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Baum und Mensch

Bild: Monika Bargmann, CC-BY-SA

In Hassbach (Gemeinde Warth) gibt es einen Schaukasten, in dem auf originelle Weise die Geschichte des Ortes gezeigt wird: Die Jahreszahlen wichtiger Ereignisse werden in Verbindung mit den entsprechenden Jahresringen einer Baumscheibe (*) gesetzt. Was alles passiert, während so ein Baum heranwächst! Ich möchte die Idee nicht klauen, aber gleichzeitig würde ich bei meiner Ausstellung sowas gerne einbauen 😉

(*) laut Wikipedia ist eine Baumscheibe der “Bodenbereich rund um das untere Ende eines Baumstamms” und nicht der abgebildete Teil eines Baumstammes – aber wie sagt man dann zu einer solchen Scheibe? Eine Google-Bildersuche zeigt jedenfalls, dass nicht nur ich “Baumscheibe” dazu sagen tät…


“Zerbrochene & zersplitterte Stämme”

Bild: Monika Bargmann, CC-BY-SA
Bild: Monika Bargmann, CC-BY-SA

Am Hauptplatz in Wiener Neustadt erinnert eine Gedenktafel an einen großen Sturmschaden im Jahr 1946: “Bei der Sturmkatastrophe im Februar 1946 wurden im Föhrenwald mehr als 100.000 Kubikmeter herrlichen Baumbestandes vernichtet. Diese Platte stammt von einem 300 Jahre alten vom Sturm gefällten Waldriesen”.

Den Hinweis darauf habe ich aus dem Artikel “Die Sturmkatastrophe” , der in der NÖN Wiener Neustadt aus Woche 16/2014 erschienen ist und der sich auf das Buch “Denkmäler in Wiener Neustadt” von Gerhard Geissl bezieht. Im Zeitungsartikel heißt es:

Durch den flachgründigen, aufgeweichten und von Bombentrichtern durchsetzten Schotterboden hatte der Sturm leichtes Spiel, die Föhren fielen um wie Dominosteine.

Über die Datenbank des OÖ Landesmuseums bin ich auf den Artikel “Der Föhrendamm gegen drohende Versteppung” gestoßen, der in der Zeitschrift “Natur und Land”, Ausgabe  2+3 (1967), S. 49-50 erschienen ist. Dort schreibt der (nicht  namentlich genannte) Verfasser:

In wenigen Stunden rissen die pfeifenden Fallböen 250.000 Stämme aus dem Boden. Das waren ungefähr 100.000 Festmeter gesunden Holzes, das das Wüten des Sturmes dem Verderben überant­wortete. Wo sonst die Spaziergänger aus der nahen Wiener Neustadt lustwandelten, ragten nun zerbrochene und zersplitterte Stämme in die Luft, krümmten sich hilflose Wurzeln, und Äste und Zweige bildeten mit dem Unterholz ein undurchdringliches Gewirr.

Für mich ist das insofern auch persönlich von Interesse, als dieser Windwurf den Anlass für die Firmengründung meines Großvaters und seines Kompagnons war und aus dem im Föhrenwald gewonnenen Holz die ersten Häuser in Föhrenau gebaut wurden. Auf der Website der Gemeinde Lanzenkirchen steht dazu:

Seine Entstehung [Anm.: die Entstehung des Ortsteiles Föhrenau] fällt in die Jahre 1945/46. die Häuser wurden in zwei Bauweisen errichtet, und zwar als Fachwerkbau und in Riegelbauweise. Im Jahre 1946 hatte ein Wirbelsturm einen Großteil des Föhrenwaldes entwurzelt. Die ersten 30 Häuser wurden daher großteils aus Föhrenstämmen errichtet.


Peruanischer Holzerker in Lichtenegg

Holzerker Tschudihof Lichtenegg
Bild: Monika Bargmann, CC-BY-SA

Dieser Holzerker befindet sich auf dem sogenannten “Tschudihof” in Amlos (Gemeinde Lichtenegg). Der Schweizer Naturforscher und Volkskundler Johann Jakob von Tschudi, der in Lichtenegg wohnte, hatte ihn von einer seiner Reisen nach Südamerika mitgebracht und an seinem Wohnhaus anbringen lassen. Der Tschudihof hieß bis 1952 Jakobshof und wurde offensichtlich nach seinem berühmten Bewohner benannt, obwohl Jakobshof ja auch zu ihm gepasst hätte 😉 Die Initiative “Vintage Lichtenegg” hat vom damaligen Festakt Bilder auf Facebook gestellt.

Außerdem bemerkenswert: “Im Umfeld des Hofes sind einige monumentale exotische Baumarten aus der Zeit Tschudis erhalten geblieben”, heißt es auf der Website der Gemeinde Lichtenegg. Da muss ich beim nächsten Besuch genauer schauen.

