Instruktionen für den Förster in Klosterneuburg

Buchcover Loeffler Instruktionen KlosterneuburgDer Historiker Josef Löffler hat im Böhlau-Verlag das Buch “Instruktionen und Ordnungen der Stiftsherrschaft Klosterneuburg” veröffentlicht. In dem Band werden Quellen zur Verwaltung sowie zur Land- und Forstwirtschaft einer geistlichen Grundherrschaft in der Frühen Neuzeit versammelt.

Der Abschnitt “Forstwirtschaft” umfasst folgende Kapitel: “Instruktionen für den Förster”, “Instruktionen für den Förster für die jenseits der Donau gelegenen Forstgebiete (Tuttenhof)”, “Instruktion für den Förster in der Schwarzen Lacken”, “Instruktion für den Förster über die Holzausgabe an die Klosterbediensteten” und “Reverse von Förstern”. Außerdem ist eine “Instruktion für den Zimmermann” enthalten.

Literaturangabe: Josef Löffler: Instruktionen und Ordnungen der Stiftsherrschaft Klosterneuburg. Quellen zur Verwaltung sowie zur Land- und Forstwirtschaft einer geistlichen Grundherrschaft in der Frühen Neuzeit. Wien: Böhlau 2021 (Fontes Rerum Austriacarum. Österreichische Geschichtsquellen. 3. Abteilung: Fontes Iuris – Band 027), ISBN 978-3-205-21303-1, 120 EUR als Buch, erfreulicherweise open access als PDF oder ePUB.

Beschreibung: “Diese Edition umfasst Instruktionen, Ordnungen und andere schriftliche Regelungen aus der Verwaltung der Grundherrschaft des niederösterreichischen Augustiner-Chorherrenstiftes Klosterneuburg. Die gebotenen Normtexte decken einen Zeitraum vom frühen 16. Jahrhundert bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts ab. Die vielfältigen Regelungsmaterien umfassen die grundherrschaftliche Verwaltung und deren Aufbau, das Verhältnis zwischen der Grundherrschaft und ihren Untertanen, die Gerichtsbarkeit, die Land- und Forstwirtschaft inklusive dem Weinbau, die Versorgung und die Haushaltsführung des Klosters oder auch das Schiffstransportwesen auf der Donau. Durch die Breite der behandelten Themen eignet sich der der Quellenkorpus nicht nur für die Erforschung der grundherrschaftlichen Verwaltung im engeren Sinn, sondern auch für Fragen zur rechtlichen, sozialen und wirtschaftlichen ‘Lebenswelt’ der untertänigen Bevölkerung in der Frühen Neuzeit”. (Inhaltsverzeichnis)


Neuerscheinung: Moderner Holzbau

Das Klimaministerium hat eine neue Broschüre zum Thema “Moderner Holzbau – Nachhaltig bauen mit innovativen Holzbaustoffen” veröffentlicht.

Mit der vorliegenden Publikation beleuchtet das klimaaktiv Programm Bioökonomie den modernen Holzbau, innovative Holzbaustoffe und die Vorteile von Holz im Baubereich. Darüber hinaus erhält der Leser und die Leserin einen Überblick über etablierte Einsatzbereiche, Konstruktionsweisen, Umsetzungsbeispiele und Quellen für weiterführende Informationen.

Interessierte können die Publikation auf klimaaktiv.at kostenlos herunterladen.


Job: Öffentlichkeitsarbeit beim Forstbetrieb der Stadt Wien

Die MA49, der Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien, sucht eine*n Mitarbeiter/in im Themenbereich Öffentlichkeits- und Medienarbeit. Die Stelle ist vollzeit, Bewerbungen sind bis 9. Juli 2021 möglich.

  • Sie sind für die Öffentlichkeitsarbeit im Forst- und Landwirtschaftsbetrieb mitverantwortlich
  • Sie entwerfen (Text und Layout) Broschüren und Infotafeln bzw. nehmen diese ab
  • Sie erstellen bzw. texten Presseaussendungen
  • Sie beobachten die Medien mit Blick auf den Forst- und Landwirtschaftsbetrieb
  • Sie sind für die redaktionelle Überarbeitung des Internetauftrittes und Intranets verantwortlich
  • Sie führen und aktualisieren das Verzeichnis aller aufgestellten Informationstafeln/Hinweisschilder
  • Sie sind für die Auswahl, Anschaffung und Lagerhaltung von u.a. PR-Artikel verantwortlich
  • Sie sind für die Inventarführung im gegenständlichen Geschäftsfeld verantwortlich

Mehr Informationen in der Jobbörse der Stadt Wien.


