
Damit war wohl jemand nicht einverstanden 😉
Das Bild wurde im Oktober 2010 im Gebiet der Steyersberger Schwaig (Kirchberg am Wechsel) aufgenommen.
Vom Walde hoch da komm ich her – Holz, Wald, Bäume, Forst & mehr
Überbegriff
Damit war wohl jemand nicht einverstanden 😉
Das Bild wurde im Oktober 2010 im Gebiet der Steyersberger Schwaig (Kirchberg am Wechsel) aufgenommen.
In den letzten Tagen habe ich mich an den verzweifelten Blick eines Vortragenden beim ersten Modul des Forst+Kultur-Lehrgangs erinnert, als ich feststellte, dass ich wohl eher eine romantische Sichtweise auf den Wald hätte – klar, wer den Wald berufsbedingt vor allem unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sieht, verdreht da die Augen 😉
Ich mag die Bezeichnung „Tree hugger“ jedenfalls, auch wenn sie wohl oft verächtlich verwendet wird.
Man liest ja öfters, dass sich das Umarmen von Bäumen bzw. der Aufenthalt in Wäldern generell positiv auf die menschliche Gesundheit auswirkt. In der Wikipedia habe ich einen Eintrag zum japanischen Brauch des „Forest Bathing“ (Shinrin-yoku) gefunden: „A forest bathing trip involves visiting a forest for relaxation and recreation while breathing in volatile substances, called phytoncides (wood essential oils), which are antimicrobial volatile organic compounds derived from trees, such as a-pinene and limonene. Incorporating forest bathing trips into a good lifestyle was first proposed in 1982 by the Forest Agency of Japan. It has now become a recognized relaxation and/or stress management activity in Japan“.
In PubMed hab ich dazu auf die Schnelle einige Studien gefunden, vor allem aus dem japanischen Raum:
In Österreich siehe dazu Green Care Wald.
Roman Lechner hat mich auf eine interessante Geschichte aufmerksam gemacht: Afra Schick aus der Schlatten (Bromberg) wurde 1671 vom Wiener Neustädter Stadtrichter zum Tode verurteilt und auf dem Scheiterhaufen hingerichtet, da man sie der Hexerei verdächtigte. Unter anderem warf man ihr vor, einen großen Windwurf in Stickelberg verursacht zu haben:
Ingleichen hat sie unterschiedlich große Sturmwind und unter anderem auch vor ungefähr 12 oder 13 Jahren den großen Sturmwind in den Sticklberger Wald helfen machen, darauf gleichfalls der ganze Wald verderbt und die Bäume umgerißen worden sind.
Quelle: Verhörprotokolle von Afra Schick aus dem Stadtarchiv Wiener Neustadt, zitiert nach Karl Flanner: „Wiener Neustadt 1671: Das qualvolle Sterben der Hexe Afra Schick. Eine wahre Begebenheit“. In: Dokumentation des Industrieviertel-Museums Wiener Neustadt 43 (1994), online nachzulesen auf http://www.religionen.at/irschick.htm.
In Bromberg erinnert seit 1999 der „Hexenweg„, ein drei Kilometer langer Lehrpfad mit dem Untertitel „Afra Schickh – ein Frauenschicksal im 17. Jahrhundert“, an die kräuter- und heilkundige Frau.
Im „Salaerium“ in Mönichkirchen, einer sogenannten „Gradieranlage„, tropft Salzwasser entlang von Reisig herab und reichert die Luft mit Salzpartikeln an. Die ätherischen Öle aus den Zweigen riechen außerdem sehr gut. Ein Aufenthalt im Salaerium ist besonders bei Verkühlungen und anderen Atemwegserkrankungen wohltuend, vor allem wenn sich ein schneller Ausflug ans Meer nicht so leicht bewerkstelligen lässt 😉
Auch Waldspaziergänge wirken positiv auf das Wohlbefinden. „Typischerweise sind heilklimatische Kurorte und Luftkurorte in waldreichen Gebieten“, stellte der Meteorologe Rainer Schultheis in seinem Vortrag bei der ersten österreichischen Tagung „Wald + Gesundheit“ fest. Übrigens befindet sich ein Drittel der heilklimatischen Kurorte Österreichs im Bundesland Niederösterreich: Mönichkirchen, Puchberg am Schneeberg, Reichenau an der Rax, Semmering – keiner im Kerngebiet meiner Arbeit, aber doch in der näheren Umgebung. Der Bereich Wald und Gesundheit sollte also bei der Wanderausstellung unbedingt angesprochen werden – vielleicht auch in Hinblick auf das neue Rehabilitationszentrum „Lebens.Med.Zentrum“ in Erlach…
Mehr zu diesem Thema gibt es auf der Website „Green Care Wald„. Dieses Programm will „alle Initiativen und Aktivitäten aus Wissenschaft und Praxis [bündeln], die dazu beitragen, mit Hilfe des Waldes das Wohlbefinden der Gesellschaft zu verbessern und langfristig zu erhalten“. Auf der Seite kann u.a. die Studie „Gesundheitswirkung von Waldlandschaften“ (2014) heruntergeladen werden, die MitarbeiterInnen der Medizinischen Universität Wien und der Universität für Bodenkultur gemeinsam durchgeführt haben.
Die Bilder wurden am 23. Juni 2013 in Mönichkirchen aufgenommen.
