Niederösterreich

Vierbrüderbaum: Naturdenkmal in Vöstenhof

Der Vierbrüderbaum: ein beeindruckendes Naturdenkmal. Diese Schwarzföhre in Vöstenhof (Bezirk Neunkirchen) wurde laut der Informationstafel im Jahr 980 “als Sämling geboren” und erlebte “durch Wildverbiss in jungen Jahren starke Stammentwicklung mit viertriebigem Aufwuchs”. 1930 wurde der Baum unter Naturschutz gestellt. In den 1950er Jahren wurde der Baum mit Beton und Bitumen ausgegossen, um ihn zu stabilisieren.

1972 entzündete sich der Baum durch einen Blitzschlag, durch eine Sprengung wurde der innere Brandherd bekämpft, dabei wurden über der Höhe von drei Metern zwei verkohlte Stämme abgeworfen. Daher ragen nur mehr zwei Stämme hinauf. 1980 wurde der Baum von der Stadt Wiener Neustadt restauriert, 2010 von zwei Vöstenhofern. Laut Gemeinde-Website hat die zuständige Behörde die Unterschutzstellung im Jahr 2010 wieder aufgehoben, ein Grund ist nicht angegeben.

Wer den Vierbrüderbaum mit eigenen Augen sehen will: Von St. Johann bzw. Sieding (Ternitz) ist es ein schöner Spaziergang. Sonst kann man natürlich auch mit dem Auto nach Vöstenhof fahren. Der Baum ist auf Google Maps eingezeichnet.

Interessante Bilder gibt es auch auf monumentaltrees.com.


Traditionelles Holzhandwerk in neuen filmischen Vermittlungsformen

Presseaussendung der FH St. Pölten: “Kulturelles Erbe neu aufbereitet. Projekt der FH St. Pölten vereint traditionelles Holzhandwerk mit neuen filmischen Vermittlungsformen

Das Holzhandwerk gilt als eines der ältesten Handwerke und wurde über lange Zeit größtenteils mündlich weitergegeben. Im Projekt “Holzhandwerk Revisited” entwickelten Holz- und BewegtbildforscherInnen der FH St. Pölten und der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern und dem Österreichischen Freilichtmuseum Stübing neue Dokumentations-Formate, um ausgewählte Holzhandwerkstechniken mittels Bewegtbild für nachfolgende Generationen zu erhalten.

“Es existieren zwar historische Filmaufnahmen und Dokumentationen, diese werden allerdings oftmals den wissenschaftlichen Ansprüchen einer umfassenden Dokumentation des Handwerks nicht gerecht”, erklärt Rosa von Suess, FH-Dozentin und Leiterin des Projekts an der FH St. Pölten. “Ziel unseres Projekts ist es, traditionelles Holzhandwerk mit neuen, innovativen Vermittlungs- und Darstellungsformen zu vereinen und so dieses alte Wissen auch für nachfolgende Generationen nutzbar zu machen”, so Michael Grabner, Projektleiter vom Institut für Holztechnologie und nachwachsende Rohstoffe der Universität für Bodenkultur Wien.

Altes Handwerk, neue filmische Formate

Die ForscherInnen der FH St. Pölten und der BOKU Wien arbeiteten dabei mit Schülerinnen und Schülern der Waldorfschule Wien West zusammen. In einem partizipatorischen Ansatz wurden Handwerkstechniken definiert, die dokumentiert werden sollten, Film- und Medienarchive durchsucht und gefundenes Material analysiert. In einem Kameraworkshop erprobte das Team Aufnahmetechniken auf ihre Anwendbarkeit und entwickelte schließlich in Workshops gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern Konzepte für das Dokumentar-Format. Ein Format wurde auf Basis von 360-Grad-Video entwickelt, ein weiteres baut auf die Dramaturgie von State-of-the-art Educational Content und Tutorials auf.

Von der Herstellung eines Holznagels bis zum Behauen von Rundholz

In Testdrehs wurden die beiden entwickelten Formate auf die ersten vier Holzhandwerksprozesse angewandt: die Herstellung eines Holznagels und eines Birkenreisigbesens mittels Mehrkamera-Produktion, sowie die Herstellung von Zaunringen und das Behauen von Rundholz, die mit 360-Grad-Kamera umgesetzt wurden, um die räumliche Dimension des Handwerks einzubeziehen. Die so entstandenen “Edutorials” vereinen die instruktiven Elemente von Online-Tutorials mit den Eigenschaften von Lernvideos: strukturiert, einfach zu verstehen und zusammenfassend.