Umfrage: Gender Balance & Wertschöpfungskette Holz

Wie wirkt sich Gender Balance auf die Resilienz des Forst- und Holzsektors – entlang der gesamten waldbasierten Wertschöpfungskette – aus? In einer aktuellen Umfrage wird nach Einschätzungen der Rahmenbedingungen dafür gefragt.

Das Institut für Wald-, Umwelt- und Ressourcenpolitik an der BOKU führt gemeinsam mit dem Department für Digital Business & Innovation der FH St. Pölten die Umfrage im Auftrag des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus durch. Hintergrund ist das Projekt GEWOOD. Der Fragebogen ist bis Dienstag, den 29. Juni 2021, online.

Link zur Umfrage: https://de.surveymonkey.com/r/8M8VJJY

Die Ergebnisse des Projektes werden voraussichtlich im Winter 2021 im Rahmen des Walddialoges präsentiert und gemeinsam diskutiert.


Rebecca Vincent und die englische Landschaft

Drawing upon memories and impressions of the English landscape, I transform what I see to bring you the essence of what we love about the world around us. Each element of the land – fields, hills, trees, flowers and coast – finds its ideal form and place within my pictures. (Quelle)

Die britische Künstlerin Rebecca Vincent zeigt in ihren Radierungen und Monotypien typische Elemente der englischen Landschaft. Auf dem wunderbaren Bild “Spring Shadows” sind die berühmten Bluebells zu sehen. Diese blau-violetten Blumen bilden im April und Mai einen richtigen Teppich im Frühlingswald. Sie sind nicht nur eine Augenweide, sondern auch eine Zeigerpflanze für sogenannte “ancient woodlands“, also ein Waldgebiet, das seit mehreren Jahrhunderten als solches besteht.

Auf Deutsch heißt die Pflanze übrigens “Atlantisches Hasenglöckchen” oder “Waldhyazinthe”, der botanische Name ist “Hyacinthoides non-scripta”.


Leberblümchen: Augenweide in Dreistetten

Farbphoto, Leberblümchen, Hainbuchenblatt in Dreistetten

Auch wenn der April noch nicht vorbei ist, wird das wahrscheinlich mein liebstes Bild des Monats. Es zeigt Leberblümchen und Hainbuche in Dreistetten im niederösterreichischen Piestingtal. Das Leberblümchen heißt so, weil die Form der Laubblätter an eine Leber erinnert. Auch der botanische Name “Hepatica nobilis” weist darauf hin – altgriechisch “hepar” bedeutet Leber (vgl. Hepatitis). Ich hätte diese Assoziation eher nicht gehabt, aber irgendjemand offensichtlich schon 😉 Gemäß der Signaturenlehre, die unter anderem Zusammenhänge zwischen Form und Wirkung herstellt, kann die Pflanze bei Leberleiden verwendet werden. Da die Pflanze schwach giftig ist und vor allem weil sie in ganz Österreich unter Naturschutz steht, sollte man sich nur am wunderbaren Anblick erfreuen und der Leber anderweitig Gutes tun.


Digitale Ringvorlesung “Romantische Ökologien”

Das Forschungsprojekt “Romantische Ökologien” widmet sich der romantischen Auseinandersetzung mit ökologischen Fragestellungen. Analysiert werden dabei naturwissenschaftliche und literarische Texte aus dem Zeitraum zwischen 1790 und 1850, zudem exemplarische Werke der bildenden Künste und der Musik. Im Sommersemester 2021 findet zu diesen Themen eine Digitale Ringvorlesung statt. Organisiert von Roland Borgards (Uni Frankfurt), Frederike Middelhoff (Uni Frankfurt), Barbara Thums (Uni Mainz).

Die Vorlesungen finden immer am Mittwoch ab 18:15 Uhr statt. Die Teilnahme ist online via Zoom möglich, der erste Termin ist der 14. April. Eine Anmeldung ist erforderlich.