„Bucklige Welt!“ So nennt man das halbvergessene Ländchen mit seinem eigenartigen Gepräge dort im südöstlichen Winkel Niederösterreichs. Es ist ein interessanter Landstrich, in den uns die Wien-Aspangbahn bringt, für den Naturfreund sowohl, welchen die lauschigen Berggründe mit den herrlichen, harzathmenden Waldständen – denen letzteren der Zahn der Zeit in Gestalt der Holzschleifereien arg zusetzt – ferner die viehreichen Triften und reizenden Fernsichten die Mühen des Wanderns reichlich entlohnen, als auch für den Freund der Geschichte, welcher hier an den vielen, aus einer bewegten Zeit stammenden Schlössern und Burgtrümmern Gelegenheit findet, seine Gedanken hinzuleiten in die ereignisreiche Vergangenheit dieses Erdenwinkels“.
Aus: Heinrich Mose: Aus der Waldmark. Sagen und Geschichten aus dem Rax-, Semmering-,
Schneeberg- und Wechsel-Gebiete. 2., verb. und veränd. Aufl. Pottschach: Eigenverl.
1894, S. 24
Das Motto meines Projekts, „Das Wort für Welt ist Wald“, ist die Übersetzung des Titels eines Romans von Ursula K. LeGuin. Der Science Fiction-Roman „The word for world is forest“ wurde 1976 auf Basis eines Texts aus dem Jahr 1972 veröffentlicht, der mit dem prestigeträchtigen Hugo-Award ausgezeichnet wurde. Das Buch habe ich bei dem Wichtelspiel SantaThing zu Weihnachten geschenkt bekommen.
Der Titel hat mich gleich fasziniert – ich habe mich gleich gefragt, ob sich jemand schon ausführlich mit dem Motiv des Waldes in der Science Fiction befasst hat. Für meine Diplomarbeit kommt der Gedanke ja zu spät, aber ein Aufsatz sollte sich schon machen lassen 😉 Auf die Schnelle hab ich im Verbundkatalog „Die denkenden Wälder“ von Alan Dean Foster und „Der gläserne Wald“ von Reinald Koch gefunden. „Girlwood“ von Claire Dean ist zwar keine Science Fiction, hat aber phantastische Elemente. Hm, ich sehe schon, da muss ich weiterrecherchieren… Das Thema „Wald und Literatur“ im allgemeinen haben wir ja auch beim Forst+Kultur-Lehrgang behandelt, allerdings hat das dort, zugespitzt formuliert, bei Stifter geendet.
Ausgangspunkt des Textes ist, dass die Menschheit die Erde zu einer „desert of cement“ (S. 14) gemacht hat. Um den Bedarf and Holz zu decken, wird ein bewaldeter Planet kolonialisiert und die dort ansässige Lebensform unterjocht. Der Welt des Waldes (genau gesagt ist die Welt der Wald!) wird der roboterunterstützte Kahlschlag ohne Rücksicht auf Tier- und Pflanzenwelt gegenübergestellt. Wie aktuell.
All the colors of rust and sunset, brown-reds and pale greens, changed ceaselessly in the long leaves as the wind blew. The roots of the copper willows, thick and ridged, were moss-green down by the running water, which like the wind moved slowly with many soft eddies and seeming pauses, held back by rocks, roots, hanging and fallen leaves. No way was clear, no light unbroken, in the forest. Into wind, water, sunlight, starlight, there always entered leaf and branch, bole and root, the shadowy, the complex…“ (S. 35)
Hermann Falkner: Scots Pine forest: Vaccinium myrtillus + Leucobryum glaucum (+ needles of Pinus sylvestris) (47°40′ N 16°13′ E), Flickr, aufgenommen in der Buckligen Welt im Bezirk Neunkirchen, Lizenz: CC-BY-NC-SA
aufgenommen am 24. März 2013 in Stickelberg, Gemeinde Hollenthon
Dieses Schild steht in Pitten am Beginn des Naturlehrpfades Pitten-Sautern. Mir gefällt es, weil es die verschiedenen Erwartungen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen an den Wald zusammenfasst: Erholungsraum – Holzfabrik – Urwald – Freizeitpark – Jagdparadies.
„Durchwandern wir an sonnenheißen Tagen um die Mittagszeit die dämmerige, grüngoldumwobene Stille des Waldes erfaßt uns ein seltsames Gefühl. Unwillkürlich hemmen wir den Schritt und schauen um uns in angespannter Erwartung. Schier betäubend duften die Harzschwaden, und der Vogelsang verstummt. Tiefe Andacht steigt in uns auf, und erschauernd fühlen wir: der liebe Gott geht durch den Wald…“
Aus: Annie Grabner: Lustige und b’sinnliche G’schichten für lustige und b’sinnliche Leut. Erlauschtes und Erlebtes aus der Buckligen Welt. Wien: Europäischer Verlag 1958, S. 9
[youtube https://www.youtube.com/watch?v=gqYl8xFHp_0]
2011 wurde im Museumsdorf Krumbach die Ausstellung „Holz im Dorf“ gezeigt: „In der Ausstellung wird der Bezug von Holz zum Leben in der Buckligen Welt in der Vergangenheit und Gegenwart gezeigt“.
„Wie herrlich ist doch eine Frühlingswanderung in der Buckligen Welt. Im satten Rotbraun leuchten die Stämme der Kiefern und Lärchen, dunkler die der Fichten und Tannen, gekrönt von dem tiefgrünen Gewölbe der Äste und Zweige, an denen die zarten Spitzen hellgrün schimmern als Zeichen neuen Lebens. An den schlanken, biegsamen Birken, die sich jungfräulich-weiß den Hang hinanziehen, können unsere staunenden Augen wahrnehmen, wie sie ihre duftiggrünen hauchfeinen Schleier über die zarten Glieder werfen und sich bei jedem Windhauch übermütig wiegen im fröhlichen Reigen, inmitten tanzender Sonnenkringel.“
Aus: Annie Grabner: Lustige und b’sinnliche G’schichten für lustige und b’sinnliche Leut. Erlauschtes und Erlebtes aus der Buckligen Welt. Wien: Europäischer Verlag 1958, S. 7-8