Das Projekt wird im Rahmen des Forschungsförderungsprogrammes Sparkling Science unterstützt.


 

Durchatmen in Ramplach

Nach all der Dürre und Hitze in den letzten Wochen war es faszinierend, gerade mal eine Viertelstunde entfernt von mir einen dermaßen grünen Wald zu sehen. Inklusive Feuersalamander und Eierschwammerl! Zweiteres hätte ich eigentlich besser nicht verraten 😉 Ramplach liegt im Schwarzatal und gehört zur Gemeinde Wartmannstetten. Auf dem kleinen Rundweg sieht man u.a. das Marienbründl, einen Bildbaum, das Schloss und die Kapelle.

Das regnerische Wetter hat ein Durchatmen ermöglicht und den Wald in sanften Nebel getaucht. An manchen Stellen hätten wir uns über ein Einhorn gar nicht gewundert.


 

“den bäumen kunstgemäsz seitenäste abnehmen”. Über Kopfbäume und Schnaiteln

Farbphoto Kopfweiden Schneiteln geschneitelte Baeume Kopfbäume WeidenBei einem Sonntagsspaziergang am Johannesbach in Würflach bin ich diesen geschnaitelten Weiden begegnet. Man sagt auch “Kopfbäume” dazu. Die Jungäste verschiedener Baumarten wurden regelmäßig geschnitten, dadurch entsteht diese spezielle Form. Im Deutschen Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm wird Schnaiteln als “den bäumen kunstgemäsz seitenäste abnehmen” definiert. Der Vorgang wird Schneiteln, Schnaiteln, Schnoaten, Schnatten oder auch Grassen genannt.

Die Anwendungen sind vielfältig: Weidenruten dienten zum Korbflechten oder als Bohnenstangen, Eichenrinde war für die Ledergerbung notwendig, Fichten- und Eschenzweige dienten als Einstreu. Eschenlaub wurde als Viehfutter für Ziegen verwendet, aber auch die Menschen verwendeten Speiselaub.

6128 Kopfbäume im Burgenland kartiert

Das Schnaiteln war in ganz Österreich gebräuchlich. Der Burgenländische Naturschutzbund hat eine umfassende Broschüre dazu herausgegeben, die online im PDF-Format heruntergeladen werden kann: “Kopfbäume – das vergessene Kulturgut: Erfassung, Pflege, Erhaltung und Bewusstseinsbildung” (2007). Im Rahmen eines Ziel-1-Projekts kartierte das Projektteam die burgenländischen Schnaitelbäume – insgesamt 6128 Stück an 679 Standorten. Darüber informiert die Broschüre “Kopfbäume im Burgenland” (2013) genauer. Renate Roth schreibt darin:

Kopfbäume gehören im Burgenland als Denkmäler traditioneller Nutzung zum typischen Bild der Landschaft. Sie zeichnen sich durch eine überaus wichtige ökologische Bedeutung als spezielles Habitat für unzählige, zum Teil seltene Insekten, Kleinsäuger, Amphibien und Reptilien aus. In den letzten Jahrzehnten wurden Kopfbäume aufgrund der weitgehenden Nutzungsaufgabe allerdings kaum mehr geschnitten. Viele Bestände verschwanden im Zuge von Flurbereinigungen.
Mehr über das Schneiteln

Marchegg: Zeitreise in die mittelalterliche Waldarbeit

Farbphoto: Wasser, in dem sich Baeume spiegelnMorgen nehme ich in Marchegg an einer Fledermausexkursion teil. Gerade habe ich gesehen, dass dort im September eine “Zeitreise in die Mittelalterliche Waldarbeit” angeboten wird. Pflichttermin!

Einladungstext: Die Augebiete entlang der Donau, March und Thaya zählen zu den wertvollsten Naturlandschaften in Mitteleuropa. Jahrhunderte lang wurde im Weinviertel auch der Auwald in Form einer sogenannten Mittelwaldnutzung bewirtschaftet.

Was ist eine Mittelwaldnutzung? Dieser Frage werden wir bei einem Spaziergang in einen Bereich der Au, der normalerweise nicht besichtigt werden kann, auf den Grund gehen.