Den Hinweis hab ich aus h-germanistik.

Zum Inhalt

Rauschende Wälder, murmelnde Bäche, flüchtiges Getier: Kunst und Literatur der Romantik bergen eine reiche Flora und Fauna. So gilt denn auch “Natur” als eines der zentralen Themen dieser Epoche. Entsprechend beziehen sich heute sowohl die politischen Umweltbewegungen als auch das wissenschaftliche Forschungsfeld der sogenannten ‚Environmental Humanities‘ immer wieder auf die Romantik. Bereits in der “ersten Welle” literatur-, kunst- und kulturhistorischer Umwelt-Forschungen in den 1970/80er Jahren wurde die europäische Romantik als Dynamisierung und Konkretisierung eines ökologischen Denkens begriffen, aus dem unser modernes Verständnis von ökologischen Zusammenhängen überhaupt erst hervorgegangen ist: Unser eigenes ökologisches Denken und Handeln haben ihren Ursprung in der Romantik.

Bislang wird diese Vor- und Frühgeschichte der Ökologie in erster Linie unter Verweis auf eine Handvoll Autoren (notabene: keine Autorinnen) rekonstruiert. Diese etablierte Protoökologieerzählung wird in der Vorlesung mit Blick auf die reichhaltigen Bedeutungen des Ökologischen und auf die Diversität der Romantik erweitert. Damit pluralisiert die interdisziplinäre Ringvorlesung das Verhältnis zwischen Romantik und Ökologie, indem es den Ausprägungen ökologischen Denkens (“Ökologien”) im Rahmen von literatur-, kunst-, musik-, geschichts- und medienwissenschaftlichen Vorträgen nachgeht. Im Zentrum der Vorlesungen stehen also romantische Kunstwerke: Romane, Gedichte, Gemälde, Kompositionen. Analysiert werden diese Kunstwerke und die in ihnen formulierten romantischen Ökologien immer auch aus der Perspektive wissensgeschichtlicher, ästhetiktheoretischer und methodologischer Fragen zum Verhältnis von Romantik und Ökologie.

Programm

14.04.2021 Frederike Middelhoff (Frankfurt): Durch die Blume gesprochen. Ökologische Phytopoesien der Romantik

21.04.2021 Kate Rigby (Bath, UK): Sympoesie. Romantic Poetry, Environmental Protest, and Co-Creativity (Vortrag in englischer Sprache)

28.04.2021 Sabine Wilke (Seattle, US): Alexander von Humboldts Naturgemälde oder die Dramatisierung von Natur

05.05.2021 Ute Berns (Hamburg): Romantic Accelerations. Samuel Taylor Coleridge, Ecology and Steam-Technology (Vortrag in englischer Sprache)

12.05.2021 Roland Borgards (Frankfurt): “Jch erwachte zu einem süsen Leben im Schoos duftiger Büsche”. Autoökographien bei Karoline von Günderrode

19.05.2021 Heather Sullivan (San Antonio, US): The Dark Green: Plants, Romanticism, and the Early Anthropocene (Vortrag in englischer Sprache)

26.05.2021 Gregor Wedekind (Mainz): In, vor und mit der Natur. Ökologien romantischer Malerei bei Caspar David Friedrich

02.06.2021 Timothy Attanucci (Mainz): Romantische Geologie

09.06.2021 Rainer Emig (Mainz): John Clare – Romantiker und Ecocritic?

16.06.2021 Bernhard Malkmus (Newcastle, GB / Frankfurt): “Vogel als Prophet” (Robert Schumann). Romantik und die Leiblichkeit der Musik

23.06.2021 Timothy Morton (Houston, US): Close Encounters (Vortrag in englischer Sprache)

30.06.2021 Barbara Thums (Mainz): Methexis. Ökologie und Teilhabe in der Frühromantik

07.07.2021 Evelyn Gius (Darmstadt): Die Natur als Agens. Versuch einer computationellen Betrachtung romantischer Texte

14.07.2021 Christof Mauch (München): Romantische Illusion und Ernüchterung. Umwelt und Geschichte der Niagarafälle


 

Lerne den Baum des Jahres 2021 kennen

Jedes Jahr kürt der Umweltschutzverein “Kuratorium Wald” in Kooperation mit dem Ministerium den “Baum des Jahres”. Im Jahr 2021 ist das die Linde – und zwar Winterlinde und Sommerlinde. Die Linde am Dorfplatz war Mittelpunkt des Gemeinschaftslebens und Versammlungsort: “Unter der Linde wurden Feste abgehalten, gefeiert und getanzt aber auch Gericht gehalten – unter der Linde erhofften sich die Menschen ein milderes, linderes Urteil als unter Eichen. So findet man auch noch heute in vielen Dörfern eine Linde an zentralen Orten”.