Aufgenommen habe ich das Bild schon im Jahr 2006 im Zuge meiner Recherchen zu Hofnamen – daran erinnert wurde ich durch die Erwähnung des Erkers in der Broschüre “Die Bucklige Welt” (Denkmalpflege in Niederösterreich, Band 25), genau gesagt im Artikel “Zur kunstgeschichtlichen Bedeutung” von Werner Kitlitschka, dem früheren Landeskonservator für Niederösterreich beim Bundesdenkmalamt.

Holzriese in Flatz

Heute beim Wandern am Fürststeig in Flatz (Naturpark Sierningtal-Flatzer Wand; Gemeinde Ternitz) entdeckt:

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Bilder: Monika Bargmann, CC-BY-SA

“Alte Holzries” steht am unteren Ende angeschrieben. Die Rinne lässt sich noch gut erkennen.

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“Das Herablassen von Holz und Stöcken auf der Riese ist strengstens verboten” – so steht es auf dem Schild am oberen Ende. Solche kleinen Schilder sind eine perfekte Gelegenheit, bei geführten Wanderungen anhand des Geländes auf die Holznutzung und den Holztransport einzugehen. Vielleicht gibt es so eine Gelegenheit auch in der Buckligen Welt entlang eines Wanderweges…

Siehe dazu auch den Wikipedia-Eintrag “Riese (Holz)“.

Tausendjährige Linde in Kirchberg

tausendjaehrige linde

Diese tausendjährige (sprich seeehr alte) Linde und das dazugehörige Gasthaus habe ich am 24. Februar 2013 in Kirchberg am Wechsel aufgenommen. Die Linde ist auch abgesehen von den Lindenblüten ein interessanter Baum, wie ich seit dem Referat einer Lehrgangskollegin weiß. Sie diente nämlich als Gerichtsbaum, und laut einer Studie von HistorikerInnen wurden unter Linden mildere Urteile gefällt als unter Eichen. Ob der süße Duft dafür sorgte oder bei weniger schweren Verbrechen die Urteile prinzipiell eher unter der Linde gesprochen wurden, konnten wir damals nicht klären.

Zum Weiterlesen: Gerichtsbaum, Gerichtslinde, Tausendjährige Linde.


Reisigluft im Salaerium

salaerium-korb
Reisigkorb

Im “Salaerium” in Mönichkirchen, einer sogenannten “Gradieranlage“, tropft Salzwasser entlang von Reisig herab und reichert die Luft mit Salzpartikeln an. Die ätherischen Öle aus den Zweigen riechen außerdem sehr gut. Ein Aufenthalt im Salaerium ist besonders bei Verkühlungen und anderen Atemwegserkrankungen wohltuend, vor allem wenn sich ein schneller Ausflug ans Meer nicht so leicht bewerkstelligen lässt 😉

Auch Waldspaziergänge wirken positiv auf das Wohlbefinden. “Typischerweise sind heilklimatische Kurorte und Luftkurorte in waldreichen Gebieten”, stellte der Meteorologe Rainer Schultheis in seinem Vortrag bei der ersten österreichischen Tagung “Wald + Gesundheit” fest. Übrigens befindet sich ein Drittel der heilklimatischen Kurorte Österreichs im Bundesland Niederösterreich: Mönichkirchen, Puchberg am Schneeberg, Reichenau an der Rax, Semmering – keiner im Kerngebiet meiner Arbeit, aber doch in der näheren Umgebung. Der Bereich Wald und Gesundheit sollte also bei der Wanderausstellung unbedingt angesprochen werden – vielleicht auch in Hinblick auf das neue Rehabilitationszentrum “Lebens.Med.Zentrum” in Erlach…

Mehr zu diesem Thema gibt es auf der Website “Green Care Wald“. Dieses Programm will “alle Initiativen und Aktivitäten aus Wissenschaft und Praxis [bündeln], die dazu beitragen, mit Hilfe des Waldes das Wohlbefinden der Gesellschaft zu verbessern und langfristig zu erhalten”. Auf der Seite kann u.a. die Studie “Gesundheitswirkung von Waldlandschaften” (2014) heruntergeladen werden, die MitarbeiterInnen der Medizinischen Universität Wien und der Universität für Bodenkultur gemeinsam durchgeführt haben.

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Blick zur Decke
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Aussicht aus dem Salaerium. Bilder: Monika Bargmann, CC-BY-SA

Die Bilder wurden am 23. Juni 2013 in Mönichkirchen aufgenommen.

Visitenkarten gekommen :-)

visitenkarten von vistaprint
Bild und Design: Vistaprint

letzte Woche sind die Visitenkarten von Vistaprint gekommen, die ich mir für das Projekt habe machen lassen (oben Vorderseite, unten Rückseite). Das grün-weiße Baumdesign habe ich aus dem vorhandenen Angebot ausgewählt und nicht selbst entworfen.

Jetzt muss ich mir noch überlegen, ob ich die nur bei persönlichen Gesprächen verteile oder auch an verschiedenen Orten auflegen soll…