Welche Pflanzen- und Tierarten profitieren von dieser Art der Nutzung des Waldes? Die Antwort wird Sie verblüffen, denn viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten haben in den lichtdurchfluteten Wäldern ihren Lebensraum gefunden.

Organisatorisches
  • Termin: Samstag, 8. September 2018
  • Uhrzeit: 9:30-12:30 Uhr
  • Treffpunkt: Storchenhaus Marchegg, im ehemaligen Pförtnerhaus im Schlosspark.
  • Exkursionsleitung: Manuel Denner. Denner besuchte vor dem Studium der Landschaftsplanung die Höhere Bun­deslehranstalt fürForstwirtschaft in Gainfarn und arbeitet u.a. beim Naturschutzbund Niederösterreich am Projekt “Naturschätze im zentralen Waldviertel” mit.
  • Ausrüstung: Festes Schuhwerk, wetterfeste Kleidung, Taschenlampe wenn vorhanden, eventuell Gelsenschutz.
  • Unkostenbeitrag: EUR 7.
  • begrenzte TeilnehmerInnenzahl
  • Anmeldung bis 6. September 2018 per eMail an marchegger.storchenhaus@gmail.com oder per Telephon unter 0681/8144656 (erfahrungsgemäß möglichst früh anmelden).
Mittelalterliche Waldarbeit

Im Zuge eines dreijährigen Naturschutzprojekts startete der WWF den Versuch, auf ausgewählten Flächen in der Au die ehemalige Mittelwaldnutzung zu reaktivieren. “Mit diesem Vorhaben wollen wir feststellen, ob die kleinräumige Mittelwaldnutzung dazu beitragen kann, die Vielfalt an Bäumen, Käfern und Brutvögeln zu fördern. Der Forstbetrieb des WWF Naturreservat Marchauen startete 2015 mit den Vorbereitungen”. Zum Weiterlesen:


Spektakulär: Vinzenzkapelle in Hernstein

Bei einem Besuch des Pecherlehrpfades in Hernstein (Niederösterreich) wurde ich von der Vinzenzkapelle überrascht. Ein so außergewöhnliches Bauwerk hatte ich einfach nicht erwartet.

DIe Kapelle wurde 2001 von Jutta Woertl-Goessler geplant und 2002 im Rahmen eines Förderprogramms für Kunst im öffentlichen Raum umgesetzt. Sie besteht aus einer  wunderschön geschwungenen Holzwand und einer Glaswand. Dass sie zum Wald hin offen ist, sieht man erst, wenn man sie betritt.

Portraits von Hernsteiner Pechern

Elke Krasny beschreibt die Kapelle im Architekturführer Niederösterreich so:

In die geneigte Holzskelettwand wurde das Bild des heiligen Vinzenz von Saragossa, des Schutzpatrons der Pecher und Holzknechte, sowie übereinander gelagerte Portraits der Pecher in Form von farbigen Gläsern, entworfen von dem Künstler Hans Woertl, eingearbeitet. Hans Woertl machte Fotos der letzten Pecher von Hernstein und überlagerte die Repros. Dieses aus vielen einzelnen zusammengesetzte, kollektive Porträt wurde in der Glaswerkstätte Geyling mit Glasfarben und färbigen Gläsern auf die einzelnen Segmente der gläsernen Bilderwand übertragen.

Über den Pecherlehrpfad selbst ein andermal mehr. Noch eine Anmerkung: Auf der großen Tafel neben der Kapelle werden weder die Architektin noch der Künstler namentlich erwähnt. Wie kommt so etwas?


“Farminar” über Borkenkäfer live aus dem Waldviertel

Farmbild einer Borkenkäferlarve in einem Baumstamm
Sven Gaedtke: Borkenkäferlarve (2013), CC-BY-SA

Im Waldviertel beherrschen seit einigen Jahren die Borkenkäfer die Diskussionen an forstlichen Stammtischen. Deshalb greift das Ländliche Fortbildungsinstitut dieses Thema auf: Direkt von einem Waldstandort in Modsiedl (Gemeinde Raabs an der Thaya) wird der Forstexperte der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Dipl.-Ing. Karl Schuster, über Bekämpfungsmöglichkeiten des Borkenkäfers berichten. Das besondere daran: Bei diesem “Farminar” kann man bequem vom eigenen Rechner aus zusehen und auch Fragen an den Vortragenden stellen. Themen des Seminars: Ursachen für eine derartige Kalamität, Vermehrung der Käfer, Vorbeugungs- und Abwehrmaßnahmen.