Dekobild Farbphoto Linde Baum des Jahres

Ein Webinar der Forstlichen Ausbildungsstätte Pichl beleuchtet ihn von allen Seiten: Standortsansprüche, waldbauliche Behandlung, Holzvermarktung, Verwendungsmöglichkeiten von gestern und heute, Bedeutung des Baumes in der Biodiversität. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 24. März 2021, von 9.00 bis 11:30 Uhr online statt.

Programm

  • Die Verbreitung des Baumes 2021 in Österreich, Europa und seine Bedeutung im Ökosystem Wald. Tips und Tricks zur waldbauliche Erziehung und Vermarktung des Holzes! – Dipl.Ing. Josef Krogger, Waldbaureferent der Landwirtschaftskammer Steiermark
  • Die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten des Holzes vom Baum des Jahres 2021. Alte und neue Verwendungsmöglichkeiten und Information zu den technischen Holzeigenschaften. – Dipl.Ing. Dr. Michael Grabner, Institut für Holzforschung, Tulln
  • Die Baumart des Jahres 2021 in der Mythologie, Religion und Geschichte. Traditionelle Nutzungsmöglichkeiten. – Ing. Johannes Müller, Terravie, Verein Walderleben, Waldpädagoge
  • Was kreucht und fleucht am Baum des Jahres 2021. Hotspot der Biodiversität – Sandra Aurenhammer, MSc, Ökoteam, Graz
  • Diskussionsrunde mit allen Referent*innen
  • Diskussionsleitung: Dipl.-Ing. Martin Krondorfer, Leiter der Forstlichen Ausbildungsstätte Pichl

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Anmeldung über www.fastpichl.at. Der Zugangslink wird am Vortag der Veranstaltung zugesandt.


ZOOM Kindermuseum: Mitmachausstellung “Alles Holz” eröffnet

Die von Christian Ganzer kuratierte Mitmachausstellung “Alles Holz” ist seit 16. Februar 2021 im ZOOM Kindermuseum zu sehen.

Mädchen in Museum zeigt auf großen liegenden Baumstamm - Ausstellung Alles Holz

“In der neuen Mitmachausstellung erfahrt ihr jede Menge Wissenswertes zum Thema Holz: Wie wird aus einem Baum eigentlich Holz und wie kommt es aus dem Wald heraus? Wie sieht Holz unter dem Mikroskop aus? Welche Eigenschaften hat Holz und sind alle Holzarten gleich? Welche Berufe gibt es rund ums Holz? Was kann alles aus Holz hergestellt werden? Und warum ist Holz nicht nur für das Raumklima, sondern für das Klima auf der ganzen Welt gut? Außerdem könnt ihr in einer Werkstatt Holz bearbeiten, verschiedene Werkzeuge ausprobieren und selber etwas aus Holz herstellen”.

Als Highlight der Ausstellung nennt Museumsdirektorin Andrea Zsutty “das begehbare Baumstammkunstwerk des international renommierten Künstlers Hans Schabus. Mit 3m Durchmesser und einer Länge von 30m ist die Holzröhreninstallation das größte Kunstwerk, das bisher für das Kindermuseum geschaffen wurde!”

