herstellung aufwendig und der Preis hoch war, wurden die meisten Exemplare von großen Forstbetrieben und forstlichen Ausbildungsstätten erworben. Umfangreiche Beispiele sind unter anderem im Biologiezentrum des Oberösterreichischen Landesmuseums, in der Botanik-Abteilung des steirischen Landesmuseums Joanneum, in der Sternwarte im Stift Kremsmünster, im Naturhistorischen Museum des Stifts Admont und im Museum für das forstliche Versuchswesen in Wien-Mariabrunn erhalten.

Links

Verzeichnis von Holzbibliotheken: www.specula.at/adv/monat_9712.htm
Aufbau eines Holzbuches: www.naturkundemuseum-kassel.de/museum/wissenswert/holzbuch/index.php
Hohenheimer Xylothek digital: www.uni-hohenheim.de/uniarch/Xylothek%20_%20Seite/Xylothek_index.html


Baum und Mensch

Bild: Monika Bargmann, CC-BY-SA

In Hassbach (Gemeinde Warth) gibt es einen Schaukasten, in dem auf originelle Weise die Geschichte des Ortes gezeigt wird: Die Jahreszahlen wichtiger Ereignisse werden in Verbindung mit den entsprechenden Jahresringen einer Baumscheibe (*) gesetzt. Was alles passiert, während so ein Baum heranwächst! Ich möchte die Idee nicht klauen, aber gleichzeitig würde ich bei meiner Ausstellung sowas gerne einbauen 😉

(*) laut Wikipedia ist eine Baumscheibe der “Bodenbereich rund um das untere Ende eines Baumstamms” und nicht der abgebildete Teil eines Baumstammes – aber wie sagt man dann zu einer solchen Scheibe? Eine Google-Bildersuche zeigt jedenfalls, dass nicht nur ich “Baumscheibe” dazu sagen tät…