Termin und Modalitäten

Das “Farminar” findet am Montag, dem 14. Mai 2018, von 13.30 bis 14.30 Uhr statt. Die Anmeldung ist bis 10. Mai möglich. Die Zugangsdaten und die Anleitung werden rechtzeitig per eMail zugesandt. Die Teilnahme ist kostenlos.

Das besondere am Farminar

“Farminar” ist ein Kofferwort aus “Farm” und “Seminar”. Entstanden sind Farminare in den USA, wo sie in erster Linie zur Vernetzung der weit auseinander liegenden Höfe eingesetzt werden. Hintergrund: Welche Bäuerin und welcher Bauer kennt es nicht? So gerne würde man an Exkursionen teilnehmen und anschauen, wie andere Betriebe Herausforderungen meistern. Aber die eigene Arbeit am Betrieb lässt dies oft einfach nicht zu. Der Weiterbildungsbedarf steigt, die verfügbare Zeit nimmt hingegen ab. Beim Farminar führt eine Fachexpertin oder ein Land-/Forstwirt durch den Stall, in den Wald oder über das Feld und präsentiert interessante Arbeitspraktiken oder Gerätschaften. Diese Erläuterungen werden live übertragen und können so von jedem internetfähigen Gerät angeschaut werden. Die Anreise entfällt. Das Farminar ist eine praktische, innovative Ergänzung als Ergänzung zum persönlichen Erfahrungsaustausch.

Erfahrung mit E-Learning am LFI

Das Ländliche Fortbildungsinstitut erweitert zunehmend das Angebot innovativer, nicht ortsgebundener Weiterbildungsformate – eLearning-Kurse, Webinare und Farminare. Ich habe selber an den Webinaren “Bauernhof der Zukunft” (online nachzuschauen) und “Datenschutz NEU – Was ist zu tun?” (weitere Termine verfügbar!) teilgenommen. Mir hat die Strukturierung und Moderation gut gefallen – der Input der jeweiligen Experten wurde in Abschnitte gegliedert, und nach jedem Abschnitt war Zeit für Fragen und Diskussion eingeplant. Außerdem sind über das Tool Abfragen wie “aus welchem Bundesland kommen Sie” oder “wie sehr fühlen Sie sich schon vorbereitet” möglich, die einen interessanten Einblick in die TeilnehmerInnenstruktur geben.

Auch einen Onlinekurs habe ich schon absolviert – “Grundlagen einer professionellen Almbewirtschaftung“.


Treffpunkt: Hochschule – Einführung in die Pecherei

Farbphoto, Stamm einer Foehre mit Markierungen und Schlitzen von der Pecherei
Gerwin Sturm: Used pine tree (2011), CC-BY-SA

“Bäume. Menschen. Jahresringe. Altes Handwerk und Lebensgeschichten aus Österreich” sind das Thema des nächsten “Treffpunkt: Hochschule”, einer Veranstaltungsreihe der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik. Auf dem Programm: eine praktische Vorführung der Pecherei und ein Theaterstück, das Fragen nach Heimat und Ausgrenzung stellt.