Bild: ZOOM Kindermuseum/Gianmaria Gava


Holztechnologin in Amstetten gesucht

Bei doka in Amstetten, einem Teil der Umdasch-Gruppe, wird eine Holztechnologin (m/w/d) mit abgeschlossener Hochschulausbildung mit Schwerpunkt Holz oder HTL-Abschluss Fachrichtung Holz und Berufserfahrung in der Holzindustrie gesucht. Hier die Ausschreibung:

Als Holztechnologe (m/w/d) sind Sie Teil unserer Produktionseinheit “Trägerfertigung”, die sämtliche Vollholzkomponenten unseres Schalungsträgers herstellt. In Ihrer Rolle tragen Sie maßgeblich zur optimalen Nutzung unseres Rohmaterials bei und fungieren als Ansprechpartner zum Thema Holztechnologie für andere Unternehmensbereiche. Ihr Aufgabenfeld:

Scanner:

  • Laufende Überwachung der korrekten Funktionsweise der Festigkeitssortierung mittels Scanner
  • Einleiten von Maßnahmen zur Optimierung der Anlagen
  • Ansprechpartner für QA und F&E in allen Bereichen betreffend Festigkeitssortierung
  • Gegebenenfalls Anpassung von Parametern, Dokumentation der Veränderungen und Wirksamkeitskontrolle
  • Erkennen und Umsetzen von Maßnahmen zur Ausbeuteerhöhung und/oder besseren Fehlererkennung

Datenanalyse:

  • Konzipieren und Erstellen von Datenauswertungen
  • Laufendes Monitoring von Ausschuss, Nacharbeit, Ausbeute
  • Überprüfen der Produktionsdaten auf Plausibilität/Richtigkeit und ggf. Ursachenanalyse und Problembehebung
  • Simulation von veränderten Scanner-Einstellungen
  • Ansprechpartner für Qualitätssicherung, Entwicklungsabteilung und externe Prüfinstitute
  • Optimierung von Arbeitsabläufen
  • Mitarbeit in Projekten von Produktion, Qualitätssicherung, F&E etc.

Weitere Informationen auf der Website des Personalbeschaffers bzw. auf der doka-Karriereseite.


Über explodierende Bäume und brennende Wälder

Die Aussagen des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump über Waldstädte und explodierende Bäume in Österreich haben in kürzester Zeit eine unglaublich große Zahl an kreativen, treffenden und amüsanten Bildern entstehen lassen. Und sie haben dazu geführt, dass ich gestern von Manuel Escher für den Standard interviewt wurde. Das Gespräch wurde heute unter dem Titel “Wald-Expertin: ‘Ich würde mich nicht vor einem explodierenden Baum fürchten’” veröffentlicht.

Da leider auch online der Platz begrenzt war, möchte ich hier ein paar Dinge ergänzen, die ich gerne gesagt hätte, die sich aber nicht mehr ausgegangen sind. Und dann möchte ich auch auf einige häufige Fragen im Kommentarforum eingehen.

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik bietet einen Waldbrandindex an, der die rein meteorologische Waldbrandgefahr anhand von Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit und Niederschlagsmenge berechnet. Die jeweilige Vegetation kann dabei nicht berücksichtigt werden.

Die Anlaufstelle für alle, die mehr über Waldbrände in Österreich wissen wollen, ist die Waldbrand-Datenbank der BOKU, verbunden mit dem Waldbrand-Blog. Hier erklärt Harald Vacik zum Beispiel, wie das ist mit den explodierenden Bäumen. Die Datenbank enthält homogenisierte Daten seit 1993.

Waldbrände sind für die Natur nicht prinzipiell schlecht. Die meisten Ökosysteme sind daran angepasst. Manche Tier- und Pflanzenarten sind sogar darauf angewiesen. Der Schwarze Kiefernprachtkäfer legt Eier in noch glimmende Bäume und kann Waldbrände auf sehr große Distanz wahrnehmen. Manche Baumarten brauchen sogar Hitze, die die Samenkapseln sprengt. Außerdem kommen bestimmte Pflanzen ohne Unterwuchs leichter auf.

Wichtige Maßnahmen für den Fall, dass es doch brennt, sind die Anlage von Löschteichen im Wald und der Bau zusätzlicher Waldwege bzw. die Erhaltung der bestehenden Waldwege, damit die Feuerwehr zufahren kann. Besonders wichtig ist das bei Schutzwäldern, deren Schutzfunktion nach einem Brand beeinträchtigt sein könnte.

Mensch und Waldbrände

Die US-amerikanische Wissenschaftlerin Jennifer Balch spricht vom Menschen als “fire species” – einerseits ist unsere Wirtschaft von Verbrennung abhängig, andererseits verursacht der Mensch in den USA mittlerweile über 84 Prozent der Waldbrände. Durch Blitze entstehen Waldbrände vor allem in den Sommermonaten, durch den Menschen wird dieser Zeitraum aber verdreifacht. Das geschieht nicht nicht nur durch unachtsam weggeworfene Zigaretten (my pet peeve), sondern auch Feuerwerk, Waldarbeiten, Brauchtumsfeuer, Funkenflug – und natürlich Brandstiftung.

“Ich würde mich nicht vor einem explodierenden Baum fürchten” – ja, ich weiß mittlerweile, dass ich sagen hätte müssen “ich würde mich nicht davor fürchten, dass ein Baum explodiert”. Vor einem tatsächlich explodierenden Baum würde ich mich auch ein bissi fürchten 😉 Ich würde das aber in sicherer Distanz gerne einmal sehen.

Steiermark und Kärnten sind mit 61% bzw. 60% die Bundesländer mit dem höchsten Waldanteil.

Wer mehr über den Wald in den USA erfahren möchte, findet auf waldwissen.net den ausführlichen Beitrag “Wald und Forstwirtschaft in den USA“.

Ausbildung und Qualifikation

Zum Begriff “Waldpädagogin” gibt es im Forum relativ viel Kritik und Unverständnis. Zur Bezeichnung: Seit Abschluss der Ausbildung bin ich “zertifizierte Waldpädagogin” und darf mich so nennen, das ist kein erfundener Titel. Wir unterrichten keine Bäume in der Baumschule oder in der Wald-orfschule. Ich finde zwar auch, dass die Ausbildung auf der pädagogischen Seite etwas schwachbrüstig ist, aber ich hab im forstlichen Teil und für meine “Prüfung forstfachlicher Kenntnisse” sehr viel gelernt und gezittert, und das obwohl ich in meinem Leben schon sehr viele Prüfungen gemacht habe. Ich denke außerdem, dass ich, wenn ich einer ganzen Klasse von Sechsjährigen den Lebensraum Wald näherbringen kann, es auch mit den Standard-Leser*innen schaffen werde 😉 Waldpädagogik oder forstliche Umweltbildung ist kein Hokuspokus. Mehr dazu auf waldpaedagogik.at.

Die “Waldameisenhegerin” habe ich ja sehr bewusst in meine Bio geschrieben – ich gebe ja zu, den Kurs schon auch wegen der Bezeichnung besucht zu haben. Dennoch war er ein Highlight unter den vielen Kursen, die ich schon besucht habe. Was lernt man da? Biologie, Ökologie und Bestimmung von Waldameisen; Kartierung und Schutz; rechtliche Grundlagen; Rettungsumsiedelung von Ameisennestern in der Praxis (das ist manchmal erforderlich, z.B. beim Bau von Forststraßen). Wenn ich nicht kurz danach einen Fledermauskurs gemacht hätte, wäre ich heute noch davon überzeugt, dass Ameisen die interessantesten Tiere auf der Welt sind 😉 Der nächste Durchgang dieses Kurses beginnt übrigens am 23. und 24. Oktober an der Forstlichen Ausbildungsstätte Pichl. Also, der Kommentar “Hab mich gerade für den ‘Waldameisenheger’ beim Humboldt angemeldet!” geht ein bisschen in die falsche Richtung 🙂

Andere Wiener Bezirke sind zubetoniert mit ganz wenig grün – ja, stimmt, und ich habe auch nirgends das Gegenteil behauptet.

P.S. Mein Lieblingskommentar ist: “Jaja, sagt die Frau Bargmann – und das nächste mal drunt im dichten Fichtendickicht: Ka-Wummm!


Blumen nach dem Waldbrand

Am 7. April 2020 ist im Föhrenwald bei St. Egyden (Bezirk Neunkirchen, Niederösterreich) ein Waldbrand ausgebrochen. Das Feuer erfasste eine Fläche von insgesamt 30 Hektar, begünstigt durch Wind und die starke Trockenheit. Ich besuche seitdem die Fläche regelmäßig, um die Veränderungen zu beobachten und zu dokumentieren.

Beim letzten Mal hatte sich eine bis dahin aschgraue Fläche in ein Blumenmeer verwandelt.