Programm
  • 16.30 Uhr: Eine Einführung in die Pecherei. Im Garten der Hochschule wird eine Schwarzföhre angepecht und Informationen zum alten Handwerk gegeben. Lange Zeit stellte die Pecherei, also die Gewinnung und Verarbeitung des Baumharzes der Schwarzföhre (Schwarzkiefer, Pinus nigra), die wirtschaftliche Lebensgrundlage vieler Familien im südlichen Niederösterreich dar. Das Pech galt als Gold der Region. Es war der Grundstoff vieler Produkte wie z.B. Leim, Geigenharz, Terpentin, Schmiermittel und Volksheilmittel wie Pechsalbe. Nach dem Niedergang der Berufspecherei in den 1970er Jahren nahm der Wert der Schwarzföhre stark ab. Heute wandelt sich das Bild: Das Interesse an traditionellem Handwerk steigt wieder an, und so wurde die Pecherei 2011 in die Liste des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen.
  • 17:30 Uhr: Die andere Hälfte des Himmels. Theaterstück mit Livemusik: Berührend und sehr persönlich erzählt die Schauspielerin Barbara Gassner die Geschichte ihres Großvaters Siegfried Schwabl. In Geheimschrift hat dieser sein Aufwachsen im Pinzgau der 1930er Jahre als Sohn eines russischen Kriegsgefangenen aufgeschrieben. Barbara Gassner hat diese Aufzeichnungen gemeinsam mit ihrer Mutter übersetzt und daraus ein Theaterstück gemacht. Gedanken zu Verwurzelung und Ausgrenzung kommen darin ebenso vor wie die Frage: Was ist das eigentlich – Heimat? Kann man sich gleichzeitig zuhause und doch fremd fühlen? Begleitet wird sie dabei von Florian Kmet, Musiker aus Wien.
  • 18.30 Uhr: Publikumsgespräch
Ort und Zeit
  • 25. April 2018, ab 16:30 Uhr bis ca. 19.30 Uhr
  • Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik, Angermayergasse 1, 1130 Wien, Treffpunkt Foyer Hörsaal 1, Erdgeschoß. Öffentlich erreichbar mit U4 Ober St. Veit / 54A Angermayergasse.
Anmeldung

per eMail an seminare@agrarumweltpaedagogik.ac.at.


Eiche und Palisander. Zu Gast auf Schloss Hernstein

Der im letzten Jahr gegründete Verein Architekturerbe Österreich hat sich zum Ziel gesetzt, Führungen durch Gebäude und Gärten, die normalerweise nicht öffentlich zugänglich sind, zu ermöglichen. So bin ich gestern ins Schloss Hernstein gekommen.

Das einstmals schlichte Anwesen, ein ehemaliger Meierhof, wurde – im Auftrag des Erzherzogs Leopold Ludwig – von Theophil Hansen umgebaut und im Stile der englischen Gotik modernisiert. Hansen gestaltete nicht nur das Gebäude an sich, sondern entwarf auch große Teile der Inneneinrichtung – vom Stiegengeländer bis zur Türschnalle. Heute gilt das Schloss als eines der bedeutendsten historistischen Gebäude Österreichs. Es ist im Besitz der Wirtschaftskammer und wird für Seminare genutzt.

Holzdecke und Jagdszenen

Interessant für Frau von Wald: der Boden im Wappensaal, der aus Eichenholz mit Palisander-Einlagen gefertigt wurde. Beeindruckende Holzdecken, von denen die prachtvollste den Gegenwert von dreißig Bauernhöfen kostete. Deckengemälde mit Jagdszenen. Der Schlosspark mit künstlichem Teich, an dem zur Unterhaltung auch Seeschlachten nachgestellt wurden.


Märchenhafte Baumgeschichten in Bad Schönau

Farbphotographie, Sitzbank mit einer Tafel, Aufschrift Baumgeschichten von Folke TegetthoffSeit 1988 findet in Österreich das Internationale Erzählfestival in verschiedenen Ausprägungen statt, seit 2007 gibt es fabelhaft!NIEDERÖSTERREICH. Einer der Standorte ist der Kurort Bad Schönau in der Buckligen Welt. Wie ich heute bei einem Spaziergang entdeckt habe, weisen verschiedene Elemente im Ort auf diese wunderbare Veranstaltung hin, zum Beispiel im Kurpark. Der Initiator des Festivals, Folke Tegetthoff, schrieb für fünf ganz individuell gestaltete Holzbänke im Kurpark eigene Märchen mit Bezug zu Bäumen – Baumgeschichten eben.

Bankstapler und Laufbank

Fünf Tischlereien aus der Buckligen Welt haben diese originellen Sitzmöbel gestaltet: die Tischlerei Geyer aus Krumbach (Baumgeschichten), die Tischlerei Ostermann aus Wiesmath (Bankstapler), die Tischlerei Ponweiser aus Bromberg/Schlatten (Seufzerbank), die Tischlerei Schrammel aus Lichtenegg (Märchenbank) und die Tischlerei Walli aus Thernberg (Laufbank).

Das Storytelling-Festival findet in Bad Schönau heuer von 30. Mai bis 3. Juni statt. Beschreibung; “Was Sie hier erwartet, ist kein Bühnenspektakel, keine aufwendige Technik oder Regie, sondern EIN einzelner Mensch, der nichts tut als… ERZÄHLEN”.

Schulbank einmal anders

Auch in der Steiermark werden seit Jahren Geschichten erzählt. Für das Festival 2016 entwarfen und fertigten Schülerinnen und Schüler der Landesberufsschule Fürstenfeld elf Sitzbänke ganz nach ihren eigenen Vorstellungen. Die Tischlereien Baumann aus Mureck und Gollob aus Großklein bauten zwei weitere Sitzbänke.

Zum Weiterlesen

Infotag in der Forstfachschule Waidhofen

Programm des Infotags in der Forstfachschule Waidhofen/Ybbs am 16. Februar 2018Am 16. Februar 2018 können sich Interessierte über die Forstfachschule in Waidhofen/Ybbs informieren.

Die zweijährige Ausbildung an der berufsbildenden mittleren Schule bietet verschiedenste Berufsmöglichkeiten: Forstliche und jagdliche Betriebsführung bis 1000 Hektar; Revierassistent_in; Berufsjägeranwärter_in; Forstunternehmen; Waldbetreuer_in, Waldaufsicht; Agrar- und Waldwirtschaftsgemeinschaften; Holzhandel und Sägewerk; Naturführer_in, Waldpädagogik; Forstschutzorgan; Bundesforste.

Schwerpunkte

Schwerpunktfächer sind Waldökologie und Waldbau, Forst- und Arbeitstechnik, Holzvermessung und Holzprodukte, Vermessung und Forsteinrichtung, Forst- und Umweltschutz, Betriebswirtschaft und Rechnungswesen, Bauwesen und alpine Naturgefahren, Jagd und Fischerei. Die Praxis wird durch ein forstliches Praktikum und einen Übungsforstbetrieb gewährleistet.

Übersiedlung nach Traunkirchen

Ab dem Schuljahr 2018/19 wird die Forstfachschule Waidhofen/Ybbs gemeinsam mit der Forstlichen Ausbildungsstätte Ort zu Europas modernstem forstlichen Aus- und Weiterbildungszentrum in Traunkirchen zusammengelegt.


Pressespiegel 2017/12 – vom Troadkastenhaus zum Krippenbauer

Ute Woltron: “Teilen im Garten“. In: Die Presse, 22. Dezember 2017, S. 15 – Erinnerungen an die Weihnachtsgeschichte “Der kleine Tannenbaum”.

Lisbeth Legat: “Hausgeschichte: Experiment Troadkasten 4.0“. In: Die Presse, 8. Dezember 2017, S. I1 – “Am Ortsrand von Tamsweg hat Architekt Herwig Zöhrer als Bauherr seine Vision eines smarten, nur mit Produkten aus der Region erbauten Hauses verwirklicht” – er nennt es “Smart Wood-Haus”.

Sonja Plank-Wiesbauer: “Krippenbauer seit fast 20 Jahren: ‘Das Basteln ist wie eine Therapie’“. In: Tips, Bucklige Welt, 50. Woche 2017, S. 6 – Portrait des Hochwolkersdorfer Krippenbauers Andi Wally, der sich in seiner Pension einen langgehegten Wunsch erfüllte und die Ausbildung zum Krippenbaumeister machte.

Stefanie Bispring: “Sevilla: Der Wunschzettel am Pomeranzenbaum“. In: Die Presse, 5. Dezember 2017 – spanischer Brauch

Manfred Wolf (Text) / Volker Weihbold (Photos): “Hüter der Stille. Der Winter hat Einzug gehalten im Nationalpark Kalkalpen – und mit ihm eine unsagbare Ruhe. Diese Zeit hat für Nationalpark-Ranger Michael und seine Frau Erni Kirchweger einen ganz besonderen Zauber. Manfred Wolf hat sie besucht“. In: Oberösterreichische Nachrichten, 2. Dezember 2017 – Bildreportage über das Leben in einem Forsthaus

Wojciech Czaja: “In den Hallen der Rims und Burzenschrauben”. In: Der Standard, 1. Dezember 2017, S. 20 (online leicht abgeändert unter dem Titel “Wie aus Rims und Burzenschrauben Steinway-Flügel entstehen” nachzulesen) – Beschreibung des Klavierbaus im Hause Steinway in Hamburg